The Elder Scrolls: Der Seelenlord
Story:
Noch immer schwebt das unheilvolle Umbriel hoch über dem Kontinent Tamriel. Nachdem Attrebus und Sul auf der Suche nach dem Schwert Umbra in Morrowind nicht fündig geworden sind mussten sie erneut durch die Reiche von Oblivion fliehen. Annaïg und Mere-Glim dagegen haben mittlerweile ganz unterschiedliche Ansichten was die Stadt angeht, und wie man mit ihr und ihren Bewohnern umzugehen hat. So ist Annaïg noch immer von Hass und Argwohn erfüllt, während Glim sich in den unteren Schichten ein paar Freunde gemacht hat. Doch auch Sul und Attrebus bleiben nicht untätig - zwar war das Schwert nicht dort, wo es sein sollte, doch haben sie die Suche noch nicht aufgegeben.
Meinung:
Auch im zweiten Band der Reihe gilt es noch immer das schwebende Unheil Umbriel aufzuhalten. Annaïg hat in den Küchen alle Hände voll zu tun, dazu lauern dort nur von Verrat und Hinterhalt. Jeder ist hier auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Währenddessen hat sich Mere-Glim zum Oberhaupt eines Widerstandes im Sumpf der Stadt erhoben hat - nicht ganz nach seinem Willen. Auch außerhalb der Stadt kämpfen Sul, der getrieben von Rache am Herrn der Stadt, Vuhon, nach dem Schwert Umbra sucht, und Attrebus um einen Weg diese fliegende Insel aufzuhalten. Doch scheinen ihnen wieder zahlreiche Daedrafürsten entgegen zu stehen. Eine weitere Gruppe an Hauptpersonen kommt hinzu, der Magier Brennus und die Orkdame Mazgar, welche mit anderen kaiserlichen Spähern auf Erkundung und Beobachtung der Insel ausgesandt wurden, und alsbald vor ihr die Flucht ergreifen müssen. Währenddessen merkt der Spion Collin in der Kaiserstadt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und sucht für Beweise nach Verrat, denn offensichtlich wurde die Stadt in diese Welt beschworen.
Als allererstes positiv anzumerken sind die wenigen Rechtschreibfehler. Sie sind durchaus noch vorhanden, jedoch nicht so extrem und durchgehend wie im ersten Band der Reihe. So wird einmal eine freie Zeile zwischen einem Charakterwechsel vergessen, oder ein Verb nicht richtig gebeugt. Jedoch bei weitem nichts so gravierendes wie man im Band davor finden konnte. Ganz ohne Fehler wäre natürlich schöner gewesen.
Die Geschichte selbst begibt sich mit stetigen Schritten voran und verliert nie an Spannung. Die einzelnen Handlungsstränge beginnen sich miteinander zu verbinden und so ergibt die Geschichte insgesamt ein Bild von allen wichtigen Orten, auch wenn sich viele der Hauptcharaktere nicht begegnen. So sieht man dank des Spions Colin die Sicht der Kaiserstadt auf die fliegende Insel, die noch weit entfernt zu sein scheint, während man durch Brennus und Mazgar einen unmittelbaren Eindruck von der Zerstörungskraft erhält, und von der Art und Weise wie Umbriel handelt. Das Hauptaugenmerk bleibt jedoch auf Annaïg, Glim und Sul und Attrebus, welche die Stadt von innen und von außen zu Fall zu bringen versuchen. Auch wenn Glim sich nicht mehr so sicher ist, ob ein Fall wirklich das Beste wäre. Sehr unterhaltsam bleiben auch die Gespräche zwischen Attrebus und Sul, wobei der deutlich ältere Dunmer auch mit oft sehr wenigen Worten gut zu unterhalten weiß, während der naive Attrebus sich von einer Schwierigkeit in die nächste reitet. Das gleiche gilt für den Magier Brennus und Mazgar, wobei ersterer mit spitzer Zunge sich stets über seine Begleitung lustig macht - auch im Angesicht völliger Erschöpfung, und sogar im Schlaf! Während sie das oft mit nicht ganz so viel Humor sehen kann, wie ihr Schutzbefohlener.
Die Rassen, Völker, Orte, Daedra werden allerdings auch in diesem Teil nicht erklärt, genauso wie auch hier keine Karte beiliegt. Das Ende selbst rundet die Geschichte jedoch gut ab und alle Charaktere bekommen noch einen kleinen Epilog am Schluss, sodass man über alle Schicksale einigermaßen informiert ist.
Der zweite Teil der Elderscrolls-Romane "Der Seelenlord" (org. "Lord of Souls - An Elder Scrolls Novel") stammt auch aus der Feder von Kreg Keyes und ist die unmittelbare Fortsetzung von Die Höllenstadt. Übersetzt wurde das Werk von Andreas Kasprzak und Thorsten Külper. Erschienen ist es 2012 beim Panini Verlag.
Fazit:
Auf jeden Fall deutlich besser und flüssiger lesbar, da die Fehler weniger wurden. Die Geschichte ist, wie schon im Vorteil, spannend, allerdings nichts für Nichtkenner der Spielereihe. Ein würdiges Ende der Geschichte und man sollte als Liebhaber der Reihe trotz der größeren Mängel des ersten Teils durchaus einen Blick hinein werfen.
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