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Die linke Hand der Dunkelheit

Story:

Genly Ai ist ein terranischer Botschafter der Ekumen. Er soll den Planeten Gethen, auch Winter genannt, dazu überreden, der Gemeinschaft beizutreten. Doch die Mission ist alles andere als einfach, da die Bewohner der Welt eine vollkommen andere Mentalität haben, als die von der Erde.



Meinung:

Im Rahmen der "50 Jahre Science Fiction bei Heyne" hat der Verlag schon diverse Klassiker neu herausgebracht, die für eine bestimmte Dekade stehen. Für die 70er Jahre hat der Verlag jetzt ein besonderes Werk ausgesucht. Es handelt sich um "Die linke Hand der Dunkelheit", der von Ursual K. Le Guin geschrieben wurde. Die Autorin kennt man unter anderem von "Das Wort für Welt ist Wald".

Ekumen ist eine intergalaktische Allianz bewohnter Welten. Und diese möchte, dass der Planet Gethen ihr beitritt. Zu diesem Zweck wurde der terranische Bote Genly Ai ausgesandt. Doch seit einem Jahr ist er schon auf der Welt und er kommt mit seiner Mission nicht weiter. Er meint zwar, einen Verbündeten in Estraven gefunden zu haben. Doch sicher ist er sich dabei nicht.

Das Problem ist, dass die Bewohner von Winter, wie Gethen auch genannt wird, eine vollkommen andere Mentalität als er haben. Außerdem sind sie zweigeschlechtlich, wodurch eine geschlechterspezifische Politik nicht gegeben ist. Regelmäßig kommen sie in die Kemmer, einer Phase, in der eines der Geschlechter verstärkt wird.

Es ist eine seltsame Welt. Und schon bald eine für Genly Ai bedrohliche. Denn als es zu einer politischen Umwälzung kommt, gerät er in Lebensgefahr.

Mit der Science Fiction lassen sich viele wunderbare Dinge anstellen. Sie kann stellvertretend für die Gegenwart gesellschaftspolitische Aspekte analysieren. Sie kann Hoffnung stiften, aber auch Niedergeschlagenheit auslösen. Ein Großteil der bekannten Autoren setzen dabei auf Technologie als Mittelpunkt ihrer Handlung. Doch andere hingegen ignorieren sie, setzen sie nur am Rande ein, und konzentrieren sich stattdessen auf die Gesellschaft.

Wie es auch Ursula K. Le Guin tat. Im Mittelpunkt ihrer Handlung geht es um Geschlechter und um den Umgang zweier fremder Kulturen. Fremd nicht nur im Sinne der räumlichen Entfernung, sondern auch in ihrer Mentalität.

Gethen ist eine faszinierende Welt. Die Bewohner haben sich perfekt an ein Leben in der Kälte angepasst und wissen mit ihr umzugehen. Gleichzeitig gibt es auch keine dominierenden Geschlechter, da alle Hermaphroditen sind. Ein interessantes Konzept, dass die Autorin auch ausführlich in seinen Auswirkungen analysiert. Und eine ihrer Erkenntnisse dabei ist, dass es zwar friedlicher zu geht. So gibt es keine richtigen Kriege. Trotzdem sind die Bewohner immer noch in der Lage sich gegenseitig grausames anzutun.

Das Gesellschaftsbild, welches die Autorin in dem Buch entwirft, ist vor allem wegen seiner Fremdartigkeit interessant. Vieles wird eher indirekt ausgedrückt und geht am terranischen Botschafter vorbei. Es ist zwar kein Clash of Cultures, den die Autorin da schildert. Und doch geraten Kulturen aneinander, weil eben die jeweilige Mentalität fremdartig ist. Man fühlt sich in der Schilderung der Gethen etwas an die Japaner erinnert. Jedenfalls, was den kulturellen Unterschied zwischen denen und den Westen angeht.

Um den kulturellen Unterschied noch mehr zu betonen, baut die Autorin regelmäßig Legenden und Mythen der Welt ein. Diese sind faszinierend zu lesen und helfen dem Leser, die Mentalität der Gethen besser zu verstehen. Etwas, was man Genly Ai vorraushat.

Denn er ist etwas zu bemitleiden. Man merkt seine Frustration an, dass er einfach nicht mit seiner Mission weiterkommt. Ein Gefühl, dass auch sein Freund Estraven spürt. Es tut förmlich weh, wenn man liest wie gut sich verstehen und doch wiederrum teilweise aneinander vorbei reden. Erst am Ende, als Genly viel verloren hat, platzt der Knoten und er versteht die ihm fremde Kultur.

Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, den Frau Le Guin ausführlich und mit stetig steigendem Drama schildert. Das Buch ist dadurch sehr gelungen und macht viel Spaß beim Lesen. Man fiebert mit den Figuren mit und ist immer wieder von neuem von der Kultur der Gethen fasziniert.

Deshalb verdient der Roman auch die "Klassiker"-Bewertung und den "Splashhit".



Fazit:

Mit "Die linke Hand der Dunkelheit" hat Ursula K. Le Guin einen SciFi-Roman geschrieben, der sich vor allem mit fremden Kulturen und Mentalitäten auseinandersetzt. Ihre Darstellung der Gesellschaft von Gethen, die auf Grund der Tatsache, dass sie Hermaphroditen sind und deshalb auch keine geschlechterspezifische Politik kennen, überzeugt. Es ist eine faszinierende Kultur, die sie da entwirft, vor allem auf Grund seiner Fremdartigkeit. Die Autorin betont dabei geschickt den Unterschied in der Denkweise der Planetenbewohner und dem terranischen Bewohner Genly Ai. Und man kann die Frustration letzteren nachvollziehen, wenn er keinen Schritt mit seiner Mission weiterkommt. Ein Klasse-Buch, dass man unbedingt lesen sollte.



Die linke Hand der Dunkelheit - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ursula K. Le Guin
Die linke Hand der Dunkelheit
The Left Hand of Darkness

Übersetzer: Gisela Stege
Erscheinungsjahr: 14. April 2014



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Heyne Verlag

Preis:
€ 8,99

ISBN:
978-3-453-31594-5

400 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Gelungene Darstellung der fremdartigen Kultur der Bewohner des Planeten Gethen
  • Gegensatz der fremden Kultur und der terranischen
  • Nachvollziehbare Frustration des terranischen Botschafters
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 04.12.2014
Kategorie: Science Fiction
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Leseprobe
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