Star Trek - The Next Generation: Doppelhelix Band 5: Doppelt oder nichts
Story:
Die Föderation ist der Herkunft jener tödlichen, biologischen Waffe auf der Spur. Die Fährte führt zu einem thallonianischem General, der anlässlich der 200 Jahr-Feier der Föderation eben jene Organisation vernichten will. Die einzige Hoffnung, um ihn aufzuhalten liegt in dem Kapitän der Excalibur, Mackenzie Calhoun.
Meinung:
Doppelt oder nichts" läutet das Finale der "Doppel Helix"-Reihe ein. Und mit Peter David übernimmt ein weiterer, erfahrener "Star Trek"-Autor das Kommando. Wie man es bei ihm nicht anders kennt, hat er gleichzeitig seine eigene Spielzeugkiste mitgebracht, aus der er sich im Verlauf der Handlung fleißig bedient.
Seit über einem Jahrzehnt sucht regelmäßig eine biologische Waffe den Alpha- und Betaquadranten heim. Bislang gelang es der Föderation immer, das Schlimmste zu verhindern. Doch der wahre Drahtzieher blieb immer im Dunkeln. Bis jetzt! Endlich hat der Nachrichtendienst eine heiße Fährte gefunden. Um sie zu verfolgen benötigt man den besten Mann. Und dieser ist Mackenzie Calhoun, der im Grunde dem alten Leben als Agent abschwor und jetzt Kapitän des Raumschiffes "Excalibur" ist. Doch für diesen Auftrag ist er bereit, noch einmal die Uniform abzulegen.
In seiner Abwesenheit übernimmt kein anderer als William Riker das Kommando über das Schiff, sehr zum Ärger von Elizabeth Shelby. Doch der erste Offizier der Enterprise hat so seine Probleme, mit der vielfältigen und merkwürdigen Crew zu Recht zu kommen. Die Frage ob der Hermat Burgoyne 172 schwanger ist oder nicht, ist da nur ein Teil der Herausforderung, sich als Kapitän auf Zeit zu beweisen.
Auch wenn auf dem Cover "The Next Generation" steht, handelt es sich bei "Doppelt oder nichts" um eine astreine "New Frontier"-Erzählung, bei der William Riker und eine andere "TNG"-Figur "nur" besondere Gaststars sind. Hauptsächlich konzentriert sich Peter David auf zwei Aspekte: Mackenzie Calhoun als James Bond des "Star Trek"-Universums darzustellen und möglichst viele Anspielungen auf die Vergangenheit eben jenes zu machen.
Und wie man es von ihm nicht anders gewohnt ist, garniert der auch für seine Comic-Arbeit bekannte Schriftsteller, die Geschichte mit viel Humor, aber auch mit einiger Dramatik. Der Wechsel zwischen beiden geschieht manchmal innerhalb weniger Sätze. Das zeigt besonders der Anfang schön. William Riker ist mit der U.S.S. Independence unterwegs, als diese von Sela, der romulanischen Tochter von Rikers ehemaliger Kollegin Tasha Yar aus einer alternativen Zeit, vernichtet wird. Eben noch wird der erste Offizier der Enterprise danach gefragt, wie es sich fühlt, ein Nachkomme eines der Unterschreiber der Charta der Nichteinmischung zu sein, was ihm peinlich ist und auf die Nerven geht. Und im nächsten Moment sitzt er hilflos in einer Überlebenskapsel und darf mitansehen, wie die Romulaner mit den anderen Kapseln Tontaubenschießen machen. Dieser Wechsel steht geradezu symptomatisch für den gesamten Roman.
Danach ist William Riker hauptsächlich für den Humor zuständig, als er sich mit der merkwürdigen "Excalibur"-Crew zusammenraufen muss. Bei Mackenzie Calhoun geht es hingegen wesentlich spannender und handfester zu. In echter James Bond-Manier schleicht er sich in das Hauptquartier der Schurken und versucht deren Pläne zu vermasseln. Und dabei darf man die Vorgehensweise von ihm wirklich als durchaus dem bekannten Superagenten entlehnt interpretieren. Denn genauso wie das Vorbild erhält er diverse Gadgets, mit denen er sich seiner Haut erwehren kann und gleichzeitig nebenbei seinen Gegnern ein Schnippchen schlagen kann.
Doch wenn man für einen Moment innehält und überlegt, fällt einem auf, wie schwach die Geschichte im Grunde ist. Die Schwäche ist hauptsächlich darin begründet, dass erst jetzt der Gegenspieler auftaucht. Die vorherigen Romane gab es zwar Andeutungen, doch würde man, wenn man sie nochmal liest, nie darauf kommen, dass sie auf eben jenen Schurken hinweist. Es hätte auch jede beliebige 08/15-Figur sein können.
Auch hat man das Gefühl, dass die Excalibur-Romanebene deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. So schön es auch ist, William Riker mit der Mannschaft von Calhoun interagieren zu sehen, würde man sich mehr davon wünschen. Es ist einfach zu wenig, vor allem deshalb, weil schon sehr bald Sela in den Mittelpunkt der Handlung rückt.
Dennoch ist "Doppelt oder nichts" ein guter Roman, der das Finale der "Doppel Helix"-Reihe einläutet: "Reinschauen".
Fazit:
Peter David läutet mit "Doppelt oder nichts" das Finale der "Doppel Helix"-Serie ein. Das Ergebnis überzeugt vor allem durch viele Anspielungen auf die "Star Trek"-Vergangenheit und einen Mackenzie Callhoun, der sich als James Bond versucht. Auch die Interaktion zwischen William Riker und der Crew der "Excalibur" ist gelungen. Ansonsten merkt man allerdings, wie schwach die Reihe bislang war. Und ausgerechnet William Rikers Plot hätte mehr Raum vertragen können.
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