Die verborgene Wirklichkeit: Paralleluniversen und die Gesetze des Kosmos
Story:
Die gute Nachricht lautet, wir sind im Universum nicht alleine. Die bessere: Es gibt sogar Parallelrealitäten. Und die beste: Es gibt sogar drei verschiedene Theorien, wie unserer Realität aufgebaut sein könnte.
Meinung:
Vor kurzem entdeckte die Wissenschaft wahrscheinlich das Higgs-Boson. Ein elementares Teilchen, welches Masse verleiht. Ein normaler Mensch kann sich darunter kaum etwas vorstellen, trotz diverser Erklärungsversuche. Es ist eine für den Durchschnittsbürger zu abstrakte Physik. Und jener Wissenschaftsbereich beschränkt sich ja nicht nur auf das allerkleinste, sondern erforscht auch das Große, in diesem Fall der Kosmos. Dabei gehen jene Forscher unter anderem der Frage nach, ob es Paralleluniversen gibt. Dabei fallen dann irgendwann Begriffe wie "Bran" oder die "String-Theorie". Nette Begriffe, doch bringen sie einen Verstand, der sich mit der Materie nicht auskennt, irgendwann zum Abschalten.
Nun ist es nicht so, dass die Wissenschaftler es nicht probieren, diese hochtheoretischen Forschungen dem Durchschnittsmenschen näher zu bringen. Einige Titel, wie beispielsweise Stephen Hawkings "Das Universum in der Nußschale" sind und waren sogar Bestseller. Doch nur selten gelang es die neusten Entdeckungen, so darzustellen, das wirklich jeder verstand. Nun wagt sich also Brian Greene mit "Die Verborgene Wirklichkeit" an die große Aufgabe heran.
Der 1963 in New York geborene Amerikaner ist selber Physiker und ein Anhänger der String-Theorie. Sein Lebenslauf liest sich dabei recht bunt. Er trat im Varieté auf und studierte das Piano an der Universität Oxford. Er machte seinen Bachelor in Physik an Harvard und seinen Doktor in Oxford. Neben seinen wissenschaftlichen Werken hat er auch drei populärwissenschaftliche Bücher verfasst, die allesamt auf Deutsch herausgekommen sind. Auch ein Science Fiction-Roman stammt aus seiner Feder. Allerdings ist "Icarus Rising" bislang nicht hier in Deutschland erschienen.
Wie also versucht Brian Greene seine hochkomplexe Wissenschaft dem Leser näher zu bringen, ohne dass dabei der Eindruck entsteht, er lässt einiges unter den Tisch fallen. Die Antwort: Er präsentiert prägnante Bilder, die das Geschilderte näher bringen. Da wird auf einmal ein Pac-Man-Automat zum Beispiel für das Universum. Und das Kuriose ist, es funktioniert.
In seinem Band beschäftigt sich der Autor mit den verschiedenen Ideen, wie das Universum und das Multiversum aufgebaut sein könnten. Gleich drei Kapitel sind der Stringtheorie gewidmet, aber auch andere Vermutungen werden vorgestellt, wie beispielsweise dass das Multiversum ein Hologramm sei. So etwas klingt aberwitzig, aber der Schriftsteller schafft es, die entsprechenden Theorien dem Leser logisch und schlüssig näher zu bringen.
Der Schreibstil von Brian Greene ist bewusst locker gewählt. Auch wirft er nicht mit wissenschaftlichen Begriffen um sich herum, sondern erklärt immer, wenn er eine bestimmte Phrase verwendet, was diese bedeutet. Dies trägt ebenfalls mit dazu bei, dass das Buch lesenswert ist. Vorausgesetzt, man ist bereit, sich dem Band voll und ganz zu widmen.
"Die Verborgene Wirklichkeit" ist nämlich ein Buch nicht für Zwischendurch. Stattdessen verlangt es sozusagen als Gegenleistung des Lesers Bereitschaft, es mit einem offenen und wachen Verstand zu lesen. Dies mag nicht nach jedermanns Geschmack sein, doch wer nicht dazu bereit ist, dem entgeht etwas.
Und doch gibt es einen kleinen Schönheitsfehler. Es gibt immer wieder kleinere Passagen, in denen Brian Greene seinen Leser verliert. Dann gelingt es ihm nämlich nicht, eine bestimmte Materie so zu präsentieren, dass wirklich jeder Leser es versteht. Doch sind diese Stellen spärlich gesät.
Insgesamt kann man das Buch empfehlen. Es ist ein "Klassiker", wenn auch, auf Grund des eben genannten Mankos, einer mit einem Schönheitsfehler. Doch sollte dies einen nicht davon abhalten, es zu kaufen und einen Blick reinzuwerfen. Dies kann nicht schaden.
Fazit:
Mit "Die verborgene Wirklichkeit: Paralleluniversen und die Gesetze des Kosmos" beschäftigt sich der Autor Brian Greene mit verschiedenen Universalen und Multiversalen Theorien. Er stellt diese auf eine Art und Weise dar, das auch ein Laie verstehen dürfte, wovon die Rede ist. Dazu verwendet er prägnante Bilder und schafft es so, die unterschiedlichen Theorien dem Leser näher zu bringen. Leider schafft es der Autor nicht immer, nachvollziehbar zu schreiben. An einigen Stellen, die allerdings selten sind, wird die Thematik nicht so präsentiert, dass jeder sie nachvollziehen kann.
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