Höllenflüstern: Riley Blackthorne - Die Dämonenfängerin 3
Story:
Riley Blackthornes Leben, welches ohnehin schon kompliziert war, ist jetzt noch komplexer. Der Vatikan sucht sie, ein gefallener Engel will ihre Seele und sie selbst soll die Welt retten. Gibt es überhaupt jemanden, dem sie vertrauen kann?
Meinung:
Es gab im Laufe der Jahre schon oft Romanreihen, von denen der Redakteur aus Versehen anstatt den ersten, einen späteren Band rezensiert hat. Das ist jetzt auch dieses Mal der Fall. Denn wie der Titel "Höllenflüstern: Riley Blackthorne - Die Dämonenfängerin 3" schon sagt, handelt es sich hierbei um den dritten Band der Reihe der Autorin Jana Oliver. Ob man da als Neueinsteiger alles verstehen kann?
Die Autorin wurde in Iowa, Georgia geboren und wuchs dort ebenfalls auf. Ihre erste Reihe, die "Time Rovers Series" wurde mehrfach preisgekrönt. Aktuell lebt sie wie ihre Heldin in Atlanta, Georgia.
Riley Blackthorne ist eine Dämonenfängerin. Sie ist eine der Personen, die diese Kreaturen fangen und sie verkaufen. Ihr Vater war ihr großes Vorbild, ehe er umgebracht und reanimiert wurde. Und das ist beileibe nicht das einzige Problem in ihrem Leben.
Denn sie hat mit einem Engel geschlafen, der sich als einer der Gefallenen entpuppte. Seitdem erhebt er Anspruch auf ihre Seele, was er auch aus seinem Gefängnis heraustun kann. Sie selbst ist außerdem sowohl von Himmel als auch von der Hölle gezeichnet. Der Vatikan ist hinter ihr her, und sie muss außerdem auch noch Rechnungen bezahlen und auf die Schule gehen. Und dann ist da auch noch Denver Beck, der Ex-Partner ihres Vaters, in dem sie verliebt ist. Schlimmer kann es nicht mehr kommen.
Wer "Höllenflüstern" liest, der stößt auf eine Mischung aus Romantic und Urban Fantasy. Und auf eine Heldin, die anders als so manche ihrer Kolleginnen eben keine Überfliegerin ist. Stattdessen wirkt Riley Blackthorne wie ein stinknormales, 17-jähriges Mädchen, das eben nur ein paar Probleme hat.
Wobei dies natürlich untertrieben ist. Jana Oliver brummt ihrer Heldin gleich einen ganzen Batzen auf, wobei am vordringlichsten die Prophezeiung ist, dass sie einen Krieg zwischen Himmel und Hölle verhindern kann. Wenn es weiter nichts ist?
Man schließt die Titelheldin von Beginn an ins Herz. Denn trotz aller Schwierigkeiten versucht sie, sich nicht unterkriegen zu lassen. Sie wirkt normal in einer chaotischen Welt. Und man kann einen Teil ihrer Probleme nachvollziehen!
Ihr Gegenpart ist Denver Beck. Hier ist der Alterskontrast zwischen beiden interessant. Riley ist erst 17, er hingegen knapp über 20. Und man erfährt immer wieder, dass er eigentlich ein harter Brocken ist. Um zu verhindern, dass er wie ein Klischee wirkt, hat sich die Autorin einige Details einfallen lassen, die sein raues Image glätten.
Beim Schreiben nimmt sie auf Neueinsteiger keine Rücksicht. Was natürlich verständlich ist, da sie davon ausgeht, dass ihre Leser auch die vorherigen Bände kennen. Trotzdem macht sie sich die Mühe, die wichtigsten Konflikte so darzulegen, dass man sie auch als jemand versteht, dem das nötige Vorwissen fehlt. Was immerhin etwas ist.
Der Band schwächelt dann, wenn es darum geht, mehr Details über die Welt darzustellen, in der Riley lebt. So erfährt man am Rande, dass wohl Benzin knapp ist, und die meisten Wagen deshalb mit Kollektoren fahren. Doch abgesehen von einer Erwähnung am Rande, wird darauf nicht weiter eingegangen. Mit der Folge, dass man den Eindruck hat, dass die Autos anscheinend andauernd mit Benzin fahren.
Auch das Finale ist schwach. Hier gelingt es Frau Jana Oliver nicht, die Dimension der finalen Auseinandersetzung glaubhaft darzustellen. Und auch, wie der Konflikt am Ende gelöst wird, wirkt eher schwach, als atemberaubend.
Vielleicht wird es mit dem nächsten Band besser? Der wird im Oktober herauskommen. Ob und wie es dann mit der Reihe weitergehen wird, steht allerdings bislang noch nicht fest.
"Höllenflüstern" liest sich auf jeden Fall nett, mehr aber auch nicht. Er ist "Für Zwischendurch" zu empfehlen.
Fazit:
Das Leben der Titelheldin von "Höllenflüstern: Riley Blackthorne - Die Dämonenfängerin 3" ist kompliziert. Und die Autorin Jana Oliver schafft es, dass dem Leser gut zu vermitteln. Dabei wirkt die Protagonistin eher wie ein normales, 17jähriges Mädchen, anstatt, wie man es sonst bei einer solchen Story erwarten würde, wie eine knallharte Überheldin. Diese Funktion übernimmt hauptsächlich Denver Beck. Wobei Frau Oliver sein hartes Image mit einigen Details aufzuweichen weiß. Die Schriftstellerin schafft es, die wichtigsten Konflikte so darzustellen, dass man auch als Neueinsteiger versteht, worum es geht. Der Roman schwächelt dann, wenn es darum geht, auf die Details der Welt einzugehen, in der die Handlung spielt. Das, und das schwache Finale stören den ansonsten positiven Gesamteindruck.
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