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Snow Crash

Story:

Hiro Protagonist, Starprogrammiere und Pizzabote, stößt eines Tages auf eine Verschwörung, die sowohl in der virtuellen Realität als auch in der realen Welt Todesopfer fordert. Um die Katastrophe zu verhindern tut er sich mit der jungen Skateboarderin und Kurierin Y.T. zusammen. Doch die Drahtzieher der Bedrohung zögern nicht davor, auch diejenigen anzugreifen, die unschuldig sind und nur zur Familie der beiden gehören. Was sind die zwei bereit zu opfern, um die Katastrophe aufzuhalten?



Meinung:

Cyberpunk ist in den letzten Jahren etwas aus der Mode gekommen. Die Entwicklung einer virtuellen Realität, die eine Art Abbild der realen Welt ist, ist heutzutage längst nicht mehr so in, wie damals in den 80ern und 90ern. Damals, als William Gibson mit "Neuromancer" einen Hit landete und mit "Shadowrun" ein sehr beliebtes Rollenspiel entstand, welches auf den Grundlagen jenes Genres basierte. Auch Neal Stephenson schreibt mit "Snow Crash" seinen Beitrag zu dieser Kategorie.

Der US-Amerikaner wurde 1959 in Fort Meade, Maryland geboren. Seit 1984 ist er aktiver Schriftsteller, der in den unterschiedlichsten Genres schreibt. Seine Romane sind unter anderem historische Geschichten, aber auch Science Fiction-Erzählungen. Er hat Physik und Geographie an der Universität von Boston studiert.

Hiro Protagonist ist eine lebende Legende. Er ist ein Hacker, der letzte freiberufliche, und gleichzeitig auch Pizzabote. In einer Welt, in der die Mafia den Lieferdienst kontrolliert und ein Überziehen der Lieferzeit körperliche Konsequenzen nach sich zieht, lebt er. Doch dann wird er eines Tages von der 15jährigen Y.T. eine Skateboarderin und Kurierin übers Ohr gehauen. Er muss fliehen, denn er hat den Liefertermin versäumt. Bald darauf widmet er sich wieder dem Geschäft als Informationsspezialist, der wichtige Daten und Fakten sammelt und an andere für Geld weiterverkauft. Dabei stößt er auf etwas Ungeheures.

Jemand hat einen Computervirus mit dem Namen "Snow Crash" entwickelt. Wer diesem ausgesetzt wird, und das sind vor allem Hacker, wird auch in der Realität infiziert. Sein gesamtes Gehirn wird sozusagen weichgespült. Schon bald stößt Hiro auf eine gigantische Verschwörung, die er alleine nicht aufhalten kann. Und so verbündet er sich mit der jungen Y.T.. Gemeinsam versuchen sie die kommende Katastrophe aufzuhalten, was jedoch nicht ganz einfach ist, denn ihren Gegner ist jedes Mittel recht um an ihr Ziel zu gelangen.

Von Beginn an schlägt Neal Stephenson ein unglaubliches Tempo an. Seine Geschichte entwickelt sich nicht gemächlich fort, sondern überstürzt förmlich. Ein Großteil der Ereignisse passieren während des Fahrens, zum Beispiel wenn Y.T. sich an verschiedenen Autos "puniert", um schneller voran zu kommen.

Das Universum von "Snow Crash" sprüht förmlich vor wahnwitzigen Ideen. Man hat einen Helden, dessen Nachname Protagonist lautet, und der Asiate mit einem Fable für den japanischen Schwertkampf ist. Man hat die inzwischen legal gewordene Mafia, die den Pizzadienst kontrolliert. Und, und, und… Es scheint fast so, als ob Neal Stephenson keine Idee zu schräg war, um sie nicht in dem Roman einzusetzen.

Und das wirkt sich auch auf die Geschichte aus. Von Beginn an bombardiert der Autor den Leser mit unglaublich vielen Informationen. Schon fast zu viel, da man nicht alles verdauen kann. Man muss sich erst eingewöhnen. Gottseidank schaltet Stephenson im weiteren Verlauf des Romans auch einige Gänge zurück, um die Hintergründe seiner Geschichte auszubauen.

Und spätestens dann, wenn er dies tut, läuft ihm die Geschichte aus dem Ruder. Seine Idee ist die eines Computervirus, der ebenfalls Menschen befällt. Gleichzeitig schlägt er einen Bogen zur Zivilisation der Sumerer, nimmt Bezug auf einige Bibelstellen und entwickelt ein mythologisches Gebilde, was atemberaubend wirkt. Und gleichzeitig auch lachhaft, denn schon allein die Grundidee ist einfach nicht realistisch, sondern abstrus. Bei einem solchen Science Fiction-Roman sollte man eigentlich erwarten, dass die Fakten halbwegs realistisch sind.

Auch bei den Informationen merkt man schon bald einige Mankos. Denn obwohl Stephenson jede Menge Fakten gibt, fehlen solche an bestimmten Stellen. So lässt er einen Teil seiner Story in einer verbotenen Zone stattfinden, erklärt jedoch nie genau, weshalb sie genau verboten ist. Er belässt es bei einer Andeutung, was angesichts der Hülle und Fülle an Fakten zuvor enttäuschend ist.

Es ist einfach zu viel. Zuviel Tempo, zu viele Informationen und vor allem ein Zuviel an unglaubwürdigem Background. Selbst für eine SciFi-Geschichte kann man es nicht akzeptieren. Und so ist der Roman "Nur Für Fans" zu empfehlen.



Fazit:

"Snow Crash" ist eine Cyberpunkgeschichte von Neal Stephenson. Der Autor schlägt mit der Story ein absurd hohes Tempo an und überhäuft den Leser mit einer schier unglaublichen Fülle an Informationen. Es ist zu viel des Guten, und wenn er dann auch einem glaubhaft machen will, dass ein Computervirus auch einen Menschen infizieren kann, leidet darunter die Geschichte.



Snow Crash - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Neal Stephenson
Snow Crash
Snow Crash

Übersetzer: Joachim Körber
Erscheinungsjahr: 1. Juni 2002



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Goldmann Verlag

Preis:
€ 9,90

ISBN:
978-3-442-45302-3

544 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Abgefahrene Zukunftsvision
Negativ aufgefallen
  • Zuviele Informationen
  • Zu hohes Tempo
  • Bedrohung wirkt zu abstrus
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Rezension vom: 17.08.2012
Kategorie: Science Fiction
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