Perry Rhodan Neo 58: Das Gift des Rings
Story:
Der Xisrape Danurion erzählt Charron da Gonozal, was mit dem Imperator passiert ist. Dabei spielt der aktuelle Regent Herak da Masgar eine große Rolle. Anscheinend ist er ein Teil des "Ringens".
Meinung:
Die Perry Rhodan Neo-Reihe hat sich in den letzten Jahren als perfekte Möglichkeit erwiesen, neue Autoren zu testen. Auch Robert Corvus ist so einer. Sein "Neo"-Debüt hat den Titel "Das Gift des Rings".
Der Autor wurde 1972 in Bramsche geboren. Bernd-Otto Robker, so sein richtiger Name, studierte nach seinem Abitur und Wehrdienst in Münster Wirtschaftsinformatik, was er auch erfolgreich abschließen konnte. Er arbeitet als Unternehmensberater und wohnt in Köln. Weitere Werke von ihm sind "Die Schattenherren"-Trilogie und das Buch "Schattenkult", die alle im Piper-Verlag erschienen sind.
Nach den Ereignissen von "Perry Rhodan Neo 55: Planet der Stürme" ringt der Xisrape Danurion mit dem Tod. Doch dank eines Naat-Arztes kann er sich soweit erholen, um Charron da Gonozal zu erzählen, was dem Imperator der Arkonidischen Reiches wiederfahren ist. Jener wurde von Herak da Masgar, dem aktuellen Regenten, mit der Aussicht auf Unsterblichkeit in eine Falle gelockt.
Ungefähr zum selben Zeitraum betritt Sergh da Treffon seinen Posten als Gouvernour der Naatwelt. Für einen adligen Arkoniden wie ihm kommt dies einer Bestrafung gleich. Deshalb will er sich in der Wüste des Planeten umbringen. Doch eine mysteriöse Gestalt verhindert dies, und weckt in ihm neuen Lebensmut. Sergh will daraufhin die aktuelle Regierung stürzen. Und dazu braucht er die Naats, weshalb er sich auf ein lebensgefährliches Spiel einlässt.
Für sein Romandebüt hat der Autor Robert Corvus ein Exposee gekriegt, welches seit langer Zeit mal wieder sich anstellt, Fragen zu beantworten, anstatt neue aufzuwerfen. Und der Debütant macht das Beste aus der Vorlage. Er schreibt einen sehr lesenswerten Roman.
Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Enthüllung, was mit dem Imperator geschehen ist. Jener wird in der Reihe seit mehreren Ausgaben vermisst und wird durch Herak da Masgar vertreten. Und dieser sorgt im Imperium für Turbulenzen, unter anderem durch seine Warnung vor der Wiederkehr der Methanatmer.
Diese Handlungsebene liest sich spannend. Der Autor verzichtet darauf, die beteiligten Protagonisten zu einseitig darzustellen. Stattdessen charakterisiert er sie, vor allem da Masgar, glaubwürdig. Die Argumente, die sie für ihre jeweilige Position vorbringen, sind nachvollziehbar.
Aber auch das ominöse Ringen, welches den kosmischen Handlungshintergrund bestimmt, wird näher ausgebaut. Man erhält Andeutungen, wer auf welcher Seite dieses mysteriösen Konflikts steht. Und erfährt, wie und auf welche Weise die jeweiligen Parteien versuchen, die Auseinandersetzung zu ihren Gunsten zu entscheiden.
Dabei sticht besonders Sergh da Treffons Handlungsebene hervor. Hier erlebt man einen direkten Einfluss, der das Leben einiger Personen stark verändert. Das ist interessant und spannend zu lesen. Vor allem deshalb, weil Sergh da Treffon dadurch dem Leser noch mehr unsympathischer wird.
Doch dann fängt der Roman an zu schwächeln. Es wirkt unlogisch, das Sergh da Treffon eine direkte Auseinandersetzung mit den Naats gewinnt. Noch dazu, wenn das Duell merkwürdig lebensschonend wirkt, und zwar auf eine geradezu lächerliche Art und Weise. Das beißt sich mit den früheren Charakterisierungen dieser Rasse und wirkt deshalb auch unpassend.
Trotzdem ist "Das Gift des Rings" ein starkes Debüt und wird deshalb auch mit einem "Reinschauen" bewertet.
Fazit:
Mit "Das Gift des Rings" schreibt Robert Corvus ein beeindruckendes "Perry Rhodan Neo"-Debüt. In der Geschichte werden endlich einige Details des ominösen "Ringens" aufgeklärt. Wie es scheint, wirken beide Seiten des Konflikts auf die Arkoniden ein. Das sorgt für Spannung. Gleichzeitig sorgt der Autor aber auch dafür, dass die jeweiligen Figuren hervorragend dargestellt werden und man ihre Argumente nachvollziehen kann. Schade nur, dass es bei den Naats bei den Details hapert. Die Darstellung des Duells wirkt nicht passend zu dem, was man vorher über die Rasse wusste.
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