Die Brücke der Gezeiten 1: Ein Sturm zieht auf
Story:
Alle zwölf Jahre gibt es die Mondflut. Dann sind die beiden Kontinente Yuros und Antiopia miteinander verbunden. Zweimal kam es bereits zum Krieg. Jetzt droht dieser zum dritten Mal auszubrechen.
Meinung:
Mit David Hairs "Die Brücke der Gezeiten: Ein Sturm zieht auf", bringt der Penhaligon-Verlag den ersten Band einer neuen Romanreihe auf. Im Original soll sie vier Bände umfassen. Hierzulande, da der Verlag die Vorlage wie üblich auf zwei deutsche Romane aufgeteilt hat, kann man, bei Erfolg, von der doppelten Menge ausgehen. Der zweite Band ist unter dem Titel "Am Ende des Friedens" seit dem 23. Juni käuflich zu erwerben.
David Hair ist Neuseeländer. Er lebte lange Zeit in England und dann in Indien, ehe er die Welt bereiste. Er hat lange Zeit in der Finanzbranche gearbeitet, ehe er sich fürs Schreiben entschied. In seiner Heimat hat er viele bekannte Jugendromane geschrieben, für die er ausgezeichnet wurde. "Die Brücke der Gezeiten" ist nicht nur sein Deutschland-Debüt, sondern auch sein erstes Werk für Erwachsene.
Auf dem Planeten Urte gibt es zwei Kontinente. Yuros und Antiopia. Beide sind durch die sogenannte Mondflutbrücke verbunden, die die meiste Zeit unter der Ozeanoberfläche liegt. Alle zwölf Jahre erhebt sie sich aus dem Meer und verbindet die beiden Landmassen. Bei den letzten beiden Malen kam es zum einem Krieg, bei dem Yuros versucht hat, Antiopia zu unterwerfen. Jetzt, beim dritten Anlauf soll es endlich klappen.
In diesen Konflikt werden drei Personen verstrickt. Der junge Magus Alaron möchte sich dem Feldzug anschließen und muss zuvor seine Ausbildung abschließen. Elena arbeitet als Leibwächterin in Jarvon auf Antiopia und ist insgeheim Agentin von Yuros. Und die junge und schöne Ramita soll durch eine politische Hochzeit den Krieg beenden.
Mit "Die Brücke der Gezeiten" bringt der Penhaligon-Verlag, der zu Blanvalet gehört, seinerseits eine Romanreihe heraus, die sich vom Stil her an George R. R. Martins "Das Lied von Eis und Feuer" orientiert. Sprich: Sehr dicke Bücher, gespickt mit einer enormen Vielfalt an Personen und Kulturen. Und gleichzeitig geht es auch um Krieg.
David Hair beschreibt anschaulich die Ausgangssituation des Romans. Er begibt sich auf beide Kontinente, um herauszufinden, wie dieser Konflikt langsam aufgebaut wird. Dabei wird klar, dass der kommende Krieg viele Ursachen hat. Es geht um Religion, um Macht, Geld und all die schrecklichen Dinge.
Und natürlich stellt er auch seine Helden vor. Wobei von diesen die Magi Elena am sympathischsten ist. Ihre Gewissensbisse gegenüber ihrem Arbeitgeber werden sehr gut dargestellt und wirken auch glaubwürdig.
Heißt das, die anderen Protagonisten sind nicht so gut gelungen? Zumindest leiden sie darunter, dass David Hair sich enorm viel Zeit lässt, den Leser in die Handlung einzuführen. Ausgiebig widmet er sich der Darstellung verschiedenen Länder und der Kriegsparteien. Zu lange, da sich dadurch der Beginn zäh liest.
Ein weiteres Problem ist, dass man Schwierigkeiten hat, Sympathien zu entwickeln. Nahezu jede Figur, die der Autor einführt, ist in Intrigen verstrickt oder ein unschuldiges Opfer oder sonst wie in diesen Konflikt involviert ist. Schon nach kurzer Zeit ist man von dieser Handlung enorm genervt.
Was auch daran liegt, dass die Gegenspieler klischeehaft dargestellt werden. Es ist eine nicht gerade sensationell interessante Mischung aus Religion, Rassismus und sonstigen Ressentiments. Es ist zum Gähnen und nicht sonderlich interessant.
Der Auftakt der Romanreihe kann nicht überzeugen. Er ist am besten "Für Zwischendurch".
Fazit:
"Die Brücke der Zeiten 1: Ein Sturm zieht auf" stammt von dem Neuseeländer David Hair. Die neuste Buchreihe, die vermutlich die Lücke schließen soll, die durch die Wartezeit auf den nächsten Band von "Das Lied von Eis und Feuer" entstanden ist, bietet ein anschauliches Ausgangsszenario. Von den Helden gefällt vor allem die Magi Elena. Gleichzeitig leidet das Buch darunter, dass sich der Autor enorm viel Zeit lässt, alles ausführlich zu schildern. Dadurch liest sich der Beginn zäh. Auch schafft man es nicht Sympathien für die Figuren zu entwickeln. Was unter anderem daran liegt, das die Gegenspieler klischeehaft dargestellt werden.
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