The Silver Age of DC Comics
Story:
Und weiter geht es auf der Reise durch die Geschichte der DC Comics. Dieses Mal ist das Silver Age Thema des Buches, die Zeit der Wiedergeburt der Superheldencomics.
Meinung:
Nachdem man als Leser das "Golden Age of DC Comics" hinter sich hat, wendet sich Autor Paul Levitz dem "Silver Age of DC Comics" zu. Jener Epoche, in der Helden wie Flash oder Green Lantern wiedergeboren wurden. In der Gorillas aus dem Cover Erfolgsschlager waren, und Talente wie Neal Adams oder Carmine Infantino die Grundsteine für ihre Legenden legten.
Der Band ist bereits vom Äußeren her ein optisches Highlight. Auf dem silbermetallenen Hintergrund ist das Bild von Showcase #22 zu sehen. Jener 1959 erschienen Ausgabe, in der der Testpilot Hal Jordan sein Superheldendebüt als Green Lantern feierte. Das war damals sozusagen die Geburt des Silver Age.
Doch auch der Inhalt des 400 Seiten starken Bandes lässt sich sehen und besonders lesen. Das fängt schon allein mit dem Interview an, welches Paul Levitz mit Neal Adams führte. Man erhält dabei einen überraschenden Einblick hinter die Kulissen des damaligen DC Comics. Und man erfährt, wie mühsam es für den legendären Künstler war, im Verlag Fuß zu fassen. Doch irgendwann schaffte er es, und bewies eine enorme Vielfältigkeit, was seinen Stil anging. Nur wenige dürften heute noch wissen, dass er neben Batman auch den Bob Hope-Comic illustrierte und dabei seine Zeichnungen scheinbar problemlos dem der humorigen Serie anpassen konnte.
Doch ist dies nur eine von vielen interessanten Informationen, die man beim Lesen erhält. Der Band strotzt nur so vor interessanten Fakten. Und dabei ist er auch gleichzeitig eine Verbeugung vor jener Epoche, die die Comics so nachhaltig geprägt hat. Viele Figuren, Helden und Ideen, die damals eingeführt wurden, wie beispielsweise Hal Jordan oder die Multiplen Erden, existieren auch heute noch in irgendeiner Form.
Dabei gelingt es Paul Levitz scheinbar problemlos eine gute Mischung zwischen Bild und Text zu halten. Der Fokus mag zwar mehr auf den Darstellungen liegen. Doch ist es der Text, der die wichtigen Informationen enthält. Diese sind stark konzentriert, wobei man nie das Gefühl hat, dass man etwas Wichtiges verpasst.
Levitz guckt sowohl vor als auch hinter die Kulissen. Man findet einerseits eine Vorstellung von Irwin Donenfeld, dem Herren der Verkaufszahlen. Aber auch bestimmte Reihen und ihre Entwicklung werden vorgestellt. Dabei wird die gesamte Bandbreite an damaligen DC Comics berücksichtigt. So finden sich neben den bekannten Superheldencomics auch Vorstellungen der Romantik-Serien in dieser Ausgabe vor.
Ebenso wenig verschwiegen werden auch die seltsamen Seiten der Comics. Besonders Batman ist dafür symptomatisch, der eine Zeitlang merkwürdige Kostüme trug und fantastische Abenteuer erlebte. Geschichten, die im Grunde genommen nicht zum sogenannten Dunklen Ritter passten.
Und deshalb ist "The Silver Age of DC Comics" genauso ein Pflichtkauf, wie sein Vorgänger. Ein "Klassiker", mit dem "Splashhit" selbstverständlich noch dazu.
Fazit:
Mit "The Silver Age of DC Comics" führt Paul Levitz seine Reise durch die Geschichte des bekannten Verlags weiter. Der Band, der schon von außen auffällt, beeindruckt durch die Hülle und Fülle an Informationen und Bildern. Schon das Interview, das der Autor mit der Zeichnerlegende Neal Adams führt, gibt einen Geschmack darauf, was einen in den darauffolgenden Seiten erwartet. Dabei gelingt es Herrn Levitz eine gelungene Mischung aus Text und Bildern zu finden. Und der Blick hinter die Kulissen lohnt sich alle Mal.
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