Star Trek - Die Welten von Deep Space Nine: Das Dominion - Fall der Götter
Story:
Wieso wurde Odo einst mit anderen Gestaltenwechslern in die Galaxie hinausgeschickt? Was war das Motiv dafür? Und was ist Taran'tar los, der in der letzten Zeit unruhig ist?
Meinung:
Mit "Das Dominion" endet die Miniserie "Die Welten von Deep Space Nine". Damit ist der Übergang zwischen der achten und der neunten Staffel nahezu vollzogen. David R. George III., der hiesigen Lesern unter anderem durch "Star Trek - The Original Series 01: Feuertaufe: McCoy - die Herkunft der Schatten" bekannt ist, schreibt diese Geschichte.
Seit Odo wieder Teil der Gründer wurde, hat er alles Mögliche versucht, um mit ihnen das Trauma des Krieges gegen die Föderation zu bewältigen. Doch er kommt nicht weiter und anstatt Ruhe einzubringen, wird er selber unruhig. Denn schon bald werden ihm Antworten auf Fragen gestellt, die ihm nie in den Sinn kamen. Und ihm wird klar, dass das Dominion vor einem Scheideweg steht.
Derweil wird Taran'tar unruhig. Er fühlt sich ziellos und schwach, was unter anderem daran liegt, dass er auf einmal anfängt zu träumen. Um sein inneres Gleichgewicht zu erlangen, darf er die wegen Kriegsverbrechen inhaftierte Gründerin besuchen. Doch wird dies ihm den inneren Frieden geben, den er ersehnt?
Bei allen vorherigen Bänden von "Die Welten von Deep Space Nine" konnte man allenfalls bemängeln, dass sie am ursprünglichen Status Quo wenig bis gar nichts veränderten. Es waren allerdings überwiegend gute Geschichten, die stellenweise lustig, insgesamt sogar spannend waren. "Das Dominion" ist die große Ausnahme von der Regel. Denn der Band endet auf einem Cliffhanger, der die Dinge drastisch verändert und Neugierde auf die neunte Staffel weckt.
Eine von David R. Georges Stärken war schon immer die Charakterisierung der Protagonisten. Dies trifft auch auf "Fall der Götter" zu. Im Mittelpunkt stehen Odo und Taran'tar, die Dinge erfahren, mit denen sie so nicht gerechnet hätten.
Bei Odo ist es die Frage seiner Herkunft, an die er sich endlich traut. Denn obwohl es hieß, dass die Gründer einst hunderte von jungen Wechselbälgern in die Galaxie aussandten, traf man im Verlauf der TV-Serie nie auf weiteren Nachwuchs. Es war auch eine Frage, die sich wegen der Bedrohung durch das Dominion nie wirklich stellte. Die Antwort, die dem Autor zu diesem Thema einfällt ist ebenso simpel wie schockierend. Die Gestaltenwechsler sind nämlich nicht in der Lage sich fortzupflanzen und der angebliche Nachwuchs war keiner, sondern vielmehr solche Gestaltenwandler, denen das Gedächtnis gelöscht wurde. Eine Enthüllung mit Tragweite, die, auch wenn es abgedroschen klingen mag, vieles zuvor erfahre in einem neuen Licht dastehen lässt.
Dabei begnügt sich der Schriftsteller nicht bloß mit dieser Enthüllung, sondern geht noch einen Schritt weiter. Es stellt sich die Frage nach dem Zweck dieser Aktion. Auch hierfür liefert er eine verblüffende Antwort, die schließlich zum schockierenden Ende des Romans führt. Allerdings muss man auch betonen, dass der gelieferte Grund nicht überzeugt. Es passt nicht zu der bisherigen Darstellung der Wechselbälger.
Auch Taran'tars Handlungsebene hat ihre Schwächen. So nett es auch sein mag, mehr über den Jem'Hadar zu lesen, wirken sein Erlebnisse wie breitgewälzt. Man hätte den Besuch bei der inhaftierten Gründerin sicherlich in weniger Seiten schreiben können, als am Ende überhaupt verwendet wurden.
Hinzu kommt auch noch die Tatsache, dass der ehemalige Krieger des Dominion, einen Traum hat, der erst im Nachhinein als solcher enthüllt wird. Zuvor liest man eine spannende Szene und fragt sich insgeheim, was für Konsequenzen das haben wird. Nur um dann plötzlich zu erfahren, dass das eben Gelesen bedeutungslos ist. Für den Leser kommt dies einer Verarschung gleich.
Generell hat der Autor ein Problem mit dem Aufrechterhalten des Leserinteresses. Denn es wird viel geredet in dieser Erzählung. Besonders bei Odo stehen die Charaktere viel herum, sprechen miteinander und langweilen so den Leser fürchterlich. Besonders, weil viele so transportierte Informationen etwas an den Haaren herbei geführt wirken.
Der Abschluss der "Die Welten von Deep Space Nine"-Reihe überzeugt leider nicht. Die Geschichte hat deutliche Schwächen und erhält das deshalb auch die Bewertung "Für Zwischendurch".
Fazit:
Der Übergang zwischen der achten und neunten Staffel ist mit "Die Welten von Deep Space Nine: Das Dominion - Fall der Götter" vollzogen. Der Autor David R. George III präsentiert eine Geschichte, die viele Dinge ändert. Der Spruch "Nichts wird mehr so sein, wie es vorher war", passt in diesem Fall. Viele Dinge, die man als Leser erfährt, lassen einige Ereignisse in einem neuen Licht dastehen. Doch am Ende übertreibt es der Schriftsteller etwas, als er eine Wendung einführt, die mit der bisherigen Darstellung der Gründer nicht übereinstimmt. Auch ist die Handlungsebene von Taran'tar überlang, was durch einen erst im Nachhinein deklarierten Traum, sehr deutlich gemacht wird. Und ebenfalls muss man bemängeln, dass in dieser Erzählung viel geredet wird und es Herrn George nicht gelingt, diese Passagen interessant darzustellen.
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