Perry Rhodan Neo 40: Planet der Seelenfälscher
Story:
Dass der Weg nach Arkon nicht einfach sein würde, wusste Perry Rhodan. Doch was ihm jetzt bevorsteht, ist der bislang gefährlichste Teil der Mission. In einem gefährlichen Experiment muss seine Individualsignatur gefälscht werden. Und dabei gerät er unwissentlich in die Intrigen der Aras, die die Operation durchführen.
Meinung:
Und wieder ein neuer Autor: Oliver Fröhlich feiert mit "Planet der Seelenfälscher" sein "Perry Rhodan Neo"-Debüt. Er wird sicherlich nicht der letzte bleiben, da die Reihe sich inzwischen als Etablierungsplattform für neue Talente etabliert hat. Vielleicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der erste Schriftsteller sein "Glück" auch in der Erstauflage probieren kann.
Herr Fröhlich wurde 1967 geboren und lebt im oberfränkischen Hof. Seit 2006 ist er als Schriftsteller aktiv und sein "Perry Rhodan"-Debüt feiert er 2010 mit dem "Atlan"-Taschenbuch "Sternensplitter 1: Tauchen im Lavastrom". Hauptberuflich ist er Beamter.
Der erste Schritt Richtung Arkon ist gemacht. Doch ehe es weiter geht, muss Perry Rhodan sich um etwas Wichtiges kümmern. Er kann anhand seiner Individualsignatur identifiziert werden, daher muss diese gefälscht werden. Kein einfaches Unterfangen, ja sogar ein lebensgefährliches. Allerdings führt kein Weg daran vorbei, weshalb er sich mit Crest und Belinkar zur Heimatwelt der Aras begibt. Dort soll die erforderliche Technologie existieren. Was er allerdings nicht weiß ist, dass es Pläne gibt, ihn sterben zu lassen.
Iwan Goratschin und Ishy Matsu begleiten die wichtigsten Teilnehmer der Mission. Sie nutzen die Pause der Expedition, um etwas über die Welt zu lustwandeln. Dabei versucht Ishy Iwan dahin zu überreden, wieder seine Kräfte einzusetzen, vor denen er panische Angst hat. Und tatsächlich bewahrheiten sich seine größten Befürchtungen, als er bei einem Testlauf seiner Gaben einen Gleiter zum Absturz bringt, und dabei die Insassen schwer verletzt. Er beschließt zu warten, bis sie außer Lebensgefahr sind. Doch schon bald könnte er genötigt sein, gegen seinen Willen seine Mutantenkraft zu benutzen.
Es war zu erwarten, dass der Weg nach Arkon nicht einfach werden würde. Das hat auch schon der vorletzte Roman "Der Celista" eindrucksvoll gezeigt. Doch das neue Hindernis, dass sich vor den Protagonisten auftut, lässt sich nicht so ohne weiteres überwinden.
Individualsignaturen, oder ÜBSEF-Konstante, wie sie Erstauflagenleser kennen, sind ein interessantes Konzept. Es handelt sich hierbei um eine höherdimensionale Komponente, die der eigene Körper erzeugt, und die daher einzigartig ist. Die Idee, dass das Arkonidische Imperium, sie zur Identifikation seiner Bewohner benutzt, wirkt deshalb logisch. Und natürlich ist es kein weiter Schritt zu dem Gedanken, diese Signatur fälschen zu lassen.
Letzteres nimmt der Autor als Anlass, um einen Blick auf die Kultur der Aras zu werfen. Viele interessante Einfälle lassen sich dabei lesen. Vor allem die Existenz der Ender, diejenigen unter den Aras, die auf Wunsch eines Patienten Euthanasie leisten, wirkt dabei abwechslungsrech. Und natürlich flechtet der Autor diesen Gedanken auf eine gelungene Art und Weise in die Gesamtgeschichte ein. Denn wie man es den kosmischen Ärzten her kennt, geht es dabei nicht immer mit sauberen Mitteln zu.
Was sich daraus ergibt, liest sich deshalb sehr spannend. Denn auch wenn abzusehen ist, dass die Dinge nicht reibungslos über die Bühne gehen, wird man den Roman trotzdem nicht so einfach aus der Hand legen. Das liegt daran, weil es Herrn Fröhlich wiederholt gelingt, überraschende Wendungen einzubauen. Dazu zählt auch eine Verwechslung mit folgenschweren Konsequenzen. Hierbei greift er unter anderem eine Frage auf, die sich beim Lesen von "Der Celista" stellte: Was für eine Funktion spielen die Purrer im arkondischen Reich. Die Antwort wird überraschen.
Allerdings enttäuscht das Ende sehr. Wiederholt spielt der Zufall in die Hände der Protagonisten. Und als dann auch noch ein Gegenstand, der sich bereits seit längerem im Besitz der Handlungsträger befindet, quasi nebenbei das Problem mit den Signaturen löst, spielt man mit dem Gedanken, voller Frust die Ausgabe in die Ecke zu pfeffern. Eine solche Deus Ex Machina-Lösung, noch dazu so schwach aufgebaut, zieht den Gesamteindruck drastisch nach unten.
Und doch fällt es schwer, eine gerechte Wertung zu finden. Denn die Geschichte liest sich durchaus gut. Doch das schwache Ende führt schließlich zur einzigen Schlussfolgerung: "Für Zwischendurch".
Fazit:
Und wieder ein Neuer. Mit "Planet der Seelenfälscher" feiert Oliver Fröhlich sein "Perry Rhodan Neo"-Debüt. Dabei konzentriert er sich hauptsächlich auf die Aras und ihre Kultur und beschreibt sie sehr interessant. Darauf baut er außerdem eine spannende Handlung auf, die mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet. Doch das Ende ist ein einziger Reinfall. Zu viele Zufälle auf einem Haufen, darunter auch einer, der dem gesamten Roman fast das Genick bricht.
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