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Das Mädchen, das Geschichten fängt

Story:
Seit ihrem Zwölftem Lebensjahr ist Mackenzie Bishop eine Wächterin und sorgt ebenso wie ihr Großvater dafür, dass die Chroniken der Verstorbenen nicht in die Welt der Lebenden zurückkehren. Diese schlafen für gewöhnlich in riesigen Regalen und Aktenschränken im Archiv und werden dort von Bibliothekaren bewacht. Als sie nach dem Tod ihres kleine Bruders Ben mit ihren Eltern in das ehemalige Hotel Coronado umzieht, erhält sie damit auch einen neues Revier innerhalb der Narrows (einer Art Zwischenwelt), in dem sie erwachte Chroniken jagen und zurückbringen darf. Zudem lernt sich den Wächter Wesley kennen, der sie hin und wieder unterstützt, da die Ausbrüche der Chroniken rapide ansteigen und die Bibliothekare mit immer größeren Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Als sie in den Narrows zufällig auf die Chronik des jungen Owen trifft, der entgegen aller Regeln bei klarem Verstand ist und auf einen alten Mordfall stößt, der vor über 50 Jahren im Coronado stattfand, überschlagen sich die Ereignisse. Irgendetwas - oder jemand scheint absichtlich für Chaos zu sorgen, um das empfindliche System zwischen Leben und Tod zu zerstören.



Meinung:
"Das Mädchen das Geschichten fängt" ist der zweite Roman, der von der Autorin Victoria Schwab im Heyne Verlag erschienen ist und markiert den Anfang der Reihe "The Archived", von der in den USA bereits ein zweiter Band ("The Unbound") vorliegt und ein dritter Band in Arbeit ist.

Entgegen des Covers, das eher einen belletristischen, realistischen Roman vermuten lässt, handelt es sich bei "Das Mädchen das Geschichten fängt" eher um eine Urban Fantasy Geschichte, der sich vorwiegend an Teenager und junge Erwachsene richtet. Den Leser erwartet nämlich eine Heldin im Highschool Alter, eine mysteriöse, actionreiche Geschichte und eine Liebesgeschichte, die auf eine junge Leserschaft zugeschnitten ist.

Die Hintergründe des Romans sind gut durchdacht, in sich stimmig und sehr logisch. Victoria Schwab hat sich eine Menge Gedanken über den Tod gemacht, um das Archiv, die Narrows, die Wächter und all die unterschiedlichen Instanzen aufzubauen. Die wirkliche Komplexität erschließt sich dem Leser erst nach und nach - zusammen mit Mackenzies erfährt man, welche Geheimnisse das Archiv umgeben und welche Abgründe existieren. Dies hat zur Folge, dass das Buch lange braucht, um in Fahrt zu kommen und den Leser wirklich mitzureißen. Das erste Drittel zieht sich stark in die Länge, da nicht nur dir Figuren eigeführt werden, sondern auch das System nach und nach ausgebreitet wird. Leider sorgen gerade die Rückblenden von Mackenzie und ihrem Großvater dafür, dass sich Langeweile aufbaut. Was zu Beginn interessant war und einen tollen Einstieg bot, hemmt im späteren Verlauf die Geschichte, da diese Einschübe zwar viele Informationen vermitteln, mitunter jedoch den Fortgang der Handlung ausbremsen. Erst als immer offensichtlicher wird, dass jemand das System angreift und die Protagonistin auf die Spur des geheimnisvollen Mordes kommt, nimmt "Das Mädchen das Geschichten fängt" Fahrt auf. Gerade in der zweiten Hälfte fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da Victoria Schwab schnell einem spannenden, actionreichen Finale entgegensteuert, das durchweg gelungen ist.

Auch die Charaktere erschweren dem Leser den Einstieg ein wenig. Mackenzie ist eine typische Einzelgängerin, was natürlich an ihrer Arbeit als Wächterin liegt und daher durchaus nachvollziehbar. Dennoch fällt es schwer, sich auf sie einzulassen und die Ereignisse durch ihre Augen zu sehen. Dafür sind die beiden männlichen Protagonisten - Wesley und Owen sehr sympathisch und durchweg interessant. Gerade der fröhliche und offene Wesley wächst einem schnell ans Herz, während man auch den ruhigen Owen mit der Zeit zu schätzen weiß. Natürlich bilden sie zusammen mit Mackenzie die typische Dreiecksbeziehung, doch da die Liebesgeschichte wirklich nur am Rande vorkommt und kaum Platz einnimmt, fällt dieser Punkt nicht negativ ins Gewicht.

Lediglich Macks Eltern kommen ein wenig blass daher. Sicher, sie haben eines ihrer Kinder verloren, doch irgendwie ist es seltsam, dass sie nicht etwas von dem plötzlichen Verschwinden ihrer Tochter und den Verletzungen, die die Kämpfe gegen die Chroniken mit sich bringen, mitbekommen. Mack verhält sich zumeist sehr introvertiert und abweisend, doch scheinbar interessiert das weder ihren Vater, noch ihre Mutter.

Stilistisch bietet "Das Mädchen das Geschichten fängt" solide, schön geschriebene Kost. Victoria Schwab hat einen detailverliebten, stimmungsvollen Schreibstil, der gut zur Geschichte du den Figuren passt. Die Ich-Perspektive mag zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, doch man kommt schnell damit klar und taucht problemfrei in Mackenzies Welt ein. Man lernt sie gut kennen und erlebt die Kämpfe und Enthüllungen hautnah mit.



Fazit:

"Das Mädchen das Geschichten fängt" ist ein spannender, gut geschriebener Roman, der mit einer tolle Hintergrundwelt und sympathischen Charakteren aufwartet. Sobald man die ersten 150 Seiten hinter sich gebracht hat, erwartet den Leser eine gut durchdachte, spannende Geschichte, die gerade Urban Fantasy Fans gefallen dürfte. Wer aufgrund des Covers ein realistisches, belletristisches Werk erwartet, ist hier falsch - Victoria Schwabs Reihe ist eher für jugendliches Publikum gedacht, kann aber durchaus auch ältere Leser überzeugen, da sie auf die üblichen Klischees und eine zu schmalzige Liebesgeschichte verzichtet. Zu empfehlen.



Das Mädchen, das Geschichten fängt - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Victoria Schwab
Das Mädchen, das Geschichten fängt
The Archived

Übersetzer: Julia Walther
Originalsprache: englisch
Erscheinungsjahr: 2014



Autor der Besprechung:
Juliane Seidel

Verlag:
Heyne Verlag

Preis:
€ 13,99

ISBN:
978-3453410336

432 Seiten
Positiv aufgefallen
  • tolle, gut durchdachte Hintergrundwelt
  • schöner, passender Schreibstil
  • toller Spannungsbogen
  • sympathische Charaktere
Negativ aufgefallen
  • erstes Drittel zieht sich extrem
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Rezension vom: 04.10.2014
Kategorie: Rezensionen
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