Star Trek - The Next Generation: Doppelhelix Band 3: Roter Sektor
Story:
Die Romulanische Herrscherfamilie liegt im Sterben. Sie ist mit demselben Virus infiziert, mit dem die Crew der Enterprise D bereits schon einmal zu tun hatte. Und so liegt die einzige Hoffnung auf Heilung darin, dass die Dr. Crusher und Data das nötige Gegenmittel schnell finden können. Bei ihren Bemühungen werden sie von zwei Personen unterstützt: Spock und Dr. McCoy.
Meinung:
Es ist immer ein Vergnügen, wenn die Mitglieder der klassischen Enterprise mit Vertretern der Crew aus "The Next Generation" zusammenarbeiten. Auch in "Roter Sektor" ist dies der Fall. Dabei ist das besondere an diesem dritten Band aus der "Doppel Helix"-Serie, dass er von niemand anderem als Diane Cary geschrieben wird.
Die Autorin wurde 1954 als Diane L. Cary-Brodeur in Flint, Michigan, USA geboren und ist seit 1982 professionelle Schriftstellerin. Unter diversen Pseudonymen schreibt sie ihre Geschichten in den unterschiedlichsten Genres, wie beispielsweise als Lydia Gregory historische Romanzen. Star Trek-Fans kennen sie jedoch als eine der aktivsten Autoren der 80er und 90er Jahre. Allerdings ist ihr Werk nicht unumstritten, doch dazu später mehr.
Im Jahr 2353 wird ein Sicherheitsteam der Sternenflotte auf den Planeten PojjanPiraKot geschickt. Geleitet wird es von dem jungen und sehr nervösen Ensign Eric Stiles. Ihre Mission lautet die Botschaft der Föderation zu räumen, ehe die Unruhen auf jener Welt das Leben der Repräsentanten gefährdet. Mit Mühe und Not gelangt das Team zu ihrem Ziel und stellt fest, dass der Botschafter niemand anderes als Spock ist. Die Rückkehr verläuft alles andere als glatt und tatsächlich wird bei einem Selbstmordanschlag das Shuttle in dem Stiles sich befindet stark beschädigt. Er bleibt unfreiwillig auf PojjanPiraKot zurück und wird verhaftet.
Im Jahr 2369 herrscht im romulanischen Reich Chaos. Viele Militärs versuchen die Föderation in einen Krieg zu zwingen. Die Ursache dafür ist schon bald gefunden: Die Herrscherfamilie leidet an demselben Virus, dem die Crew der Enterprise bereits schon zuvor begegnet ist. Dr. Crusher und Data werden entsandt um nach einer Heilung zu suchen. Dies stellt sich jedoch alles andere als einfach an, da der Krankheitserreger weiterentwickelt wurde. Die einzige Hoffnung liegt nun in einer Person, der Eric Stiles während seiner Gefangenschaft vor vielen Jahre begegnete: Es handelt sich dabei um ein weiteres Mitglied der romulanischen, königlichen Familie, der jedoch keinerlei Ambitionen auf den Thron hat.
Wie bereits geschrieben ist Diane Cary nicht unumstritten. Einerseits hat sie viele Bücher für Star Trek geschrieben, andererseits muss man sich über diese Tatsache doch wundern. Denn sie neigt zu einem übertriebenen Militarismus, den man gleich zu Beginn von "Roter Sektor" kennenlernt. Doch beißt sich dies mit der Vision von Gene Roddenberry, nach der die Föderation hauptsächlich eine friedliche Organisation ist, ohne, dass es ein Heer oder ähnliches gibt.
Doch ist dies beileibe nicht das einzige Manko in diesem Roman. Größtenteils hat man das Gefühl, dass die Autorin überhaupt keinen blassen Dunst von "Star Trek" und seinen Völkern hat. Was, angesichts ihres Ouevres doch bass erstaunt. Wer die TV-Serie und auch einige andere Romane kennt, weiß, dass die Romulaner durchtrieben sind. Sie sind heimtückisch und verschlagen, und dabei gleichzeitig sehr von einem großen Ehrgefühl geprägt. In "Roter Sektor" ist davon nichts zu lesen. Dort werden sie als, pardon, Waschlappen dargestellt, bei denen man sich ernsthaft fragt, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass sie so zu einer Bedrohung wurden.
Auch die Charakterisierung der anderen Figuren lässt zu wünschen übrig. McCoy fehlt seine zynische Art und überhaupt liest sich "Roter Sektor" eher wie eine bessere Fan Fiction. Denn Eric Stiles ist das perfekte Beispiel für einen Gary Stu, eine stark idealisierte Figur, die die eigentlichen Protaginsten durch sein Handeln überstrahlt. Ohne ihn und sein Handeln würde natürlich alles in einer Katastrophe enden.
Es gibt nichts, was an diesem Roman gut wäre. Und deshalb erhält er auch folgerichtig "Keine Empfehlung"!
Fazit:
"Roter Sektor" ist der dritte Roman in der "Doppel Helix"-Reihe. Und es ist auch gleichzeitig einer der schlechtesten. Diane Cary schreibt eine Geschichte, in der nichts richtig zusammenpasst. Die Föderation wird übertrieben militaristisch dargestellt, die Romulaner als Waschlappen und Eric Stiles ist ein Paradebeispiel für einen Gary Stu. Es gibt bessere "Star Trek"-Bücher.
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