Atlan - Das absolute Abenteuer Band 8: Die Basiskämpfer
Story:
Die beiden ehemaligen Schläfer Sternenfeuer und Federspiel versuchen, sich auf einer veränderten SOL zu Recht zu finden. Angewidert von den Verhältnissen an Bord des Generationenraumschiffes, beschließen sie einen Widerstand zu gründen. Und schon bald treten die Basiskämpfer auf den Plan, um das Kastensystem unter der Führung von Chart Deccon zu revolutionieren.
Meinung:
Mit "Die Basiskämpfer" erscheint der vielleicht bislang ungewöhnlichste Roman der Reihe "Atlan - Das absolute Abenteuer". Denn zum ersten Mal hat Rüdiger Schäfer zwei Romane innerhalb eines Bandes zusammengefasst, die nicht direkt nacheinander erschienen sind. Tatsächlich ist es sogar so, dass die erste Geschichte "Insel des Friedens" in Band 5 seinerzeit ausgelassen wurde. Eine Entscheidung die jetzt Sinn ergibt, denn gemeinsam mit Horst Hoffmanns "Die Basiskämpfer" ergibt Marianne Sydows Beitrag einen zusammenhängenden Plot.
Die leider dieses Jahr verstorbene Marianne Sydow wurde 1944 in Altdöbern geboren. Sie arbeitete als Telefonistin und Verkäuferin, ehe sie 1975 zum Pabel Verlag kam. Sie war die erste Autorin im Team und war auch teilweise für die Exposees der Atlan-Serie verantwortlich. Auf Grund zahlreicher Differenzen stieg sie 1992 aus dem Perryversum aus.
Horst Hoffman wurde 1950 in Bergheim geboren. Er studierte zuerst Kunstgeschichte, dann Volkswirtschaft und wurde anschließend Profiautor. Sein Perry Rhodan Einstieg geschah 1982. Unvergessen sind seine Heftromane 1111 und 2222. Des Weiteren hat er als Innenillustrator und als Redakteur im Perryversum gearbeitet. Seit 2009 ist er nicht mehr Teil des festen Autorenstammes.
Sternenfeuer und Federspiel sind auf der Flucht. Nach ihrem jahrelangen, künstlichen Schlaf, müssen sie erkennen, dass die Verhältnisse an Bord der SOL sich stark verändert haben. Und während sie versuchen, damit zu Recht zu kommen, werden sie auch Zeuge der alltäglichen Gewalt an Bord des Raumschiffes. Als einige Helfer umgebracht werden, verstecken sich die beiden in einer Tabuzone und werden so Gründer einer Widerstandszelle gegen die Führung des Raumschiffes.
Daraus entstehen die "Basiskämpfer", die schon bald regen Zulauf kriegen. Die Verhältnisse an Bord des Raumschiffes drohen dabei der Führung zu entgleiten, weshalb sie auch erste Zugeständnisse an die Kämpfer und die Unterdrückten an Bord der SOL machen. Dennoch werden die Basiskämpfer weiterhin gejagt, was für die Jäger allerdings nicht glimpflich ausgeht.
Wie bereits eingangs geschrieben, macht die Entscheidung Rüdiger Schäfers, diese beiden Romane in einem Band zusammenzufassen Sinn. Denn vor allem die erste Geschichte kümmert sich um etwas, was damals, als die Schläfer geweckt wurden, bemängelt wurde: Das Reagieren auf die veränderten Verhältnisse an Bord.
Vor allem ist es eine gute Entscheidung, das Federspiel und Sternenfeuer diejenigen sind, die sich mit den Veränderungen auseinandersetzen müssen. Sie sind von allen Schläfern die Jüngsten, und können aus dem Entsetzen über die Verhältnisse am ehesten die Kraft ziehen, dagegen vorzugehen. Was sie auch tun.
Marianne Sydow bemüht sich vor allem auf die Emotionen der Beteiligten einzugehen. Sie ist weniger an Action interessiert, als an dem inneren Seelenleben. Und das macht auch ihre Geschichte so wunderbar lesbar.
Auch Horst Hoffmanns Erzählung lässt sich gut lesen. Doch der Kontrast zwischen ihm und Frau Sydow ist groß. Wo sie vor allem auf Charakterisierungen setzt, geht es dem Autor vor allem darum, das Geschehen an sich zu beschreiben. Tatsächlich ändert sich in seinem Beitrag vieles an Bord der SOL.
Seine Geschichte ist vor allem stark actionlastig. Zwar bemüht er sich darum, ebenfalls auf das Innenleben seiner Figuren einzugehen. Doch im Vergleich mit Frau Sydow wirkt das längst sich nicht überzeugend. Dazu ist auch einfach der Kontrast der beiden Schreibstile zu groß.
Trotzdem ist "Die Basiskämpfer" ein gut gewordener Roman, der die Bewertung "Reinschauen" erhält.
Fazit:
Mit Band 8 "Die Basiskämpfer" fasst Rüdiger Schäfer zwei Romane zusammen, die damals nicht direkt nacheinander erschienen sind. Dennoch ergeben die Geschichten von Marianne Sydow und Horst Hoffmann eine zusammenhängende Erzählung. Doch der Kontrast zwischen beiden ist groß. Frau Sydow bemüht sich vor allem um die Emotionen, um das Innere Seelenleben ihrer Charaktere. Herr Hoffmann konzentriert sich eher auf die Action, wodurch die Charakterisierung im Vergleich eher zweitrangig wirkt. Schade.
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