Perry Rhodan Neo 61: Die verlorenen Himmel
Story:
Iwan Goratschin hat überlebt. Er ist jetzt ein Gefangener des arkonidischen Regenten, der seine eigene Pläne mit ihm hat. Doch können die in die Tat umgesetzt werden?
Meinung:
Es wurde ja bereits am Ende von "Der Kristallpalast" angedeutet, das Iwan Goratschin überlebt hat. Und so dreht sich Oliver Plaschkas neuster Beitrag zu "Perry Rhodan Neo" um das Schicksal des Terraners. Man darf gespannt sein, was der Autor in "Die verlorenen Himmel" aus der Handlungsvorgabe Frank Borschs zimmert.
Das arkonidische Imperium von einem Regenten geführt. Jener hat ein Geheimnis, was niemand kennt. Er trägt einen Zellaktivator und ist daher relativ unsterblich. Außerdem verfügt er über einen Duplikator, eine Apparatur, mit der er einen Doppelgänger von sich herstellen kann. Doch die Prozedur dauert lange und sorgt für Verwirrung.
Deshalb soll Iwan Goratschin, der den missglückten Attentatsversuch schwerverletzt überlebt hat, ihm dienen. Der Terraner wird gesund gepflegt und dann in den Duplikator gesteckt. Er soll für den Regenten eine geheimnisumwitterte Waffe aus einem unzugänglichen Zimmer des Kristallpalastes holen. Auf den Mutanten wartet eine Aufgabe, die ihn aufs äußerste fordert.
Wie bereits eingangs erwähnt wurde schon gegen ende der letzten Ausgabe angedeutet, das Iwan Goratschin überlebt haben könnte. Dass diese Andeutung schon mit diesem Band, der gleichzeitig auch der Auftakt zu einer neuen Staffel ist, Realität geworden ist, damit hätte vermutlich kein Leser gerechnet. Und doch hat man nicht das Gefühl, das hier Plotpotential vergeudet wurde. Im Gegenteil: Oliver Plaschka schreibt eine Geschichte, die es schafft, den Leser zu fesseln.
Das hat viele Ursachen. Zum einen ist da die Handlungsebene um Iwan Goratschin und was er erlebt. Hier muss man auch betonen, dass einige Fragen beantwortet werden. Wie zum Beispiel, was damals mit den Plänen geschehen ist, die Atlan vor 10.000 Jahren in seine Heimat geschickt hat. Die Antwort auf diese Frage wird dem Mutanten und damit auch dem Leser präsentiert.
Generell kann Iwan Goratschin überzeugen. Es tut der Figur merklich gut, dass er im Mittelpunkt der Handlung steht. Er blüht unter der Feder von Oliver Plaschka merklich auf. Was natürlich sein Schicksal am Ende der Ausgabe etwas bitter macht.
Ebenfalls nicht unerwähnt muss der Regent sein. Endlich lernt man mehr über diese Figur kennen, die für die letzten Ereignisse so wichtig war. Und dafür, dass er im Grunde ein Gegenspieler ist, wirkt die Figur hervorragend ausgebaut und charakterisiert. Hier bringt der Autor kleinste, sprachliche Nuancen ein, die den Regenten und das Verwirrspiel mit seinen Duplikaten hervorragend rüberbringt. Doch gleichzeitig wird auch klar, dass er in dem Ringen eine Rolle spielt, die nicht unbedingt mit der der Terraner übereinstimmt. Hier darf man gespannt sein, was sich da noch alles entwickeln wird.
Doch gleichzeitig wird auch die Gutgläubigkeit des Lesers überstrapaziert. Da ist zum einen der Duplikator, der eine krude Mischung aus Zellaktivator, Maahk-Technik und unbekannter Herkunft ist. Im Prinzip müsste sie nicht funktionieren. Doch sie tut es, ohne das eine großartige Erklärung dafür gegeben wird.
Auch die Flucht von Perry Rhodan und Co. verlangt vom Leser viel Nachgiebigkeit. Denn im Grunde genommen müsste die Gruppe mehrere Male von Sicherheitstechnologie oder Wachen gefangen genommen werden, so naiv, wie sie manchmal vorgeht. Doch hier wird die Logik der Handlung geopfert.
Dennoch: "Die verlorenen Himmel" ist eine gute "Perry Rhodan Neo"-Ausgabe. Denn trotz der deutlichen Schwächen wird man gut unterhalten. Deshalb "Reinschauen".
Fazit:
"Epetran" lautet die neue Staffel von "Perry Rhodan Neo". Und Oliver Plaschka kann mit "Die verlorenen Himmel" den Auftaktband schreiben, in dem Iwan Goratschin im Mittelpunkt der Handlung steht. Und das tut der Figur gut, die unter der Feder des Autors merklich aufblüht. Aber auch die Tatsache, dass einige Fragen beantwortet werden, gefällt. Ebenso lernt man mehr über den Regenten kennen. Endlich wird der Charakter ausgebaut. Doch die merkwürdige Funktionsweise des Duplikators als auch die unglaubwürdige Flucht Perry Rhodan und seiner Gruppe schmälern den ansonsten positiven Gesamteindruck.
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