Perry Rhodan Taschenheft 30: SOS aus dem Weltall
Story:
Perry Rhodan und seine Mannschaft brechen zum Mond auf. Dort stoßen sie auf Außerirdische, Arkoniden. Und so beginnt für die Terraner das Abenteuer ihres Lebens.
Meinung:
Es war 1966, als mit "SOS aus dem Weltall" die "Perry Rhodan"-Serie verfilmt wurde. Der Film gilt bis heute noch als Trash, der bei weitem nicht an die Qualität der Vorlage heranreicht. Damals wurde von Clark Dalton, einem der Väter von "Perry Rhodan", ein Roman zum Film geschrieben. Und dieser wird jetzt in Form des 30. "Taschenhefts" überarbeitet neu herausgebracht.
Clark Dalton ist Pseudonym von Walter Ernsting gewesen. Der Autor wurde 1920 in Koblenz geboren und starb 2005 in Salzburg. Er kam 1930 das erste Mal mit Zukunftsromanen in Berührung und las bis 1939 alle Bücher namenhafter SF-Autoren. Im Krieg geriet er in sowjetische Gefangenschaft, aus der er erst 1952 heraus kam. 1955 veröffentlichte er seinen ersten Roman und erschuf gemeinsam mit K. H. Scheer die "Perry Rhodan"-Romanserie, für die er insgesamt 192 Romane beisteuerte.
Major Perry Rhodan führt eine Mission an, die zum Mond fliegen soll, um dort Rohstoffe zu sichern. Doch kaum haben sie ihr Ziel erreicht, als unbekannte Kräfte auf ihr Schiff einwirken und sie einen Absturz bauen. Die Urheber sind Arkoniden, eine uralte, außerirdische Rasse, die hier gestrandet sind. Einer von ihnen, Crest, leidet an Leukämie. Doch ihm kann geholfen werden.
Perry Rhodan fliegt mit seinen Leuten und den Arkoniden zur Erde. Doch ihre Taten bleiben nicht unbeobachtet. Das kriminelle Genie Homer Arkin hat ein Auge auf die Technologie der Arkoniden geworfen. Und er hat bereits seine Leute in Stellung gebracht, um diese an sich zu bringen. Dafür ist ihm jedes Mittel recht.
Es handelt sich bei "SOS aus dem Weltall" um die ungewöhnlichste Geschichte, die jemals zuvor im Rahmen des "Perry Rhodan Taschenhefts" herausgebracht worden ist. Sie wurde von Rainer Nagel erheblich an die heutige Zeit angepasst, ohne jedoch vom Inhalt her zu verlieren. Und sie ist im Vergleich zu anderen Romanen kürzer, weshalb auch ausführliches Nachwort und eine weitere Kurzgeschichte ihren Platz in der Ausgabe finden.
Und wenn man bedenkt, wie schlecht der Film sein soll, hat Clark Dalton das Beste aus der Vorlage gemacht. Er hat die Geschichte erheblich erweitert und auch die Charakterisierungen dem Serienstandard angepasst. Doch natürlich wird auch klar, dass es sich hierbei eben nicht um den Perry Rhodan handelt, den man aus der wöchentlich erscheinenden Romanreihe her kennt.
Das wird vor allem ab dem Moment klar, wo mit Homer Arkin ein Gangsterboss eingeführt wird, der genauso gut in James Bond hätte auftauchen können. Ein intelligent agierender Gauner, der mit seinen Plänen Perry Rhodan und Co. gefährlich wird. Er wird von Clark Dalton hinreißend charakterisiert.
Auch ist es interessant die Unterschiede in der Story zu lesen. So ist Clark Flipper dieses Mal ein Verräter und das Beiboot landet nicht in Asien sondern in Afrika. Es sind diese minimalen Unterschiede zur Erstauflage, die die Geschichte abwechslungsreich gestalten.
Sehr gelungen ist auch die Kurzgeschichte "Der Flug nach Eden", die davon erzählt, wie Perry Rhodan Thora damals in der Erstauflage einen Heiratsantrag machte. Sie ist ein gutes Beispiel für kurz und gut. Außerdem handelt es sich hierbei um eine Premiere, da die Story bislang nur in einem PR-Magazin erschienen war und ansonsten English Only war. Über die genauen Hintergründe empfiehlt sich wieder Rainer Nagels Nachwort.
Was man allerdings bemängeln muss ist, dass gerade am Beginn Clark Dalton die Handlung zu sehr komprimiert. Die Ereignisse werden innerhalb weniger Seiten Schlag auf Schlag abgehandelt. Platz zur Entfaltung der Figuren gibt es kaum, alles wird dem Handlungsfortschritt geopfert. Was sich wirklich erst dann bessert, als Terraner und Arkoniden auf der Erde gelandet sind.
"SOS aus dem Weltall" ist ein gutes Taschenheft, in das man "Reinschauen" sollte.
Fazit:
Mit "SOS aus dem Weltall" bringt der Pabel Moewig-Verlag eine ungewöhnliche "Perry Rhodan"-Geschichte erneut innerhalb der "Taschenheft"-Reihe heraus. Clark Daltons Adaption des Films bringt das Beste aus der Vorlage heraus. Die Geschichte wurde deutlich erweitert und die Charakterisierungen der Serie angepasst. Besonders Homer Arkin ist eine interessante Figur. Die Kurzgeschichte "Der Flug nach Eden" ist ein zusätzlicher Bonus. Schade nur, das der Beginn der Hauptgeschichte so stark komprimiert ist.
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