Splashpages  Home Books  Rezensionen  Rezension  Der geheime Name
RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashbooks.de/php/images/spacer.gif


In der Datenbank befinden sich derzeit 2.451 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Gesammelte Leseproben

Der geheime Name

Story:

Das Kind wurde ihm versprochen. Damals und auch heute. Doch beide Male wurde er betrogen. Nicht mehr. Denn jetzt setzt er alles daran, das zu finden, was ihm gehört!



Meinung:

Es gibt im Prinzip kein Kind, welches nicht weiß, was in dem Märchen "Rumpelstilzchen" passiert. Es ist eines der bekanntesten der Grimm'schen Brüder. Die Autorin Daniela Winterfeld geht nun in ihrem Roman "Der geheime Name" davon aus, dass jenes Männchen wirklich existierte.

Bei dem Namen handelt es sich um ein Pseudonym der Schriftstellerin Daniela Ohms. Sie wurde 1978 geboren und studierte Literaturwissenschaften mit Psychologie und Geschichte als Nebenfächern. Jetzt lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet in einer Literaturagentur.

Seit sie denken kann, ist die 18jährige Fina gemeinsam mit ihrer Mutter auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Vater. So hat sie fast die gesamte Welt bereist und ist dementsprechend multilingual begabt. Doch ihre wahre Leidenschaft gehört der Fotografie. Und diese möchte sie auch studieren und dabei endlich sesshaft werden. Doch ihre Mama will dies nicht. Sie will weiterziehen und hat bereits eine Reise nach Neuseeland gebucht. Da erfährt Fina, dass sie die ganze Zeit belogen wurde. Entsetzt flieht sie zu der einzigen Person, der sie noch Zutrauen schenken kann: Ihrer Großmutter.

Diese lebt in Deutschland, in der Lüneburger Heide. Sie nimmt ihre Enkelin mit offenen Armen auf. Und langsam beginnt Fina sich heimisch zu fühlen, etwas, was ihr schon lange Zeit nicht möglich war. Doch eine große Gefahr zieht herauf. Im nahegelegenen Moor lebt Rumpelstilzchen. Und jener hat ein Auge auf sie geworfen, denn sie wurde ihm vor langer Zeit versprochen. Deshalb schickt er seinen Diener, den Jungen Mora, aus, um sie anzulocken. Wird sein perfider Plan funktionieren?

Von Anfang fällt auf, wie Frau Winterfeld ihre Geschichte mit einer Liebe zum Detail schreibt. Jede Seite, jeder Satz trägt Informationen darüber, wie die Welt aussieht, wie sie funktioniert und in welcher Position die Figuren zueinander stehen. Dadurch wirkt der Roman lebendig und anziehend.

Was sicherlich auch daran liegt, dass mit Rumpelstilzchen ein Gegenspieler gewählt wurde, der jedem Leser bekannt sein dürfte. Die Autorin begnügt sich allerdings nicht damit, ihn wie aus den Märchen bekannt zu schreiben. Stattdessen erweitert sie seine Figur, baut sie aus und fügt viele Erklärungen bei, die ihre Handlungsweise nachvollziehbarer machen. Er ist zwar noch immer der Bösewicht. Doch kann man seine Motivation verstehen. Stellenweise fühlt man sogar fast etwas wie Mitleid mit ihm. Aber auch nur fast.

Auch der junge Mora überzeugt. Er ist eine zerrissene Figur. Jahrelang wurde er von Rumpelstilzchen im Moor gefangen gehalten und dort erzogen. Das Ergebnis ist eine etwas lebensfremde Figur, die erst von Fina selbst quasi dazu erzogen werden muss, wie ein normaler Mensch zu agieren. Dass er sich gleichzeitig zu ihr hingezogen fühlt, ist dabei für einen aktuellen Fantasy-Roman nahezu selbstverständlich.

Allerdings strapaziert Frau Winterfeld an vielen Stellen die Logik ihrer Geschichte. Das fängt schon bei der Oma an, die widerspruchslos hinnimmt, wenn ihre Enkelin über mehrere Tage hinweg fortbleibt. Eine Erklärung für diese Haltung wird nicht geliefert.

Und leider ist auch die Protagonistin Fina selber ein Schwachpunkt der Geschichte. Nie hat man das Gefühl, sie richtig kennenzulernen. Bis auf ein paar Eckpunkte bleibt sie in ihrer Charakterisierung deutlich hinter den anderen handlungstragenden Figuren zurück.

So ist "Der geheime Name" trotz guter Ansätze leider nur ein mittelmäßiger Roman. "Für Zwischendurch" ist er allerdings lesbar.



Fazit:

"Der geheime Name" bedient sich dem Grimm'schen Märchen Rumpelstilzchen. Die Autorin Daniela Winterfeld nimmt die Sage als Grundlage für eine Geschichte, in der alles voller Informationen steckt. Dadurch wirkt die Geschichte lebendig und anziehend. Auch die Rolle des Gegenspielers überzeugt. Was auch für die Figur Mora gilt. Hier schildert die Schriftstellerin einen Charakter, der innerlich zerrissen ist. Leider wird die Logik des Plots viele Male überstrapaziert. Und die Hauptfigur Fina kann leider als Handlungsträger nicht überzeugen, die sie in ihrer Charakterisierung deutlich hinter den anderen Figuren zurück bleibt.



Der geheime Name - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Daniela Winterfeld
Der geheime Name
Erscheinungsjahr: 11. Januar 2013



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Knaur

Preis:
€ 12,99

ISBN:
978-3-426-51127-5

528 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Lebendig geschriebene Welt
  • Glaubwürdiger Bösewicht
  • Moras zerissener Charakter
Negativ aufgefallen
  • Logik der Handlung wird teilweise überstrapaziert
  • Fina wirkt im Vergleich zu den anderen Charakteren nicht ausgebaut
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
Bewertung:
Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst dieses Book hier benoten. Oder schreib doch einfach selber eine Rezension!

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 01.02.2013
Kategorie: Fantasy
«« Die vorhergehende Rezension
Der Raubzug der Banken: Von einem, der auszog, seine Ersparnisse zu retten, und entdeckte, was wirklich mit unserem Geld passiert
Die nächste Rezension »»
Die letzten Gerechten
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. Wenn Du möchtest, kannst Du eine Rezension zu diesem Titel beisteuern. Klicke dazu hier...