STAR WARS - Knight Errant - Jägerin der Sith
Story:
Über STAR WARS Das STAR WARS Franchise hat
seinen Fans mittlerweile neben den Filmen und Serien Dutzende an
Romanen, Comics und Computerspielen beschert. Blanvalet verlegt in
Deutschland bereits seit langem Romane in dem von George Lucas erdachten
SciFi-Universum.
1000 Jahre vor STAR WARS: Episode I – Die dunkle Bedrohung
Im Imperium steht die Situation nicht zum Besten: Bürgerkriege überziehen ganze Systeme mit Anarchie und es gilt das Gesetz des Stärkeren. Dunkle Lords der Sith kämpfen mit allen Mitteln um die Vorherrschaft in weiten Gebieten der Galaxie, denen die Republik den Rücken zugekehrt hat, um sich internen Streitigkeiten zu widmen.
Kerra Holt, eine noch junge Jedi-Ritterin fühlt sich der geknechteten Bevölkerung in den Sith-Gebieten verpflichtet, wurde doch auch ihre Familie Opfer eines selbst ernannten Lords. Auf sich allein gestellt begibt sie sich hinter die feindlichen Linien, versucht denen Hilfe zu bringen, die sich nicht selber helfen können und dabei unten den rivalisierenden Möchtegern-Herrschern so viel Chaos wie möglich zu säen.
Schon bald hat die Jedi mehr als 1000 Kinder im Schlepptau, die in den Kriegswirren unterzugehen drohen. Das runtergekommene Schiff eines zwielichtigen Söldners scheint der letzte Ausweg zu sein. Rusher, der Anführer einer unabhängig agierenden Artillerie Einheit, ist alles andere als begeistert, dass sein Schiff für einen Rettungseinsatz umfunktioniert wird. Doch um nicht zwischen den Fronten aufgerieben zu werden, bleibt den beiden ungleichen Partnern nichts anderes übrig als zusammen zu arbeiten.
Vom Regen in die Traufe Auf der Suche nach einem sicheren Ort für ihre Schutzbefohlenen reisen Kerra und Rusher samt seiner Crew nun an Bord der umfunktionierten „Eifer“ (einem ehemaligen Kreuzfahrtschiff das erst zu einem Artellerie-Zubringer und nun zu einem Flüchtlingsschiff wurde) kreuz und quer durch den Sith-Raum – den vermutlich gefährlichsten Ort in der Galaxie.
So führt ihre Flucht sie zunächst auf einen Planeten dessen Bewohner seltsam lethargisch wirken. Zwar scheint das bei den sonst im Sith-Raum üblichen Diktaturen ein geringes Übel zu sein, doch Kerra möchte dem zunächst auf den Grund gehen, bevor sie die Kinder ihrem Schicksal überlässt. Tatsächlich stellt sich heraus, dass der Plan der hiesigen Sith-Herrscher mindestens genauso absurd und Menschen verachtend ist, wie deren Machenschaften auf anderen Welten im Sith-Raum. Zwar stecken die Zwillinge, die diese Welt beherrschen, buchstäblich noch in den Kinderschuhen, doch wer hier wen kontrolliert ist mehr als undurchsichtig. Scheinbar wird die ganze Bevölkerung hypnotisch beeinflusst und klein gehalten…
Die wilde Hatz geht weiter Mit Mühe und Not entkommen die Flüchtlinge, Rusher samt Crew und auch Kerra dem Planeten der unheimlichen Zwillinge an Bord der Eifer und fliegen tatsächlich direkt der nächsten, noch unheimlicheren Sith-Lady in die Arme. Arkadia Calimondra nimmt kurzer Hand die Eifer mit zur Zentralwelt Ihres Machtbereichs einen Eisplaneten. Hier erscheint selbst der Jedi-Ritterin alles ausgesprochen harmonisch abzulaufen. Das passt ganz und gar nicht zu einer Sith-Lady.
Auch hier geht die einsame Kriegerin den Dingen auf den Grund und stößt auf ein Geheimnis, das die gesamte Machtstruktur im Sith-Raum betrifft. Eine Information, die das Gleichgewicht der Macht in der gesamten Galaxie entscheidend verändern könnte, käme sie in die Hände der Republik. Wird es Rusher und Kerra gelingen, sich und ihre Schutzbefohlenen in Sicherheit zu bringen?
Meinung:
Über den Autor John Jackson Miller ist kein unbeschriebenes
Blatt in der Welt der Sith-Lords und Jedi-Ritter: 1993 begann er als
Redakteur beim Comics Retailer. Bei Krause Publications ist Miller
außerdem als Herausgeber tätig. Thematisch gehören auch
Sammelkartenspiele wie Magic The Gathering zum Themenspektrum der dort
erscheinenden Magazine.
