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Der Wald - ein Nachruf: Wie der Wald funktioniert, warum wir ihn brauchen und wie wir ihn retten können - ein Förster erklärt

Story:

Der Wald ist ein fragiles Ökosystem, welches vor dem Kollaps steht. So jedenfalls laut dem Autor Peter Wohlleben, der darüber berichtet, wie man dies verhindern kann. Und seine Aussagen beruhen auf seinen eigenen Erfahrungen.



Meinung:

In Zeiten von stetig steigenden Energiekosten sind Kamine immer beliebter geworden. Dementsprechend gefragter ist Holz als Brennmaterial. Was zur Folge hat, dass in den kommenden Jahren eine Holzlücke entstehen wird, da die Nachfrage das Angebot immer mehr übersteigt. Der Autor Peter Wohlleben berichtet jetzt in seinem Buch "Der Wald - Ein Nachruf: Wie der Wald funktioniert, warum wir ihn brauchen und wie wir ihn retten können - Ein Förster erzählt" über die Belastungen, die der Forst unter anderem deswegen durchmachen muss.

Herr Wohlleben wurde 1964 in Bonn geboren. Er wurde an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg zum Diplom-Forstingenieur ausgebildet. Seit 2006 ist er von der Gemeinde Hümmel als Förster angestellt und kann dort seiner Vision eines naturnahen Waldbaus nachgehen. Er hat darüber inzwischen schon mehrere Bücher geschrieben.

Nahezu jeder Mensch war Zeit seines Lebens mindestens einmal in einem Wald. Wer erinnert sich nicht daran, wie er auf einem Weg durch die hohen Bäume wandelt, die, im Vergleich zur Stadt, Ruhe und Stille genießt und vielleicht sogar das eine oder andere Vieh sieht. Eine Oase der Stille, fernab der Zivilisation, sozusagen. Doch nur wenige wissen, wie viel Arbeit so ein Forst verursacht. Denn was sie sehen sind keine natürlichen Gebilde, sondern Produkte eines wirtschaftlichen Unternehmens, einer richtigen "Forstwirtschaft".

Die Art und Weise, wie diese betrieben wird, sorgt für Streit zwischen verschiedenen Parteien. Auf der einen Seite gibt es die Umweltschützer, die am liebsten alles in den ursprünglichen Zustand zurückführen wollen, egal wie. Dann gibt es die Politik, die mit ihren Plänen, beispielsweise gewisse Gebiete zu Naturschutzgebieten zu erklären, bei den Waldbesitzern nicht gerade für Freude sorgen. Und jene sind die letzte Partei, die einerseits versuchen müssen, den Gesetzen und Regeln von Bund und Ländern zu folgen, aber andererseits auch einen ökonomisch gesunden Betrieb zu leiten, was nicht immer einfach ist. Die Fronten zwischen den verschiedenen Parteien sind verhärtet, Stimmen der Vernunft spärlich bis gar nicht vorhanden.

Und leider ist auch Peter Wohllebens Buch keine solche. Im Gegenteil: Er selbst ist bekennender Naturschützer und hat einige radikale Ideen und Ansätze, die er in seinem Forst in die Tat umsetzt. Und dies erfolgreich, wie man seinem Text entnehmen kann.

Tatsächlich hat er viele interessante Ideen, die eine nüchterne und rationale Analyse wert sind. Beispielsweise das Stehen lassen einzelner, alter Bäume als Lichtschutz für die jungen Pflanzen. Ein Einfall, der sich in der Forstwirtschaft langsam durchsetzt.

Doch diese guten Ideen sind spärlich gesät. Stattdessen hat man einen einen Band vor sich, bei dem man sich fragt, ob der Autor wirklich Förster ist. Denn viele seiner Aussagen wirken realitätsfremd, sind falsch oder widersprechen sich selber.

Da ist zum einen sein Vorschlag, weniger auf Maschinen und mehr auf Menschen zu setzen, um Bäume zu fällen. Im Prinzip sicherlich eine interessante Idee, die sich jedoch nur schwer in der Praxis umsetzen lässt. Denn es ist leider Fakt, dass die Personalkosten höher als die maschinellen sind. Und so manche Forstwirtschaft kann es sich einfach nicht leisten, nur auf pure Menschenkraft zu setzen.

Etwas anderes sind beispielsweise seine Kommentare über die Jagd. So erweckt er den Eindruck, als ob so manches Wild rund ums Jahr gejagt werden kann, was definitiv falsch ist. So hat beim Rehwild, das er als Beispiel nimmt, das Weibchen mitsamt Nachwuchs eine lange Schonzeit, in der die Bejagung verboten ist. Und dies ist nicht das einzige Mal, in der ein kundiger Leser Herrn Wohlleben bei Falschaussagen ertappt.

Und dann sind da die Widersprüche. So beklagt er zu Beginn des Buches die Schäden, die der Einsatz von schweren Maschinen am Boden hervorruft. Doch nur wenige Kapitel später redet er auf einmal davon, dass beispielsweise die Harvester, riesige Holzverarbeitungsmaschinen, im Winter eingesetzt werden, wo der Boden gefroren ist, und die von ihm bemängelte Verdichtung dementsprechend nicht passieren kann. Das muss ihm auch aufgefallen sein, denn kaum hat er diese Aussage getätigt, versucht er sie dadurch zu relativieren, dass er von einem industriellen Druck redet, das ganze Jahr über zu fällen.

Und so schafft es Herr Wohlleben nachdrücklich seine guten Ideen mit seinen fehlerhaften Aussagen zu unterminieren. Daher ist das Buch auch "Nur Für Fans" etwas.



Fazit:

"Der Wald - Ein Nachwuchs: Wie der Wald funktioniert, warum wir ihn brauchen und wie wir ihn retten können - Ein Förster erzählt" ist Peter Wohllebens Analyse, wie es um den deutschen Forst bestellt ist. Dabei hat er viele interessante Ideen, die durchaus eine nähere Analyse wert sind. Allerdings unterminiert er ihre Aussagekraft durch eine ganze Reihe von Mankos. Einerseits trifft er vollkommen realitätsfremde Aussagen, zum anderen äußert er komplett falsche Aussagen und zuguterletzt widerspricht er sich auch noch selber.



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Peter Wohlleben
Der Wald - ein Nachruf: Wie der Wald funktioniert, warum wir ihn brauchen und wie wir ihn retten können - ein Förster erklärt
Erscheinungsjahr: 4. März 2013



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Ludwig Verlag

Preis:
€ 19,99

ISBN:
978-3-453-28041-0

256 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Interessante Ideen...
Negativ aufgefallen
  • ... die der Autor allerdings durch Fehler unterminiert
  • Unrealistische Ideen
  • Fehlerhafte Behauptungen
  • Widersprüche im Buch
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Rezension vom: 03.04.2013
Kategorie: Natur, Wissenschaft und Technik
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