Perry Rhodan Neo 32: Der schlafende Gott
Story:
Eric Manoli ist vom Despoten der Topsider gefangengenommen worden. Er wird vor eine unmögliche Aufgabe gestellt: Er soll einen vollkommen zerstörten Transmitter reparieren, ansonsten muss er sterben. Manoli erbittet sich drei Tage Bedenkzeit und arbeitet während dieser Zeit an einem Fluchtplan. Ob er wirklich entkommen kann?
Meinung:
Auch Michelle Stern stößt in die Riege jener "Perry Rhodan Neo"-Autoren vor, die bislang drei Romane für die Serie schrieben. In ihrem Fall geschieht dies mit "Der schlafende Gott". Wie ihr neuerlicher Beitrag ausfällt, liest man in den folgenden Zeilen.
Das Treffen zwischen Eric Manoli und Trker-Hon fällt kurz aus, da der Despot eingreift. Er lässt den Menschen gefangen nehmen und verlangt von ihm, dass er einen defekten Transmitter repariert. Natürlich weiß Manoli nicht, wie so etwas funktionieren soll. Um Zeit zu gewinnen erbittet er sich eine dreitägige Bedenken aus, die ihm gewährt werden. So lange wird er in den Zoo des Despoten gesteckt, wo er das Vertrauen des Lagerkommandanten gewinnen kann. Jener weiht ihn in seine Fluchtpläne ein. Und Eric will alles in seiner Macht stehende tun, um die Gefangenen beim Ausbruch zu unterstützen.
Derweil gerät weit im All der Planet Gorr, eine ehemalige Arkonidenkolonie, die von den Topsidern annektiert wurde, zwischen die Fronten. Der Forscher Hisab-Benkh, geplagt mit den Zwillingen Emkhar-Tuur und Tisla-Lehergh als Assistenten, erforscht derweil die Hinterlassenschaften der ehemaligen Herrscher. Dabei wird der Gorrer Ralv gefangen genommen, der von einem schlafenden Gott erzählt. Hisab möchte mehr über jenen herausfinden, doch da soll die Welt evakuiert werden. Doch der topsidische Anthropologe entzieht sich dieser Maßnahme, um den Gott zu erwecken.
Mit den Erlebnissen von Hisab-Benkh auf Gorr fängt in Perry Rhodan Neo eine neue Handlungsebene an. Eine Entscheidung, die den Leser verwundert. Denn wenn man in dieser Staffel etwas zurückblickt, fallen einem diverse Plots auf, die angefangen wurden und von einer Ausgabe zur nächsten nicht mehr weitergeführt wurde. Besonders was die Mars-Handlungsebene angeht, möchte man doch zu gerne wissen, wie es weitergehen soll. Allerdings steht eine Fortführung in den Sternen. Man kann nur hoffen, dass Frank Borsch, der für die Exposees der Serie verantwortlich ist, sich bei dieser Planung etwas dachte.
Doch das heißt nicht, dass die neue Handlungsebene langweilig wäre. Im Gegenteil: Selten zuvor hat man sich bei "Perry Rhodan Neo" so prächtig amüsiert gefühlt. Hisab-Benkh ist einem von Beginn an sympathisch und man empfindet Mitleid mit ihm. Denn seine Assistenten rauben ihm den letzten Nerv.
Es ist die Wildheit und Unkontrollierbarkeit von Emkhar-Tuur und Tisla-Lehergh, die dafür sorgt, dass man sich prächtig unterhalten fühlt. Ein ums andere Mal sorgen die Eskapaden für eine angenehme Lockerheit der Handlung. Sie sind mit ein Grund, weshalb man den Roman nicht so schnell aus der Hand legen wird.
Ein andere ist die Frage, wer der schlafende Gott ist. Denn dies ist der rote Faden, der sich durch die Handlung zieht. Genauso wie Hisab-Benkh möchte man wissen, wer hinter dieser Wesenheit steckt. Und gemeinsam mit den Protagonisten ist man bereit, jede Falle hinzunehmen, nur um des Rätsels Lösung näher zu kommen. Die Auflösung ist dabei sehr schön gelungen und bietet jede Menge Stoff für die kommenden Ausgaben.
Ohne Zweifel ist die Handlung auf Gorr interessant und abwechslungsreich zu lesen. Was für die Ereignisse auf Topsid nicht gilt. Hier hat man das Gefühl, das bis auf eine Gelegenheit der Plot vor sich hin mäandert. Er kommt kaum von der Stelle, was hinsichtlich der Ereignisse aus "Der Hort der Weisen" besonders schade ist. Man hat das Gefühl, dass hier nichts Neues präsentiert wird, was das aus dem eben genannten Titel erhaltene Wissen erweitert. Dementsprechend langweilt man sich beim Lesen, da auch die Charakterisierung von Eric Manoli nicht überzeugt.
Es wäre schön, wenn der Gesamthandlungsfortschritt endlich mal zulegen würde. So schön die Ereignisse auf Gorr auch zu lesen sind, sie sorgen nicht dafür, dass der übergreifende Plot sich weiterentwickelt. Dazu trägt auch die langweilige Topsid-Handlungsebene bei. Daher erhält der Roman nur ein "Für Zwischendurch".
Fazit:
"Der schlafende Gott" ist Michelle Sterns dritter "Perry
Rhodan Neo"-Roman. Es gelingt ihr die neue Handlungsebene auf Gorr interessant
zu gestalten. Dies geschieht hauptsächlich durch die Charaktere, allen voran
die Zwilling Emkhar-Tuur und Tisla-Lehergh. Der Plot liest sich lustig, aber
auch interessant. Vor allem das Ende ist gelungen und verspricht vieles. Leider
enttäuschen im Vergleich dazu die Ereignisse auf Topsid. Der Funke will hier
nicht so recht überspringen. Und der Gesamthandlungsfortschritt ist erneut kaum
vorhanden.
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