Das Meer der Seelen: Nur eine Liebe
Story:
Anas Ankunft in der Welt der Wiedergeborenen hat viele Dinge
geändert. Es werden keine Altseelen mehr reinkarniert. Stattdessen werden nur
noch Neuseelen geboren. Und nicht jeder in der Gesellschaft kann damit umgehen.
Wem kann Ana da noch vertrauen?
Meinung:
"Das Meer der Seelen: Nur eine Liebe" ist der zweite Teil
der Trilogie von Jodie Meadows. Und zum Zeitpunkt, an dem diese Rezension
geschrieben wird, dauert es nur noch wenige Monate, bis am 18. August Teil Drei
herauskommen wird. Dieser trägt dann den Titel "Nur eine Nacht".
Nach der schrecklichen Nacht, in der Drachen und Sylphen die
Stadt angriffen, sind die Dinge wieder ins Lot gekommen. Zumindest scheinbar.
Ana wird zwar von vielen Wiedergeborenen Seelen eher widerwillig respektiert,
doch immerhin hat sie jetzt die gleichen Rechte, wie die anderen auch. Auch
ihre Beziehung zu Sam hat sich stetig weiterentwickelt. Und inzwischen wissen
die beiden, was sie aneinander haben.
Doch dann wird das erste Kind seit jener Nacht geboren. Und
es stellt sich heraus, dass es sich dabei um eine Neuseele handelt. Womit viele
Altseelen nicht klar kommen. Es kommt zu Anschlägen und es wird klar, das
einige der Alten soweit gehen, lieber eine noch ungeborene Altseele zu töten,
als noch weitere Neuseelen zuzulassen. Gleichzeitig wird auch immer deutlicher,
was der Grund für die Wiedergeburten ist. Und schon bald muss Ana nicht nur um
ihr Leben fürchten, sondern auch um das ihrer Freunde.
Erneut ist man davon fasziniert, wie elegant Frau Meadows
eine Welt erschafft, die vertraut und doch gleichzeitig fremdartig wirkt. Wie
durchdacht diese ist, in das kleinste Detail. Und wie heimisch man sich fühlt,
wenn man in diese zurückkehrt.
Dabei weiß die Autorin diese Welt geschickt zu nutzen. War
man bereits in der letzten Ausgabe davon überrascht, wie die Autorin den Schock
schilderte, den Anas Auftauchen auslöste, wird man mit diesem Roman noch mehr
überrascht. Denn Frau Meadows führt diese Idee logisch und konsequent weiter. Die
stagnierende Gesellschaft, in der viele sich daran gewöhnt haben, dass die
Dinge sich nicht weiterentwickeln, wird durcheinander gewirbelt. Und das
gefällt vielen Leuten nicht. Die Bereitschaft, mit der sie ihren Hass in Gewalt
umsetzen, die irre Logik, die hinter ihren Taten steckt, das alles wird von
Jodi Meadows glaubwürdig dargestellt.
Es ist perfide, ja! Und doch kann man erschreckenderweise
nachvollziehen, wieso diese Menschen so agieren. Schließlich gibt es in der
Realität mehr als genug Beispiele dafür, dass ein solcher Hass aus
Bequemlichkeit entsteht, und dass er schnell auf die spitze getrieben werden
kann.
Im Zentrum des Geschehens steht natürlich Ana, die weiterhin
eine Außenseiterin ist. Und die in Sam verliebt ist. Auch diese Beziehung wird
von der Autorin weiterentwickelt. Gleichzeitig deutet sie auch mehr Dinge über
die Vergangenheit des Musikers an. Ein Bekannter von früher, Cris, taucht auf.
Doch anstatt eine Art Liebesdreieck aufzubauen, wird eben jener ein Verbündeter
von Ana, der ihr zur Seite steht.
Und bis zum Finale ist der Roman spannend und lesenswert.
Doch ausgerechnet die letzten Seiten des Buches gehören zu den schwächsten der
Geschichte. Was man liest, kann nicht überzeugen, weil es übers Knie gebrochen
wirkt. Die Autorin hat die ganze Zeit auf das Geschehen hingearbeitet und muss
es dann innerhalb weniger Seiten abarbeiten. Was man deutlich merkt.
Dennoch ist "Das Meer der Seelen: Nur eine Liebe" eine
gelungene Fortsetzung. Weshalb das buch auch die Empfehlung "Reinschauen" erhält.
Fazit:
"Das Meer der Seelen: Nur eine Liebe" ist eine gute Fortsetzung von Frau Jodi Meadows. Erneut ist man davon fasziniert, wie elegant die Autorin eine wunderbare Welt erschafft, die fremdartig und vertraut zugleich wirkt. Die Schriftstellerin weiß dies geschickt zu nutzen und entwickelt ihre Figuren gleichzeitig gut weiter. Dabei verzichtet sie auf Klischees. Schade nur, dass das Finale enttäuschend ausfällt.
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