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The Making of Stanley Kubrick’s 2001: A Space Odyssey

Story:

Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum aus dem Jahr 1968 gehört zweifelsohne zu den absoluten Klassikern, die nie ihren Reiz verlieren. Seine kunstvoll komponierten Bilder, die eindringliche Atmosphäre und die durch ihren philosophischen Subtext so gehaltvolle und bedeutungsstarke Story lassen Cineasten immer wieder in Bewunderung verfallen. Unvergessen die meisterlichen Einsätze markanter Musik, die im Zusammenspiel mit den facettenreichen Bildern des Regisseurs ein unverwechselbares Ganzes formt, das formal besticht. Seit jeher ranken sich Interpretationsansätze und Deutungsversuche um das furios inszeniert und grandios bebilderte Finale. Auch dieser Aspekt macht 2001: Odyssee im Weltraum zu einem wahren Meisterwerk, das nahezu über die Gänze seines Bestehens zur Beschäftigung mit sich einlädt und sich aufgrund der Vielfalt seines Wesens dauerhaftem Interesse sicher ist. Für das Drehbuch adaptierte Kubrick zusammen mit dem britischen Science Fiction-Autor Arthur C. Clarke eine seiner Kurzgeschichten. Weitere Frucht dieser Zusammenarbeit war Clarkes Roman 2001, der in weiten Teilen die Geschichte des Films enthält, der - auf einen ganz simplen Nenner heruntergebrochen - die Evolutionsgeschichte der Menschheit in Verbindung zum unerklärlichen Auftreten eines mysteriösen Monolithen setzt.



Meinung:

Liebhaber reichlich bebilderter Kunstbücher und Cineasten kommen gleichermaßen bei Taschens ambitioniertem, vierteiligem Prachtset The Making of Stanley Kubrick's 2001: A Space Odyssey voll auf ihre Kosten. Dem rätselhaften Monolithen nachempfunden, macht die Box rein äußerlich schon einiges her. In ihrem Inneren verbirgt das gute Stück gleich vier Bände: Nummer eins zeigt Film Stills, Buch zwei führt hinter die Kulissen und bringt neue Interviews mit Darstellern und Angehörigen von Cast und Crew, Band drei ist ein Faksimile des Original-Drehbuchs und der abschließende vierte Teil rundet als Faksimile der Original-Produktionsnotizen von 1965 das Bouquet ab. Was sich gut anhört und jeden Freund dieses grandiosen Films die Finger länger werden lässt, hat einen deftigen Nachteil: den knalligen Preis! Für die Art Edition müssen sage und schreibe 1.000 Euro hingeblättert werden, während die Collector's Edition immerhin "nur" noch mit 500 Euro zu Buche schlägt.

Wer so tief in die Tasche greifen kann (und will), bekommt allerdings nicht nur einen fantastischen Band für sein Geld, sondern auch wahren Sammlerwert. Alle auf 1.500 Exemplare beschränkten Ausgaben von The Making of Stanley Kubrick's 2001: A Space Odyssey sind von Kubricks Witwe Christiane signiert und dürften wie es bei limitierten Taschen Publikationen üblich ist, nicht an Wert einbüßen (meist ist das Gegenteil die Regel). Wer sich für die Art Edition (einzeln nummeriert und limitiert) begeistert, darf noch zwischen Version A (Exemplar 1 - 250) und B (Exemplar 251 - 500) wählen, die sich durch zwei unterschiedliche, rahmenfertig in ein Passepartout eingepasste Pigmentdrucke unterscheiden. Die Exemplare Nummer 501 bis 1.500 kommen als - immer noch hübsche - Collectors Edition. Für Ottonormalverbraucher bleibt zu hoffen, dass eine erschwingliche "Jedermann"-Version auf diese hübschen, aber sicher nur für einen engen Interessentenkreis erschwingliche Ausgaben folgen wird.

Der erste Band, 102 Seiten stark, enthält die Film Stills. An ein Daumenkino erinnernd, läuft der gesamte Film bei der Durchsicht der Abbildungen vor dem inneren Auge des Betrachters ab. Nicht nur, dass viele der Szenen Schlüsselfunktionen besitzen oder einfach toll aussehen, die Auswahl führt zu einer intensiven gedanklichen Auseinandersetzung mit Kubricks Werk und dessen vielfältiger Bedeutung. Handlungshypothesen werden ersonnen, Interpretationsansätze entstehen. Durch diesen Band kann eine tiefergehende Betrachtung der Filmbilder neue Perspektiven offenbaren. Gerade auch, weil in der Buchform genügend Zeit zur gedankenvollen Betrachtung vorhanden ist - ein Buch läuft halft nicht einfach weiter wie ein Film, man hat genügend Zeit, sich über ein Szenario Gedanken zu machen - kann die Betrachtung großen Mehrwert bedeuten.