Seine ersten eigenen Comics wurden 2003
zunächst bei Marvel (Crimson Dynamo) und 2005 bei Dark Horse Comics
veröffentlicht (STAR WARS: Knights oft he Old Republic). Einem
Mitarbeiter letzteren Verlages ist auch Knight Errant zu verdanken.
Miller wurde gefragt, ob er nicht aus den „Abenteuern einer
einzelgängerischen Jedi-Ritterin im Sith-Raum tausend Jahre vor Die
Dunkle Bedrohung“ eine Comic-Serie entwickeln wolle. Für Lucasfilm
folgte der hier vorliegende Roman zur Comic-Serie.
Die einsame Kriegerin Kerra Holt ist ein starker Hauptcharakter und damit genau das, was ein Buch wie Knight Errant benötigt. Bei all den verschiedenen Schauplätzen, Feindbildern und Handlungssträngen, die der Leser im Verlauf der Geschichte zu verarbeiten hat, bildet das feste Wertesystem der Jedi-Ritterin und ihr unerschütterliche Zielstrebigkeit eine angenehme Konstante.
Während sich die vergleichsweise junge, menschliche Jedi im Feindgebiet befindet und jeden Schritt und dessen Konsequenzen bedenken muss, lernt der Leser sie durch ihre Gedanken kennen. Ihre Erinnerungen schweifen zu Ihrer Kindheit und zu Ihrer Ausbildung zurück. Dadurch wird nicht nur erklärt, warum sie kann, was sie kann, sondern auch warum sich die Kriegerin den Gefahren im Sith-Raum aussetzt. Das alles legt den Grundstein für einen Charakter, von dem man mehr lesen möchte.
Der Sith-Raum als Schauplatz Das ewige Hin und Her zwischen der Republik und den bösen Sith stellt einen groben Handlungsrahmen für beinahe alle Star Wars Produktionen dar. Trotzdem ist die vollständige Verlagerung der Handlung in den Sith-Raum eine schöne Abwechslung. Dadurch muss sich Miller nicht auf die Darstellung eines einzelnen dunklen Lords beschränken. Es wird deutlich, dass der blinde Hass der Anhänger der dunklen Seite der Macht auch vor familiären Banden nicht halt macht. Die Verblendung, die doch häufig in sich so logisch erscheint, nimmt auf jedem Planeten und unter jedem Herrscher immer wieder neue Formen an. Hier im Auge zu behalten, was richtig und falsch ist, ist manchmal gar nicht so einfach. Weniger schlimm ist noch lange nicht gerecht.
Ein die Galaxie erschütterndes Geheimnis Welchem Geheimnis Kerra Holt im Verlauf des Buches auf die Spur kommt, sollte der Leser selbst herausfinden. Die Sith-Lords könnten unter der richtigen Führung eine weitaus größere Bedrohung darstellen, als sie es derzeit für die friedliebenden Geschöpfe der Galaxie sind. Doch wie tief der gegenseitige Hass verwurzelt ist, erschließt sich nur wenigen Außenstehenden und noch weniger konnten jemals davon berichten.
Auch abseits der Hauptdarsteller wurde nicht gespart Kerra Holt wird mit dem alternden menschlichen Brigadier Rusher ein interessanter Sidekick spendiert. Durch seine Söldnermentalität und die dazu gehörenden Moralvorstellungen kommt es beinahe zwangsläufig zu Reibereien. Und wenn man als Leser anfangs noch befürchtet, dass die Beziehung der beiden in eine belanglose Romanze abgleitet, so gestaltet sich die Zusammenarbeit der auf den zweiten Blick nicht grundlegend verschiedenen Charaktere schon bald höchst effektiv.
Neben den zahlreichen schillernd geschilderten Bösewichtern und einigen weiteren Figuren die immer wieder am Rande auftauchen, ist noch Narsk zu erwähnen. Ein Botheanischer Attentäter, der nicht nur Kerra Holt immer wieder zu schaffen macht. Auch seine Figur wird liebevoll aufgebaut und begleitet den Leser durch den gesamten Roman.
Fazit:
Die wilde Jagd durch den Sith-Raum an Bord der Eifer von einem
Sith-Imperium zum nächsten macht definitiv Spaß. Kerra ist eine
Kriegerin mit der vielleicht auch in weiteren Romanen
noch zu rechnen ist. Die Nebencharaktere sind ebenfalls plastisch
geschildert und der Ort der geschilderten Abenteuer spannend gewählt. Es muss nicht immer die gesamte Galaxie
auf dem Spiel stehen. Bereits das Überleben einiger weniger ohne alle
Moralvorstellungen über Bord zu werfen bietet Stoff für echte Abenteuer.
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