Perry Rhodan Neo 71: Die Kriegswelt
Story:
Perry Rhodan und seine Freunde stehen kurz davor, die letzten Träger des Epetran-Archivs ausfindig zu machen. Doch der letzte Träger befindet sich in der Gewalt eines der ärgsten Gegner der Terraner. Derweil wagt sich Atlan an den gewagtesten Teil seines Plans. Er will Arkon III erobern, die Kriegswelt seines Heimatsystems.
Meinung:
Es dauert nicht mehr lange, und die aktuelle Staffel von "Perry Rhodan Neo" endet. Mit Band 73 wird dann die neue anfangen, die den Titel "Protektorat Erde" trägt. Doch zuvor liefert Christian Montillon mit Nummer 71 die Geschichte "Die Kriegswelt" ab.
Perry Rhodan kommt seinem Ziel, die Träger des Epetran Archivs ausfindig zu machen und die Koordinaten der Erde zu verändern, mit riesigen Schritten näher. Mit Hilfe der Taa-Königin wird einem weiteren Träger das Gedächtnis verändert. Doch der letzte befindet sich ausgerechnet in der Hand von Sergh da Treffons. Und so entschließt sich Perry zu einem riskanten Unterfangen.
Auch der Plan von Atlan ist nicht weniger gefährlich. Er will Arkon III, die Kriegswelt seines Heimatsystems erobern. Doch das bedarf eines Husarenstücks, welches am Ende selbst für den uralten Kristallprinzen zu groß sein könnte.
Man merkt der Geschichte an, dass es auf den vorläufigen Abschluss zugeht. Langsam werden die wichtigsten Handlungsfäden zusammengefasst und beendet. Atlan hat bald das Arkon-System weitestgehend unter Kontrolle und Perry hat bald die Erde aus dem Epetran-Archiv gelöscht.
Dabei sticht besonders die Handlungsebene von Atlan hervor. Zum einen wegen dem absolut wagemutigen, man kann schon fast sagen hirnrissigen Plan Arkon III zu erobern. Und zum anderen wegen der Durchführung des Unternehmens, bei dem manches anders verläuft, als geplant.
Und Christian Montillon musste den Spass seines Lebens gehabt haben, als er diesen Teil seiner Story schrieb. Denn er treibt die Aberwitzigkeit dieses Handlungsfadens förmlich auf die Spitze. Er schreibt einen Atlan, der unter den Umständen förmlich aufblüht und sich schließlich etwas einfallen lässt, mit dem er die Eroberung blutlos halten kann. Wie er das schafft, muss man gelesen haben.
Derweil hat auch Perry Rhodan einen aberwitzigen Plan. Doch im Gegensatz zu dem von Atlan fehlt hier eine gewisse Leichtigkeit. Das liegt vielleicht auch an der Situation, die wesentlich ernster wirkt, als im Vergleich zu dem Unterfangen des Arkonprinzen.
Auf jeden Fall kommt es zu einer Begegnung zwischen Perry Rhodan und Sergh da Treffon, die Christian Montillon hervorragend darstellt. Hier begegnen sich zwei Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Der Autor unterstreicht diese Differenzen im Laufe der Handlung, was das Lesen dieses Handlungsfadens zu einem Vergnügen macht.
Allerdings verursacht die Darstellung des Epetran-Archivs Kopfzerbrechen. Einmal mehr hat man das Gefühl, das Frank Borsch hier nicht zu Ende gedacht hat, da es zu Logikfehlern kommt. Besonders die Rolle der Taa ist zwar interessant. Doch gleichzeitig fragt man sich, ob es so klug war, sie in die Entstehung und Verwaltung des Archivs einzubauen. Denn was passiert mit dem Archiv, wenn sie irgendwann ausfallen? Das ist nur eine von vielen Fragen, die im Zusammenhang mit dem Archiv entstehen.
"Die Kriegswelt" ist kein schlechter Roman. Man kann in die Geschichte problemlos "Reinschauen".
Fazit:
Christian Montillons "Die Kriegswelt" ist dann gut, wenn der Autor sich auf Atlan konzentriert. Es ist dem Band anzumerken, wieviel Spaß der Schriftsteller dabei hatte, die Erlebnisse des Kristallprinzen zu beschreiben. Auch Perry Rhodans Erlebnisse lesen sich hervorragend, auch wenn ihnen die Leichtigkeit der Atlan-Handlungsebene fehlt. Schade ist nur, dass alle Details des Epetran-Archivs inzwischen nur noch unlogisch und unglaubwürdig wirken.
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