James Bond 04: Diamantenfieber
Story:
James Bond soll einen Diamantenschmugglerring infiltrieren und ausheben. Dabei soll ihm die gefühlskalte und hinreißende Tiffany Case helfen. Doch schneller als ihm lieb ist, wird er, der Jäger, bald zum Gejagten.
Meinung:
Gibt es etwas Faszinierenderes als Diamanten? Diese festen Kohlenstoffverbindungen waren schon oft Grundlagen für diverse Dramen und Geschichten, sowohl real als auch fiktional. Ian Flemings "Diamantenfieber" stellt dabei keine Ausnahme dar.
Jemand schmuggelt Diamanten aus den Minen in Sierra Leone in die Vereinigten Staaten von Amerika. Und das alarmiert natürlich die Geheimdienste. Damit der Schmugglerring ausgehoben wird, soll sich James Bond einschleichen. Dabei soll ihm die gefühlskalte und hinreißende Tiffany Case helfen.
Schnell findet Bond heraus, wer hinter diesem Schmugglerring steckt. Und er erzielt auch erste Erfolge. So gelingt es ihm, sich als Peter Franks auszugeben, einem angehenden Diamantenschmuggler. Als dieser soll er sich sein Gehalt bei diversen Glücksspielen verdienen, die natürlich alle zu seinen Gunsten manipuliert werden. Doch er lernt auch die andere Seite der Organisation kennen: Wer einmal aus der Reihe tanzt, der wird umgebracht. Und so erwartet Bond eine gefährliche Mission.
Von allen James Bond-Romane bisher bietet "Diamantenfieber" den vielleicht interessantesten Cast. Viele der Figuren, die in diesem Buch das erste Mal auftreten, haben diverse Macken, die sie unverwechselbar machen. Dazu zählt natürlich auch Tiffany Cases Gefühlskälte, die Ian Fleming perfekt rüberbringt.
Überhaupt lohnt es sich den Roman schon allein wegen dieser Frau zu lesen. Von allen Mädchen, die in den bisherigen Bond-Büchern auftauchten, ist sie die bislang faszinierendste. Das liegt nicht nur an ihrer Gefühlskälte, sondern auch an der Art, wie Ian Fleming sie charakterisiert. Sie ist eine eigenständige Frau, die James Bond Charme eben nicht sofort erliegt. Er muss sich um sie bemühen und ihre Fassade langsam niederreißen. Kein Wunder also, das Bond zwischenzeitlich mit dem Gedanken spielt, sie zu heiraten. Sonst würde er sich diese Mühe nicht machen.
Auch die beiden Killer Wint und Kidd faszinieren. Sie sind beide keine gesichts- und konturlosen Killer, wie man sie in den vorherigen Büchern kennenlernte. Sie sind eigenständige Figuren, die trotz ihres klaren Antagonistenstatus dem Leser sympathisch wirken, was vor allem an ihren Schwächen liegt. So hat Wint eine schon fast pathologische Angst vorm Reisen, was sich durch seine diversen Äußerungen schön ausdrückt.
Die Geschichte selbst bietet erneut einen Einblick in relativ simplere Zeiten. Hier wird dies durch die Reise James Bonds durch die USA der frühen 50er ausgedrückt. Höhepunkt ist sicherlich der Besuch von Las Vegas, wo man gemeinsam mit dem Hauptcharakter etwas über die Geschichte des Ortes erfährt. Und genau wie 007 hört man interessiert zu.
Der Plot entwickelt sich gewohnt spannend. Ian Fleming lässt es sich natürlich nicht nehmen, durch detaillierte Beschreibungen zu glänzen, die jedoch nie die Grenze zu überdetailliert überschreiten. Stattdessen erwecken sie geschickt den Eindruck von Lebendigkeit.
Hinzu kommt auch noch, dass die Spannung konstant hoch bleibt. Von Anfang bis Ende bleibt man an dem Roman hängen und liest die diversen Kapitel durch, stets mit dem Vorhaben am Ende des aktuellen für heute aufzuhören. Nur um irgendwann festzustellen, dass man erst dann mit dem Lesen stoppt, wenn die letzte Seite zugeschlagen ist.
"Diamantenfieber" ist erneut eine Höhepunkt der "James Bond"-Reihe. Und zu Recht erhält deshalb der Roman von uns die "Klassiker"-Wertung mit einem "Splashhit" obendrein.
Fazit:
Mit "Diamentenfieber" schreibt Ian Fleming einen spannenden "James Bond"-Roman. Das Besondere an der Geschichte ist vor allem sein Cast. Figuren wie die gefühlskalte Tiffany Case oder die beiden Killer Wint und Kidd rechtfertigen daraus den Kauf und das Lesevergnügen schon alleine. Doch auch der Plot an sich ist hervorragend geschrieben und lädt zum Durchlesen in einen Rutsch förmlich ein.
|