Devil May Cry – Dantes Rückkehr
Story:
Dante wird von der hübschen Dämonenjägerin Beryl angeheuert einen Dämon zu jagen, und eine Statuette zu finden, wobei das irgendwie mit dazu gehört. Doch die Feinde sind weit weniger dämonisch, als er erwartet hätte. Eigentlich sind sie sogar Menschen, wäre da nicht das Auge auf ihrer Stirn. Wäre das nur das einzige seltsame an diesem Auftrag...
Meinung:
Als der Informant Enzo zu Dante kommt, war dieser alles andere als begeistert. Endlich wieder ein Auftrag, sicher, aber dieser passte einfach nicht in sein Schema. Jedenfalls auf den ersten Blick. Denn dann tauchen doch noch Dämonen auf, Dämonen die allerdings nicht ganz Dämonen sind, sondern eher Menschen. Mit ihnen ein kleiner Straßengangster, ein Mafiaboss und natürlich Dantes Auftragsgeberin Beryl, die selbst Dämonenjägerin ist.
Das klingt schon verrückt? Nun, das war bei weitem noch nicht alles...
Vorausgenommen: Wer hier die unmittelbare Fortsetzung von "Devil May Cry - Der Ursprung" erwartet, der liegt falsch, denn dieses Buch hat überhaupt nichts mit dem ersten Band zu tun. Zwischen diesem Roman und dem vorherigen liegt die Handlung eines der Videospiele. Daher ist "Devil May Cry - Dantes Rückkehr" als ein eigenständiges Werk zu sehen, denn es spielt abseits der Spiele und erzählt einen unabhängigen Teil von Dantes Geschichte. Was durchaus positiv zu bewerten ist, und somit auch nicht wie der erste Teil mit der Handlung der Serie kollidiert. Allerdings dennoch einige Mängel vorzuweisen hat.
Dante kommt wieder mit einer gehörigen Portion schwarzen Humor daher, und schlägt sich, wie erwartet, durch größere Dämonenhorden. Doch auch diesmal will er einfach nicht der Dante aus der Spieleserie sein, trotz der vielen coolen Sprüche und der lässigen Art. Diese wirken gerade oft wie aufgesetzt. Auch seine diesmalige Begleiterin Beryl ist sprunghaft, reagiert nicht immer nachvollziehbar und bleibt flach.
Die Handlung selbst ist dafür nicht uninteressant, schreitet rasant voran, aber ist auch nach etwas mehr als zweihundert Seiten wieder vorbei. Sie bleibt außerdem wieder voraussehbar. Auch wenn sie am Ende durch einen durchaus kreativen Einfall Schwung bekommt - der "finale Showdown" ist sehr durchsichtig. Dazu lassen einige unerklärte Begriffe den Nichtspieler ein wenig verwirrt zurück.
Der Sprachstil ist geziert von unverständlichen Umschreibungen und kleineren Hürden. So beispielsweise "passé", dass fehlerhafterweise mit einem accent grave versehen wurde. Außerdem ist der Schreibstil von zahlreichen Anglizismen geprägt, die nicht immer hineinpassen wollen. So wird auf dem Umschlag noch von Dämonenjägern gesprochen, im Buch werden sie allerdings ausschließlich "Devil-Hunter" genannt, sowie die Feinde die "Ghost-Knights" sind. Weiterhin gibt es eine ganze Menge geschriebene "Soundeffekte", die gern einmal ganze Zeilen einnehmen und den Roman wie einen geschriebenen Comic - oder in diesem Fall Manga - wirken lassen.
Gut anzurechnen ist dafür, dass die Fußnoten diesmal direkt unten an die Seite angefügt worden, und nicht irgendwo am Ende versteckt wurden. Leider sind sie dafür nicht immer am richtigen Ort. So findet sich die Fußnote von Seite 49 auf Seite 46.
Der Roman bleibt auch diesmal eine "Lightnovel" und die passenden Bilder wurden von Yuuichi Kosumi gezeichnet. Dazu kommt, dass es noch ein klein wenig japanischer wurde - die Anrede "-dono" für "Meister" hat sich eingeschlichen, bleibt jedoch die einzige.
Der Autor von "Devil May Cry - Dantes Rückkehr" ist der japanische Schriftsteller Shinya Goikeda. Der Roman erschien am 13.September 2006 in Deutschland beim Panini Verlag. Die deutsche Übersetzung stammt von Elena Völzke. Zu der Videospieleserie "Devil May Cry" existieren noch zwei weitere Lightnovels unter dem Titel "Devil May Cry 4: Deadly Fortune" von Bingo Morihashi, die 2009 in Japan erschienen und bisher noch nicht nach Deutschland gekommen sind.
Fazit:
Auch dieses mal lässt einen das Werk eher unbefriedigt zurück. Eine kurze Unterhaltung, schnell durchgelesen, und nicht sonderlich tiefgründig. Vielleicht aber für einen Devil May Cry-Fan einen Blick wegen der eigenständig Story wert, die bisher in keinem Spiel erzählt wurde.
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