Perry Rhodan Neo 69: Die Kriegswelt
Story:
Die Suche nach den Trägern des Epetran-Archis geht weiter. Und Perry Rhodan und seine Freunde stoßen auf ein großes Geheimnis, das ihre bisherige Suche quasi auf den Kopf stellt.
Meinung:
Endlich! Ein neuer Roman von Michelle Stern. Sie ist, bis auf einige Ausnahmen, eine der qualitativ besten Autoren von "Perry Rhodan Neo". Ein Grund mehr, sich auch "Wächter des Archivs" zu freuen.
Perry Rhodan und seine Freunde suchen nach weiteren Trägern des Epetran-Archivs. Ein weiterer Kandidat ist der Faehrl-Meister Kishori, dem Perry alles über sich und seine Mission erzählt. Der Arkonide möchte jedoch den Terraner erst auf die Probe stellen, ehe er ihm vertraut und folgt. Doch die Prüfung gerät aus dem Ruder, als Sergh da Traffon von der Angelegenheit erfährt und persönlich eingreift.
Derweil bemühen sich Belinkhar und die anderen Kameraden von Perry, dessen Mission zu sichern. Allerdings haben sie nicht mit dem Hass eines bestimmten Arkoniden gerechnet. Diese versucht alles, um sich seine Rachegelüste zu stillen. Und dabei ist ihm jedes Mittel recht.
Es fällt ehrlich gesagt schwer, dem Roman eine Bewertung zu geben, die ihm wirklich gerecht wird. Denn einerseits schreibt Frau Stern erneut klasse. Die Geschichte liest sich spannend und abwechslungsreich.
Interessant ist, wie sehr inzwischen die Terraner und ihre Außerirdischen Verbündeten wie selbstverständlich miteinander umgehen. Hier hat sich einiges getan, seit den Anfängen der Reihe. Dabei ist das schöne, wie selbstverständlich die Autorin das Miteinander der verschiedenen Spezies darstellt, wie sie untereinander abfärben.
Auch schafft die Autorin sehr gut, die verschiedenen Gründe für die Taten der Hauptpersonen darzulegen. Und selbst wenn man nicht mit allem einverstanden ist, was sie schreibt, so muss man doch zu Gute halten, dass sie die Motivationen logisch darstellt. So wirkt Kishoris Prüfung übertrieben. Doch bedenkt man, was ihm da offenbart wurde, leuchtet sie wiederrum ein.
Und doch verlangt eine Stelle im Roman enormes Gutglauben seitens des Lesers. Der Moment, in dem Perry dem Faehrl-Meister alles erzählt wirkt einfach nicht glaubwürdig. Angesichts der Ereignisse, die der Terraner bislang mit gemacht hat, muss man sich ernsthaft fragen, wieso er immer noch so blauäugig agiert. Das wirkt so, als ob der Charakter sich nicht weiter fortentwickelt hat, sondern eher auf der Stelle tritt.
Was ebenfalls Bauchgrimmen bereitet, ist die große Enthüllung am Ende des Romans. Ohne jetzt zu spoilern: Aber sie stellt die gesamte Epetran-Mission in Frage. All das, woran Perry und co. bislang gearbeitet haben, wirkt auf einmal unglaubwürdig. All die Mühen und Opfer scheinen für umsonst gewesen sein. Kein schöner Gedanke.
"Wächter des Archivs" lässt einen mit gemischten Gefühlen zurück. Man kann dem Roman nicht absprechen, das Frau Stern ihr Handwerk versteht. Doch das Ende und eine Sache am Anfang sorgen dafür, dass das Buch mit "Für Zwischendurch" bewertet wird.
Fazit:
Mit "Wächter des Archivs" schreibt Frau Michelle Stern einen "Perry Rhodan Neo"-Roman, der einen mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Einerseits schafft es die Autoren das "Zwischenspezische" hervorragend darzustellen. Auch die Motivationen der Protagonisten werden hervorragend dem Leser näher gebracht. Aber andererseits verlangt der Beginn der Geschichte viel Gutglauben und andererseits löst das Ende starkes Bauchgrimmen aus.
|