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Drachenvolk - Aufbruch ins Ungewisse

Story:

Das Drachenland ist ein geheimnisvoller Ort. Es zieht Glücksritter, Goldgräber und Kopfgeldjäger an. In ihm gibt es viele Reichtümer zu entdecken, doch ebenso kann der Tod praktisch um die Ecke lauern. Eine Welt, in deren Tiefen etwas Böses lauert.



Meinung:

Was gibt es faszinierenderes, als einen Ort, der jede erdenkliche Sorte von Mensch anzieht. Solche Lokalitäten, in der sowohl Gauner als auch kauzige Leute gleichermaßen, um zwei Extreme zu benennen, anzutreffen sind, bieten viel Stoff für diverse Romane. So ein Platz ist auch das Hochland, in dem die Handlung von "Drachenvolk: Aufbruch ins Ungewisse" stattfindet. Es handelt sich hierbei um den Auftakt einer dreiteiligen Buchreihe, deren zweiter Teil unter dem Titel "Drachenvolk Band 2: Das Blut der Keld" seit August letzten Jahres auf Deutsch vorliegt.

Erschaffen wurde der Band von dem Kreativteam Paul Stewart und Chris Riddel. Beide haben bereits früher zusammengearbeitet. So stammt beispielsweise die Reihe "Die Klippenland-Chroniken" von ihnen.

Paul Stewart ist der Schriftsteller der beiden. Er wurde 1955 in London geboren und studierte an der University of East Anglia Creative Writing. Danach arbeitete er eine Zeitlang als Lehrer, unter anderem in Ländern wie Sri Lanka oder Deutschland. Seit 1990 ist er Kinderbuchautor, der gemeinsam mit seiner Frau und zwei Kindern in Brighton lebt.

Sein Partner Chris Riddel ist Zeichner. Er wurde 1962 in Südafrika geboren und studierte in Brighton Illustrationen. Dort lebt er auch heute noch. Zu den Werken, die von seinen Zeichnungen verziert werden, gehören unter anderem auch diverse Terry Pratchett-Romane. Seinen Partner Paul Stewart traf er 1993. Ihre Kinder gehen auf ein und dieselbe Schule.

Das Hochland ist ein gefährlicher Ort. Er wird von vielerlei Drachenarten bevölkert und lockt viele Glücksritter an. Die sind auf der Jagd nach den unterschiedlichsten Schätzen, wobei das wertvollste das Ei eines weißen Drachen ist. Doch dies wird nicht nur durch seine Artverwandten geschützt, sondern auch durch die Kin, Menschen die gemeinsam mit diesen Wesen leben und das Objekt der Begierde zu verteidigen wissen.

Es ist eine gefährliche Welt, in die der Junge Micah hineingerät. Nach einer unglücklichen Liebschaft mit einem adeligen Mädchen will er nach Reichtümern suchen und sich so für die Schmach rächen, die ihm angetan wurde. Doch er ist unbeholfen und gerät schon bald in eine lebensgefährliche Situation. Nur der Jäger Eli bewahrt ihn vor dem sicheren Tod und nimmt ihn unter seine Fittiche. Gemeinsam erleben sie schon bald ein Abenteuer, dass ihre Leben auf den Kopf stellt.

Ein klares Highlight des Bandes sind eindeutig die Zeichnungen von Chris Riddell. Erst durch sie wird das Hochland, das Paul Stewart beschreibt, lebendig. Seine Illustrationen, und seien sie noch so klein, erzeugen Atmosphäre und erlauben es dem Leser sich vorzustellen, was passiert.

Und es geschieht einiges. Paul Stewart nutzt die über 450 Seiten weidlich aus. Nicht nur führt er den Leser in das Hochland ein, er schreibt auch eine Handlung, in der sich alle paar Seiten Dinge verändern. Figuren, die er einführte, sterben oder verlieren etwas ihnen wichtiges. Sie wachsen dabei mit ihren Erlebnissen.

Dabei ist der sympathischste Charakter der Jäger Eli. Er ist jemand, der sich auf dem Hochland heimisch fühlt und seiner Umwelt mit Respekt begegnet. Anderen Menschen gegenüber reagiert er zurückhaltend und schon fast feindlich. Was sich wiederholt als richtige Vorsichtsmaßnahme entpuppt, als er beispielsweise von einem scheinheiligen Prediger einen Schlaftrunk vorgesetzt kriegt.

Doch damit ist er im Prinzip die einzige Figur, die einem sympathisch ist. Alle anderen Protagonisten werden entweder kaum charakterisiert, oder sie wirken wie wandelnde Klischees. Das trifft besonders auf Micah zu, den Haupthandlungsträger. Seine Vergangenheit, die unglückliche Liebschaft, entwickelt sich vom ersten Moment an vorhersehbar und daher langweilig. Und in der Handlungsgegenwart bleibt er die ganze Zeit über passiv und lässt die Dinge geschehen, anstatt sie zu kontrollieren.

Auch irritiert die Schreibweise von Paul Stewart. Besonders zu Beginn springt er zwischen den verschiedenen Protagonisten und sogar zwischen den Zeiten hin und her, ohne dass eine Systematik erkennbar ist. Dadurch wird das Leseerlebnis frustrierend, da man wiederholt aus einer interessanten Handlung rausgerissen wird. Dabei ist das Schlimme, dass er noch nicht mal alle Plots, die er anfängt, auch weiterführt. So beschreibt er zu Beginn ein Mädchen, welches von finsteren Gestalten gefangen gehalten wird. Ihre Bedeutung erschließt sich erst am Ende des Romans, und dann wird sie auch noch nicht einmal ansatzweise charakterisiert.

Es ist nicht so, dass "Drachenvolk: Aufbruch ins Ungewisse" ein schlechtes Buch ist. Es ist allerdings auch kein gutes, sondern eher etwas "Für Zwischendurch".



Fazit:

Eine Welt, in der nahezu alle Tiere Drachen sind. Das ist die Realität, in der Paul Stewarts und Chris Ridells "Drachenvolk: Aufbruch ins Ungewisse" spielt. Dabei stechen besonders die Zeichnungen von letzterem hervor. Erst durch sie wird das Hochland, welches Paul Stewart schreibt, lebendig. Der Autor schreibt dabei eine dichte Handlung, in der alle paar Seiten etwas geschieht. Einen festen Status Quo gibt es nicht, und das ist gut so. Am sympathischsten aller im Buch auftretenden Charaktere ist der Jäger Eli. Der Rest überzeugt hingegen eher nicht. Besonders der Haupthandlungsträger Micah wirkt passiv. Außerdem springt besonders zu Beginn die Handlung zwischen verschiedenen Figuren und Zeiten hin und her, was verwirrt. Denn der Schriftsteller verzichtet hierbei auf jegliche Systematik.



Drachenvolk - Aufbruch ins Ungewisse - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Paul Stewart, Chris Riddell
Drachenvolk - Aufbruch ins Ungewisse
Wyrmeweald - Returner's Wealth

Übersetzer: Friedrich Pflüger
Erscheinungsjahr: 1. August 2011



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Sauerländer

Preis:
€ 19,95

ISBN:
978-3-7941-6196-6

464 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Chris Riddells Zeichnungen
  • Der Protagonist Eli
Negativ aufgefallen
  • Die meisten Figuren bleiben passiv
  • Zuviel Hin- und Hergespringe zwischen verschiedenen Figuren und Zeiten
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Rezension vom: 12.03.2013
Kategorie: Kinder- & Jugendbuch
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