Nicht weniger bedeutsam ist das zweite Buch, welches als Behind the Scenes-Band anders als das ausschließlich mit Bildern arbeitende Stills-Werk viele Textteile anbietet. Darin finden sich Hintergründe zur Produktion und deren Entstehung präsentiert und aufbereitet. Autor ist Piers Bizony, der mit den einzelnen Schriften eine aktualisierte Version seines Buches 2001: Filming the Future von 1994 beisteuert. Zu beachten gilt, dass Taschen die englische Originalversion auflegt und keine Übersetzung anbietet. Dieser zweite Teil ist nichts anderes als das Herzstück des Sets. Nicht nur die informativen Texte, auch und vor allem die Abbildungen lassen den Mund des Betrachters höher schlagen. War der Stills-Band vor allem für Kunstbuch-Fetischisten aufgrund seiner tollen Bilder ein Happening, nimmt Behind the Scenes Kubrick-Jünger und Enthusiasten des Kinos der 60er und 70er Jahre gefangen. Hier findet sich alles über Konzept, Idee, Umsetzung und Zustandekommen von 2001. Auch hier bestechen die Abbildungen. Skizzen, Zeichnungen, Setfotos oder Plakate sind selten gesehene Impressionen, für die Tief in Archiven und persönlichen Sammlungen gekramt und gewühlt werden musste. Raumschiffe, Raketen, Basisstationen und anderes technisches Gedöns finden sich modelliert, abgebildet oder gemalt. Der Fototeil von Setaufbauten wie dem luxuriösen Zimmer aus dem Finale des Films oder dem Inneren der Raumstationen zeugen vom Handwerk des Filmemachers, wie es heute nur noch äußerst selten oder gar nicht mehr existiert. Sicherlich weiß auch die Plakatgalerie zu entzücken. Die Beschäftigung mit diesem Band erläutert und verdeutlicht, wie der besondere Look des fertigen Films zustande kam und vermittelt beeindruckend eine Vorstellung von Aufwand und Engagement auf Seiten der Filmemacher.

Bände drei und vier beinhalten Faksimile von Drehbuch und Produktionsnotizen und sind damit vor allem für diejenigen Leser interessant, die sich mit dem Zustandekommen eines Films auseinandersetzen möchten. Verdeutlicht findet sich Kubricks Arbeit, aber auch die weiterer Beteiligter, vor allem auf den Drehbuchseiten wieder. Handschriftliche Notizen und ähnliche "Hinterlassenschaften" zeugen vom irre spannenden Entstehungsprozess. Insgesamt sind diese Teile des Sets "nice to have", bietet aber weniger Interpretationsansätze und Anregungen als die ersten Bände, obwohl natürlich für Cineasten gerade die Produktionsnotizen eine spannende Sache sind. Generell schläft es sich mit einem Kubrick Drehbuch im Haushalt einfach ruhiger. Alles in allem ist dieses monströse Set eine Bereicherung für das Buchregal eines jeden Filmfans. Auch Kunstbuch-Liebhaber dürften mit einer Anschaffung glücklich sein, sind doch Form und Inhalt nicht nur außergewöhnlich, sondern bietet wie das filmische Werk Kubricks vielseitig erfahrbaren Mehrwert.

Aktuell kann man den Band nur über den Verlag selber zu erhalten. Jedoch ist er aktuell ausverkauft.



Fazit:

The Making of Stanley Kubrick's 2001: A Space Odyssey ist ein dem Film in seiner Güte angemessenes Kunstbuch, das nicht nur die Auseinandersetzung mit Kubricks Klassiker von 1968 befeuert und befruchtet, sondern schlichtweg Nachbildungen von Drehbuch und Produktionsnotizen enthält, nach denen sich Filmfans und Kubrick-Verehrer die Finger lecken. Wenn auch die bis dato erhältliche Collectors und Art Edition für den Durchschnittsmenschen schlichtweg zu preisintensiv ist, lohnt sich ein Blick für Kubrick-Fans. Das enthaltene Material von Skizzen über Setfotografien, Modellen usw. ist jeden Blick wert, der Text informativ und erhellend. Weil die vier Bände in einem Metallschuber kommen, der dem markanten Monolithen nachempfunden ist, hat diese Ausgabe allein schon rein äußerlich Kultwert zu bieten.



The Making of Stanley Kubrick’s 2001: A Space Odyssey - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Piers Bizony, M/M (Paris)
The Making of Stanley Kubrick’s 2001: A Space Odyssey
Originalsprache: englisch
Erscheinungsjahr: 8/2014



Autor der Besprechung:
Marcus Offermanns

Verlag:
Taschen

Preis:
€ 750

1386 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Hochwertiges Kunstbuchset
  • Hoher Sammlerwert
  • Merklich mit Liebe und Know-How konzipiert
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 22.07.2014
Kategorie: Film, Musik & Medien
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