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Marvel Comics: The Untold Story

Story:

Marvel Comics steht für Captain America, Black Widow und die Avengers. Es steht für Stan Lee und Jack Kirby. Und es steht für viele andere Kreative, die im Laufe der Jahre für den Verlag gearbeitet haben. Zeit, einen Rückblick auf die Geschichte von Marvel zu werfen.



Meinung:

Spätestens seit Anfang des Jahres "The Avengers" in die Kinos kam, dürfte Marvel Comics so ziemlich jedem ein Begriff sein. Der amerikanische Verlag publiziert schließlich schon seit den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts Comics. Eine lange Zeit, auf die Sean Howe mit "Marvel Comics: The Untold Story" einen Blick zurück wirft.

Der Autor war ein ehemaliger Redakteur und Kritiker für Entertainment Weekly. Des Weiteren hat für Zeitschriften wie beispielsweise The Economist oder The Los Angeles Time geschrieben. Aktuell lebt er in Brooklyn, New York.

In seinem Buch beschäftigt sich Sean Howe mit Marvel Comics, wie es auch der Titel schon sagt. Allerdings konzentriert er sich nicht ausschließlich auf die Zeit, seit der der Verlag seinen Namen trägt, sondern auch auf die Beginne, auf die Timely/Atlas-Ära, zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Und schon da fällt auf, dass er sich weniger für die Serien interessiert, als vielmehr für die Namen dahinter.

Als Fan des Verlags hat man schon viele Dinge mit gekriegt, die hinter den Kulissen stattfanden. Und doch erfährt man beim Lesen des Buches viele weitere interessante Informationen. So wusste man nicht, dass die Figur "Human Torch" ursprünglich nicht Marvel Comics gehörte, sondern ihrem Schöpfer, der sie dem Verlag nur gegen einen entsprechenden Betrag überließ.

Dabei zieht sich wie ein roter Faden das Leben von Stan Lee durch den Band. Man erlebt praktisch mit, wie er das erste Mal bei Marvel anfing und nach und nach Karriere machte, bis zu dem Zeitpunkt, auf dem sein späterer Ruhm begründet ist. Die Zeit, als er mit Jack Kirby und Steve Ditko das moderne Marvel Universum aus der Taufe hob. Und gleichzeitig sind auch hierin die Wurzeln für die späteren Auseinandersetzungen zwischen ihm, Marvel und den eben genannten Künstlern begründet.

Dabei macht Stan "The Man", wie er in den Bullpen Bulletins seiner Comics auch genannt wurde, im späteren Leben eine eher ambivalente Figur. Er versucht, Marvel ins Fernsehen und auf die Leinwand zu bringen, distanziert sich dabei jedoch immer mehr und mehr von den Produkten, die eben jener herausbringt. Er hat teilweise noch Macht, wie man an dem Beispiel sieht, wie eine Bemerkung von ihm dazu führt, dass man der Maske von Iron Man eine Nase verpasst. Und gleichzeitig ist dies auch ein perfektes Beispiel dafür, wie oft er hinterher seine Hände in Unschuld wäscht. Am Ende ist es nicht seine Schuld, dass die Dinge passiert sind. Es sind immer die anderen.

"Marvel Comics: The Untold Story" präsentiert viele solcher kleinen Geschichten. Einige sind komisch, wie beispielsweise die Kleine-Jungen-Streiche, die die männlichen Zeichner der Koloristin Marie Severin spielen. Andere hingegen sind tragisch, wie beispielsweise der Tod von Mark Gruenwald, der daran zerbrochen ist, dass er andere feuern musste, weil es dem Verlag so schlecht ging.

Es sind solche Details, die das Buch so lesenswert machen. Sean Howe präsentiert quasi einen Querschnitt durch viele Leben, die von Marvel Comics berührt worden sind. Und er kommt auch auf die Rolle des Editor-in-Chief, des Chefredakteurs, zu sprechen. Jedes Mal, wenn es zu einem Wechsel in jener Position gab, veränderte sich auch das Schicksal von Marvel Comics. Auf die relativ anarchische Phase von Roy Thomas, bei der die Kreativen der sich weniger gut verkaufenden Comics teilweise alles erlauben konnten, folgt eine Epoche bei der sich die Chefs gegenseitig die Tür in die Hand geben, bis mit Jim "Trouble" Shooter die Ära beginnt, in der Marvel vielleicht am besten war.

Doch trotz all dieser menschlichen Schicksale, die Sean Howe einfühlsam schildert, hat das Werk auch seine Macken. Viele eigentlich interessante Aspekte werden nur am Rande gestreift oder erst gar nicht erwähnt. Der "Razorline"-Imprint, in dem Comics des amerikanischen Horror-Schriftstellers Cliver Barker erschienen, findet über keine Erwähnung, während Marvel U.K., der britische Ableger des Verlages, nur einmal kurz genannt wird. Dabei ist dieser auch nicht zu vernachlässigen, da dort auch einige Kreative arbeiteten, die für die Comic-Industrier von großer Bedeutung sind. Einen Alan Moore sollte man eigentlich nicht vergessen.

Und auch die aktuelle Epoche wird nur kurz abgehandelt. Zwar beschäftigt sich Sean Howe mit dem Wirken von Joe Quesada und seinem Nachfolger Axel Alonso. Doch hauptsächlich widmet er sich in diesem Abschnitt ihrem ehemaligen Vorgesetzten Bill Jemas, dem Ex-Vizepräsidenten von Marvel Comics. Zugegeben ist er eine kontroverse Figur. Allerdings bewirkt diese Konzentration, das andere interessante Dinge wie zum Beispiel "One More Day", die Annullierung von Peter Parkers Hochzeit, unter den Tisch fallen.

Eine abschließende Note zu vergeben fällt schwer. Einerseits ist es ein gutes Buch, nicht nur für Fans des Verlages. Andererseits fehlen viele interessante Dinge dem Band. Doch unterm Strich kann man Sean Howes Werk nichts anderes als ein "Reinschauen" geben.



Fazit:

Sean Howe beschäftigt sich mit "Marvel Comics: The Untold Story" mit der Geschichte des berühmten Verlags. Dabei präsentiert er viele interessante Geschichten und Informationen, die man als Fan der Comics so sicherlich noch nie gehört hat. Wie ein roter Faden zieht sich dabei Stan Lees Leben durch den Band. Doch auch andere Personen werden näher vorgestellt. Allerdings fehlen dem Werk viele Informationen und Fakten. Das macht sich vor allem bei der aktuellen Zeit bemerkbar, die mit den vorherigen Epochen verglichen, zu knapp abgehandelt wirkt.



Marvel Comics: The Untold Story - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Sean Howe
Marvel Comics: The Untold Story
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 9. Oktober 2012



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
HarperCollins

Preis:
€ 15,95

ISBN:
978-0-06-199210-0

496 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Viele interessante Fakten
  • Nicht nur nüchterne Infos, sondern auch das Leben der Mitarbeiter kommt zur Sprache
Negativ aufgefallen
  • Viele Infos werden nicht erwähnt
  • Aktuelle Ära kommt zu kurz
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
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Rezension vom: 30.10.2012
Kategorie: Kultur & Zeitgeschehen
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