Zwölf Wasser 2: In die Abgründe
Story:
Drei Undae haben sich aufgemacht, um die zwölf Quellen aufzusuchen und so das Verschwinden des Wassers aufzuhalten. Doch die Mission ist alles andere als einfach. Ein vernichtender Krieg bahnt sich an, Beben erschüttern die Städte des Kontinents und eine alte Feindin bereitet ihre Rückkehr vor.
Meinung:
Seit Mai 2014 kann man als Leser endlich in E. L. Greiffs "Zwölf Wasser: In die Abgründe" blättern. Und man sollte sich das Lesen des Romans gut einteilen. Denn Band 3 "Nach den Fluten" ist erst für März 2015 angekündigt worden. Es wird also noch dauern, bis die Geschichte fortgesetzt wird.
Seit das Wasser auf dem Kontinent zu versiegen drohen, haben sich drei Undae auf den Weg gemacht um die zwölf Quellen aufzusuchen. Sie alle werden von Soldaten begleitet, die sie schützen sollen. Und das ist auch dringend notwendig. Denn überall beginnt das Chaos auszubrechen.
So bahnt sich im Land Kwothern ein verheerender Bürgerkrieg an. Ormn, ein Hauptmann und Veteran der Armee, will durch seine Heimat ziehen, in dem Bemühen das Land zu beruhigen, das sich im Aufruhr befindet. Waffengewalt ist dabei für ihn Mittel zum Zweck. Und eine der Undae und ihre Begleiter sollen mitkommen. Dabei ist nicht klar, ob er gute oder schlechte Absichten hegt.
Wie bereits geschrieben nimmt das Chaos zu. E. L. Greiff beschreibt eine Welt, in der nichts mehr sicher ist. Düster und beklemmend wirkt das, was sie wiedergibt. Es wirkt fast so, als ob eine große Dunkelheit um sich greift, die alles, was in ihre Nähe kommt, beeinflusst.
Das merkt man bereits zu Beginn, als Marken und seine Leute gemeinsam mit der Quellhüterin Endhemone nach Kwothern kommt. Zum einen sehen die Einheimischen auf die Männer herab, egal was sie getan haben. Und zum anderen begegnen sie Leuten, die einfach nicht altern wollen und jungen Männern, die vorzeitig altern. Eines von vielen weiteren Mysterien, die deutlich machen, wie gebrochen diese Welt ist.
Und wie bereits geschrieben, das lässt auch die Protagonisten nicht kalt. So versucht Marken zwar, sich gegen die düstere Atmosphäre zu stemmen. Doch je weiter der Roman geht, desto deutlicher wird, wie wenig ihm das gelingt. Schon fast unbarmherzig zeigt E. L. Greiff wie er sich schier zerreißt in seinem Bemühen, einerseits seine Mission zu erfüllen und andererseits sein Unbehagen nicht auf die Mission einwirken zu lassen. Damit ist er ein Paradebeispiel, denn auch bei den anderen Charakteren gibt es nur wenige Hoffnungsschimmer.
Dennoch hat man es nicht mit einem depressiven Roman zu tun! Denn es gibt durchaus Hoffnung. Sie ist nur gut versteckt, was ihre Wirkung, wenn man sie entdeckt, verstärkt.
Allerdings braucht das Buch, bis man endlich in der Handlung drinnen ist. Die ersten 100 Seiten wird man nur desinteressiert durchblättern, weil einfach keine Spannung aufkommt. Das liegt auch daran, dass E. L. Greiff sich in langen Landschaftsbeschreibungen und Wiedergaben der inneren Gedanken ergeht. Man muss sich erst an diesen Schreibstil wieder gewöhnen, ehe man darauf gespannt ist, wie es weitergeht.
"In die Abgründe" ist ein guter Roman, der zum "Reinschauen" empfohlen wird.
Fazit:
"Zwölf Wasser 2: In die Abgründe" ist ein düsterer, schon fast deprimierender Roman. E. L. Greiff schont ihre Protagonisten nicht, sondern führt sie durch eine beklemmende Welt, in der die Katastrophen immer mehr werden. Es wirkt so, als ob eine große Dunkelheit um sich greift, die niemanden kalt lässt. Das Buch benötigt jedoch lange, bis man in die Handlung reinkommt, da die Autorin einen gewöhnungsbedürftigen Schreibstil hat.
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