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Der Schattenprinz 1: Der Prinz der Schatten

Story:

Das Rad nicht neu erfunden
Assassinen oder andere Profi-Meuchler, die ihr Gedächtnis verloren haben, sind nicht erst seit Matt Damons Auftritten in der Bourne-Trilogie beliebt. Und natürlich hat auch die Fantasy-Literatur diese Idee schon zu Genüge ausgeschlachtet. Nichts desto trotz wagt der Autor Torsten Fink mit "Der Prinz der Schatten" eine Neuinterpretation dieser Grundidee.

Das Setting
Die Geschichte spielt rund um das Goldene Meer, ein fiktiver Ozean dessen Inselreiche und angrenzende Gebiete in vielerlei Hinsicht dem Mittelmeerraum als Wiege der europäischen Kultur entsprechen. Die großen Machtfaktoren sind zum einen der Seebund, ein wirtschaftliches und politisches Bündnis kleinerer Inselstaaten, die alle zusammen ein Gegengewicht zu Oramar, dem Reich des Skorpionkönigs tief im Osten jenseits des goldenen Meeres bilden.

Eine eigentlich unbedeutende Stadt…
Der Hauptschauplatz ist Atgath eine eher unwichtige Stadt im Hinterland des nördlichen Kontinents ohne direkten Zugang zum Goldenen Meer, die nur in den Seebund aufgenommen wurde, da man annahm, dass die umliegenden Berge reiche Silbervorkommen enthalten würden. Zum Leidwesen der dortigen Herrscher sollten die ersten Funde auch die letzten bleiben. Atgath versank wieder in der Bedeutungslosigkeit. Doch bis zum heutigen Tag ranken sich um die Feste der Stadt Sagen, die von mächtiger Magie sprechen. Manch einer behauptet gar, dass es die Mahre (ein mächtiges Bergvolk aus alter Zeit) waren, die einen Pakt mir den Herrschern von Atgath geschlossen haben.

Aus dem Nichts heraus scheinen sich die Ereignisse in und um Atgath zu überschlagen: Der Herzog erhält Besuch von einem seiner Brüder und sogar dessen Frau Shahila wird erwartet. Kurz vor deren Ankunft stirbt Apei Ludgar, der oberste Verwalter der Burg, und noch in der gleichen Nacht versucht ein schwarz gekleideter Fremder sich Zutritt zur Burg zu verschaffen und wird nur durch einen Zufall entdeckt.

Im Verlauf der Geschichte erlangen unterschiedliche Akteure gewisse Einblicke in die sie umgebenden Geschehnisse. Durch die Augen des jeweils im Mittelpunkt stehenden schauend, beginnt man als Leser die Zusammenhänge bereits vor einigen der Charaktere zu begreifen. Daraus entsteht ein starkes Gefühl der Identifikation mit "guten" Figuren, die vermeintlich in ihren Untergang rennen.



Meinung:

"Der Prinz der Schatten" ist als Bestandteil eines neu entstehenden Zyklus' aus der Feder von Torsten Fink angelegt. Mit "Die Tochter des Magiers" und "Der Sohn des Sehers" hat der 1965 geborene ehemalige Texter, Journalist und Kabarettist bereits bewiesen, dass er so große Projekte umsetzen kann. Derzeit lebt und schreibt Fink in Mainz.

Eine Frage des Blickwinkels
Der Leser erlebt wie bereits beschrieben die unterschiedlichen Ereignisse und deren Auswirkungen aus mehreren Perspektiven:

Shahila, die ebenso kluge wie rachsüchtige Tochter des Skorpionkönigs, spinnt Intrigen um ihren allzu gutgläubigen Gemahl als neuen Herzog von Atgath einsetzen zu können.

Der dunkel gekleidete Unbekannte, mit den besonderen Kräften die auch ihm selbst Furcht einflössen, gerät von einer Falle in die nächste und scheint doch eine Schlüsselfigur der sich überschlagenden Ereignisse zu sein.

