Splashpages  Home Books  Rezensionen  Rezension  Zukunftsabenteuer
RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashbooks.de/php/images/spacer.gif


In der Datenbank befinden sich derzeit 2.451 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Gesammelte Leseproben

Zukunftsabenteuer

Story:

Auf der Erde reißen riesige Pflanzen die Herrschaft an sich. Ein Genie muss umdenken und Hexenmeister kämpfen darum, dass alles mit rechten Dingen zugeht. In der Zukunft ist New York überbevölkert und die Kontaktaufnahme mit einer fremden Rasse verläuft problematisch. Und ein Raumfahrerfrischling sorgt für Trubel an Bord des Schiffes, auf dem er sich aufhält.



Meinung:

Die kurze Inhaltswiedergabe lässt es vielleicht Fans der Science Fiction schon erahnen, worum es in diesem Band geht. "Zukunftsabenteuer", aus der Reihe "Jubiläumsband Heyne Verlag", sammelt die Geschichten von einigen der bekanntesten und berühmtesten Autoren des Genres, präsentiert aber auch gleichzeitig Erzählungen von eher weniger renommierten Schriftstellern. Der Band erschien Ende der 80er, Anfang der 90er in mehreren Auflagen und ist heutzutage nur noch als Second Hand zu kriegen. Immerhin muss man dafür dann nicht viel Geld ausgeben.

Folgende Schriftsteller werden in diesem Band publiziert:

John Wyndham, ein englischer Schriftsteller, der von 1903 bis 1969 lebte. Der Amerikaner Robert A. Heinline, geboren 1907 und gestorben 1988, einer der Big Three der Science Fiction. Harry Harrison, ebenfalls Amerikaner. Er lebte von 1925 bis 2012 und war unter anderem für den Charakter der Stainless Steel Rat bekannt. Chad Oliver, genauso wie die beiden vorherigen Autoren, Ami, wurde 1928 geboren und starb 1993. Und zuguterletzt Nelson Bond. Der, wie sollte es auch anders sein, ebenfalls Amerikaner war und von 1908 bis 2006 lebte.

Die Geschichten unterscheiden sich voneinander stark. Man hat das postapokalyptische "Die Triffids", gefolgt von den eher heiteren Erzählungen Heinleins. Denn "Die Zeit der Hexenmeister" umfasst eigentlich zwei Geschichten, nämlich "Waldo" und "Magie GmbH". "New York 1999" ist eher dystopisch zu verstehen, während "Brüder unter fremder Sonne", von Chad Oliver sich auf nachdenkliche Art und Weise mit dem Thema "Erstkontakt" beschäftigt. Nelson Bonds "Lancelot Biggs Weltraumfahrten" ist hingegen purer Slapstick.

Gleichzeitig ist diese Geschichte auch die beste unter den fünf, einfach weil es Spaß macht, die neusten Eskapaden des Titelhelden zu lesen. Denn jener arbeitet sich im Laufe der Geschichte vom tollpatschigen Fähnrich hoch zu einem wahren Sternenoffizier, der dabei auch gleichzeitig hochintelligent ist und vor keinem Experiment zurückschreckt. Sehr zum Schrecken seiner Kameraden, die das Ergebnis oft ausbaden müssen. Aber es ist einfach herrlich zu lesen, wie Biggs eine neue Theorie entwickelt, sie vortragen will, ihm aber keiner zuhören will, bis jene schließlich den Tag rettet. Dazu kommt auch die sehr bildhafte Sprache von Nelson Bond. Da öffnet sich eine Luftschleuse schon mal auf asthmatische Weise oder ein Charakter bewegt sich wie ein Krebs auf Stelzen. Jede Seite bietet neuen Anlass zum Schmunzeln oder Lautloslachen.

Doch auch die anderen Erzählungen müssen nicht zurückstecken. Als Beispiel sei "Die Triffids" genannt. Sie ist der perfekte Gegensatz zu "Lancelott Biggs Weltraumfahren", da sie eher Grusel als Gelächter auslöst. Erzählt wird, wie eines Tages ein Meteorit dafür sorgt, dass ein Großteil der Menschheit erblindet. Nur wenige, wie der Protagonist Bill Masen, bleiben davon verschont. Dafür ist ein neues Übel auf dem Planeten erschienen. Die Triffids, eine monströse, lebendige Pflanze, die sich fortbewegen kann, machen sich auf, die Erde zu unterwerfen. Und so muss Masen nicht nur andere Überlebende finden, sondern auch den agressiven Pflanzen entkommen. Kein leichtes Unterfangen, vor allem deshalb nicht, weil jegliche Gesellschaftsstruktur zusammengebrochen ist. Zu lesen, wie der Held diese kollabierte Zivilisation erkundigt, ruft eine Gänsehaut hervor.

Ironischerweise sind ausgerechnet die Beiträge von Robert A. Heinlein die "Schwächsten". Sie lesen sich gut, vor allem Magie GmbH, in der der Schriftsteller das Urban Fantasy-Genre quasi vorwegnimmt. Doch schaffen sie es nicht endgültig zu überzeugen. Allen voran Waldo wirkt unausgegoren und liest sich eher langweilig.

Trotzdem ist "Zukunftsabenteuer" insgesamt hervorragend. Dass ein oder zwei schwächere Geschichten mit dabei sind, ändert nichts am Gesamteindruck, dass dies ein "Klassiker" ist. Nur eben einer mit Schönheitsfehlern.



Fazit:

"Zukunftsabenteuer" präsentiert eine gelungene Sammlung von bekannten und weniger berühmten Science Fiction-Autoren. Der Band ist überwiegend hervorragend, nicht zuletzt dank "Die Triffids" und "Lancelot Biggs Weltraumfahrten". Nur Robert A. Heinleins Beiträge enttäuschen etwas. Doch das kann man verschmerzen.



Zukunftsabenteuer - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

John Wyndham, Robert A. Heinlein, Harry Harrison, Chad Oliver, Nelson Bond
Zukunftsabenteuer
Übersetzer: Hubert Greifendeder, Walter Brumm, Tony Westermayr, Werner Kortwich, Kurt Seibt
Erscheinungsjahr: 1992



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Heyne Verlag

ISBN:
3-453-03041-9

839 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Die Triffids
  • Lancelot Biggs Weltraumfahrten
Negativ aufgefallen
  • Die Zeit der Hexenmeister
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
Du kannst dieses Book hier benoten. Oder schreib doch einfach selber eine Rezension!

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 01.12.2012
Kategorie: Science Fiction
«« Die vorhergehende Rezension
Die linke Hand Gottes
Die nächste Rezension »»
Ich war acht und wollte leben: Eine Kindheit in Zeiten der Shoah
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. Wenn Du möchtest, kannst Du eine Rezension zu diesem Titel beisteuern. Klicke dazu hier...