Perry Rhodan Taschenheft 22: Duell in Terrania
Story:
Es ist das 13. Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Noch immer leidet die Galaxie unter den Nachwirkungen der Monos-Herrschaft. Ein Handelsabkommen zwischen der kosmischen Hanse und den Akonen soll etwas Linderung schaffen. Allerdings gibt es Kräfte, denen ein solcher Vertrag nicht recht ist. Und beim Versuch diesen zu verhindern, schrecken sie selbst vor Mord nicht zurück.
Meinung:
Der Fundus an Planetenromanen ist reichhaltig. Über 400 Stücke jener Taschenbücher sind im Laufe der Jahre erschienen. Und viele Autoren haben dabei ihren Beitrag geleistet. Darunter auch einige Personen, die einem heutigem Perry Rhodan-Leser vielleicht nicht so geläufig sind. Wie beispielsweise Konrad Schaef, dessen Geschichte "Duell in Terrania" als 22. Taschenheft vorliegt.
Der Autor wurde 1937 geboren und studierte Maschinenbau. Ab 1960 schrieb er selber Romane oder übersetzte Fachbücher aus dem Englischen ins Deutsche. Seinen ersten Perry Rhodan-Kontakt hatte er 1967. Er schrieb drei Romane für die Erstauflage, ehe er auf Grund von Differenzen aus dem Team ausschied. Erst 1974 stieß er wieder zum Perryversum zu, als er drei Romane für die Atlan-Serie schrieb. Dies alles geschah unter dem Pseudonym Conrad Shepherd, welches er für seine Planetenromane, die Anfang bis Mitte der 90er herauskamen, jedoch ablegte.
Das Jahr 1210 NGZ: Die Galaxie leidet noch immer unter den Auswirkungen der Monos-Herrschaft. Ein Handelsvertrag zwischen den Akonen und der Kosmischen Hanse soll Linderung bringen. Doch anscheinend gibt es Personen, denen daran nicht viel gelegen ist. Es verbreiten sich Gerüchte, dass ein Mordanschlag auf den Zellaktivatorträger Homer G. Adams sowie die erste Terranerin geplant ist.
Aus diesem Grund werden die beiden Hanse-Spezialisten Pet Yulal und Vernon Almod aus ihrem Urlaub zurückgeholt. Sie sollen diesen Gerüchten nachgehen. Und so schwärmen beide aus und untersuchen mögliche Orte, an denen das Attentat geschehen soll.
Derweil stößt der Bankangestellte Rip Selaco auf eine interessante Anzeige. Es wird mit einem Geschäft beworben, von dem er eigentlich wissen sollte. Er geht dem Fall nach und greift, ohne es zu wissen, in ein Wespennest. Und irgendwie scheinen beide Fälle miteinander verbunden. Nur wie?
Die Planetenromane waren immer dann am besten, wenn es entweder um fremde Welten oder um Agenten ging. So auch in diesem Fall. Konrad Schaef schreibt einen Roman, der sich wie ein sehr gelungener Wirtschaftskrimi liest. Nur, dass er eben in der Zukunft stattfindet. Was der Spannung keinen Abbruch tut.
Von Beginn an zieht der Autor den Leser in seinen Bann. Zuerst die, von Rainer Nagel überarbeiteten, Einleitung, über das erste Kapitel, welches für zusätzliche Atmosphäre sorgt, bis hin zum eigentlichen Beginn der Geschichte. Konrad Schaef sorgt dafür, dass man, kaum angefangen, nicht mehr so einfach mit dem Lesen aufhören kann.
Dafür sorgen auch die Protagonisten. Pet Yulal und Vernon Almod sind keine simplen Handlungsträger, sondern leben förmlich. Es wird geflirtet und sich den irdischen Genüssen hingegeben. Doch darüber hinaus wird keine Sekunde lang der Fall vergessen, bei dem sie wiederholt ihre Intelligenz unter Beweis stellen.
Also ein rundum gelungener Roman? Nicht ganz. Es gibt einen Abschnitt, in dem Homer G. Adams von einem geplatzten Auftrag erfährt. Er vermutet, dass in der Hanse ein Maulwurf aktiv ist. Leider wird darauf im weiteren Verlauf des Romans nicht eingegangen. Es stellt sich die Frage, wieso und weshalb Konrad Schaef diese Passage überhaupt einbaute. Um eventuell in einem späteren Buch darauf einzugehen? Eher unwahrscheinlich. Zwar gibt es zusammenhängende Romane, doch im Prinzip sind die einzelnen Bände für sich allein stehend lesbar, ohne Vorkenntnisse oder Anspielungen auf später kommende Ereignisse.
Doch ist dies nur ein kleiner Wehrmutstropfen in einem ansonsten klasse geschriebenen Roman. Also ein "Klassiker", wenn auch mit Schönheitsfehler.
Fazit:
Mit "Duell in Terrania" feiert Konrad Schaef sein Taschenheft-Debüt. Die Geschichte ist ein klassischer Agenten-Thriller, der sich sehr gut liest. Der Autor schafft es den Leser von Beginn an in den Bann der Handlung zu ziehen. Kaum angefangen, wird man so schnell nicht aufhören. Das liegt auch an den sehr lebendig geschriebenen Handlungsträgern. Schade ist, dass man das Gefühl hat, das ein Handlungsfaden im Laufe des Romans fallen gelassen wird.
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