Nestur Quent, der mächtige Hofmagier der Stadt in den Bergen, hat die Dinge zu lange zu Gunsten seiner Forschungen schleifen lassen. Doch als dem Herzog Gefahr droht, richtet sich sein Blick wieder mehr auf irdische Dinge.

Der Adlatus des Magiers entfesselt in den Gewölben der Burg Mächte mit denen kein ehrbarer Magier zu tun haben sollte und Shahila versteht es seine unterdrückte Wut gegen den übermächtigen Quent anzustacheln.

Eine einfach Köhler-Familie, ein kluger Offizier der Stadtgarde und ein alter Pilger mit besonderen Kräften der nicht dort sein sollte, vervollständigen die Reihe erzählender Personen, durch deren Augen der Leser erlebt, wie die Ereignisse in nur wenigen Tagen alles in Atgath verändern, was zuvor unumstößlich erschien.

Nach und nach
Die Handlung plätschert dahin und man lernt sowohl die Stadt Athgat, als auch die verschiedenen darin agierenden Interessengruppen kennen. Das liest sich leicht, fesselt jedoch nicht wirklich an den Roman. Die Geschichte ist durchaus nicht langweilig. Langsam aber sicher beginnt Nestur Quent zu begreifen, das unter seinen sonst so wachsamen Augen Dinge vorgehen, die ihm früher nicht entgangen wären. Doch bis dahin dauert es eigentlich etwas zu lange.

Die Magie der Bergwesen wird immer wieder angesprochen und auch von einer Quelle der Magie ist der Rede. Doch all das bleibt so lange im Ungewissen und wird gegen Ende (natürlich im Sinne der Trilogie) nicht vollständig aufgelöst, so dass der gesamte Spannungsbogen nicht zu überzeugen weiß.

Der Unbekannte bleibt auch den Lesern fremd
Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass ein ehemaliger Auftragsmörder mit retrograder Amnesie nicht alles über sich Preis gibt. Doch das wir über Anuq (so wird der Namenlose "Held" im Buch zwischenzeitlich genannt) so wenig erfahren, hat durchaus auch seine Schattenseiten. Er kann nicht mehr das, was er einmal konnte, doch hin und wieder greift sein "altes Ich" ein. Das bedeutet in der Praxis, dass er mehr oder weniger ahnungslos von Schauplatz zu Schauplatz stolpert und hofft, dass ihm eine Eingebung kommt. Glücklicherweise passiert das meistens. Ob der ehemalige Assassine seine verschiedenen Antagonisten nun hassen und töten, oder ihnen sein Herz ausschütten und diese um Hilfe bitten möchte, wird nicht immer klar. Dementsprechend schwer fällt ein Mit fiebern mit dem eigentlichen Hauptcharakter. Nestur Quent oder Almisan, der düstere Leibwächter von Shahila, wussten da mehr zu überzeugen.



Fazit:
Nichts ist wirklich schlecht. Der Schauplatz ist ganz nett, die Vielzahl der Blickwinkel bietet viele Möglichkeiten und der Grundgedanke eines Mörders mit Gedächtnisverlust bietet (obwohl nicht neu) genug Stoff um spannende Momente einzubauen. Die gibt es auch durchaus. Allerdings weiß weder das Gesamtkonzept des Helden, noch die Erzählweise der Geschichte zu überzeugen. Und so kommt trotz vieler guter Ansätze leider nur ein mittelmäßiges Gesamtwerk heraus.

Der Schattenprinz 1: Der Prinz der Schatten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Torsten Fink
Der Schattenprinz 1: Der Prinz der Schatten
Erscheinungsjahr: 17. April 2012



Autor der Besprechung:
David Weigel

Verlag:
Blanvalet

Preis:
€ 15,00

ISBN:
978-3442268566

544 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Eine konsistente Fantasy-Landschaft um Atgath
  • Hexer, Assassinen, Magier und Intrigen... guter Stoff
  • Verschiedene Blickwinkel
Negativ aufgefallen
  • Unpersönlicher Hauptcharakter
  • Fader Spannungsbogen
  • Keine befriedigenden Auflösungen (Trilogie berücksichtigt)
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Rezension vom: 08.11.2012
Kategorie: Rezensionen
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