Perry Rhodan Neo 84: Der Geist des Mars
Story:
Die Arkoniden planen den Mars zu terraformen. Das Unternehmen wird von terranischen Mutanten insgeheim beobachtet. Und die stoßen schon bald auf ein unglaubliches Geheimnis.
Meinung:
Mit "Der Geist des Mars" liefert Rainer Schorm ("Revolte der Naats") seinen nunmehr dritten "Perry Rhodan Neo"-Roman ab. Gleichzeitig markiert dieser auch das Ende der aktuellen Staffel "Protektorat Erde". Ob dies Auswirkungen auf die Handlung haben wird, wird sich zeigen.
Die Arkoniden haben großes mit dem Mars vor. Sie haben vor, ihn zu terraformen, lebensfähig zu machen. Zu diesem Zweck, planen sie größere Mengen radioaktives Material in den Kern zu injizieren. Außerdem haben sie vor, den Boden mit speziellen Batkerien geimpft werden.
Dieses Unternehmen bleibt natürlich den Terranern nicht verborgen. Und gemeinsam mit zum Mars deportierten Gefangen, schickt der Widerstand Mutanten zum Planeten. Es gelingt diesen, sich einzuschleichen. Als sie nach verschollenen Wissenschaftlern suchen, gerät ihr Leben in Gefahr. Und Gucky, der sie begleitet, stößt auf uraltes Geheimnis.
"Der Geist des Mars" ist ein Roman, der beim Redakteur widersprüchliche Gefühle ausgelöst hat. Auf der einen Seite ist er hervorragend geschrieben und bietet einige hervorragende Momente, die einen wohltuenden Gruselschauer auslöst. Auf der anderen Seite hat er aber auch einige Mankos, die das Lesevergnügen stören. Doch dazu später.
Zu den Stärken des Romans gehört die Darstellung des Terraformings des Mars. Bei der Beschreibung der Pläne, mit allem was dazu gehört, liest man gute SciFi. Und zwar solche, die in ihren Details logisch wirkt, wenn auch die technischen Dinge sich garantiert nicht 1:1 in die Realität umsetzen lassen. Den marsianischen Planetenkern mit nuklearen Abfällen sozusagen wachzusprengen wirkt herrlich absurd, auch wenn es natürlich in der "Neo"-Realität ein ernstes Unterfangen ist.
Auch die Erlebnisse der Mutanten auf der Marsoberfläche sind gut geschrieben. Das beruht zum einen auf den wunderbaren Abenteuer-Feeling, den ihre Expedition hervorruft. Es ist der Aufbruch ins Unbekannte, die Risikobereitschaft aller Beteiligten, die den Roman auf dieser Plotebene zu etwas besonderem machen. Jede Figur wird von Rainer Schorm gelungen charakterisiert, selbst eher verhältnismäßig unwichtige Handlungsträger wie zum Beispiel ihrem Marsvorgesetzten Petr Samson.
Zum anderen ist es auch die Darstellung der neuen Mutantenfähigkeiten von Sue und Sid, die dien Roman hervorheben. Es handelt sich hierbei um neue Gaben und nicht um einen einfachen Fähigkeitentausch. So fasziniert zum Beispiel Sues neue Fähigkeit als Tarnerin, die Rainer Schorm gekonnt in die Handlung einbaut.
Doch dann ist da auch die andere Seite des Romans. So ist es schade, dass John Marshall so quasi en passant aus der Handlung dieses Bandes rausgeschrieben wird. Vor allem wirkt die Art und Weise wie das geschieht lachhaft. So als ob auf Biegen und Brechen eine Handlungsvorgabe erfüllt werden musste.
Und dann ist da einfach die Tatsache, dass erneut viele Dinge nur angedeutet werden und man weitere Fragen erhält. Klar, man ist es inzwischen nicht anders gewohnt, dass ein Staffelende nicht gleichbedeutend mit der Antwort auf alle Fragen ist. Doch in dieser Staffel wurde man mit eben solchen, die dann auch wirklich erklärend waren, geradezu verwöhnt.
Und um ehrlich zu sein, nervt inzwischen die nebulöse Art und Weise, in der man statt Aufklärung nur weitere offene Aspekte erhält. Inzwischen kann man sich zwar einige Dinge von selber erklären. Doch was fehlt, ist eine zusammenhängende Bestätigung, die nicht über mehrere Geschichten hinweg verstreut wird. Mal wieder ein alles erläuternder Roman, ähnlich wie Christian Montillons "Spur der Puppen" wäre nett.
Die Geschichte des Bandes ist durchaus gut zu lesen. Doch am Ende halten sich die positiven und negativen Seiten die Waage. Deshalb erhält dieser auch die Wertung "Für Zwischendurch".
Fazit:
Rainer Schorms dritter "Perry Rhodan Neo"-Roman hört auf den Namen "Der Geist des Mars". Die Geschichte hat starke und schwache Seiten. So gefällt die übertriebene und herrlich unrealistische Darstellung des Plans der Arkoniden den Planetenkern mit nuklearen Abfällen wachzusprengen. Auch die Erlebnisse auf der Marsoberfläche gefallen, weil sie spannend geschrieben sind. Schade ist allerdings, das John Marshall nichts zur Handlung beitragen kann, außer schnell aus ihr rausgeschrieben zu werden. Und man erhält wieder viele neue Fragen, da die Antworten wenn überhaupt nur sehr nebulös geliefert werden.
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