RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashbooks.de/php/images/spacer.gif


In der Datenbank befinden sich derzeit 2.451 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Gesammelte Leseproben

Erebos

Story:

Eine seltsame DVD macht an Nicks Schule die Runde. Niemand spricht offen darüber. Insbesondere Nichteingeweihte, wie er einer ist, werden ignoriert und ausgegrenzt. Als er endlich eine solche Disc angeboten bekommt, betritt er die Welt von Erebos. Die Regeln der Spiels sind denkbar einfach: Man kann Erebos es nur einmal spielen, darf mit niemandem darüber sprechen und muss beim Zocken allein sein. Nick ist sofort fasziniert von dem Game und seinem Charakter Sarius, bietet die virtuelle Realität doch weit mehr als gewöhnliche Videospiele: Es spricht mit ihm, prüft ihn und belohnt ihn, wenn er Aufträge erfolgreich ausführt. Doch diese Aufgaben, die er von einem gelbäugigen Boten erhält, betreffen nicht nur das Spiel. Er soll auch in der Realität Dinge für Erebos erledigen. Als er aus dem Spiel fliegt, weil er sich weigert, einen Menschen zu vergiften, beginnt er gemeinsam mit seinem Schwarm Emily und dem exzentrischen Computerfreak Victor Nachforschungen über die Hintergründe von Erebos anzustellen. Dabei stoßen sie auf ein schreckliches Geheimnis…



Meinung:

Mit „Erebos“ legte österreichische Autorin Ursula Poznanski 2010 erstmals ein Jugendbuch vor, nachdem sie zuvor bereits einige Kinderbücher veröffentlicht hatte. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Das Buch sahnte etliche Preise ab, darunter den „Deutscher Jugendliteraturpreis 2011“ und den „Goldenen Bücherwurm“. Zudem erscheint der Thriller in fast 30 Ländern, die Filmrechte sicherte sich die deutsche Filmproduktionsgesellschaft „All In Production“ und auch in den USA gibt es Interessenten für eine filmische Umsetzung.

Die Geschichte um Nick, der nach und nach dem Online-Spiel „Erebos“ verfällt, ist in England angesiedelt. Auf sehr fesselnde Weise beschreibt die Autorin, wie er das Videospiel in die Hände bekommt und welche Strapazen er ertragen muss, um im Spiel zu bleiben. Dazu überträgt ihm der gelbäugige Bote, der alle Fäden in den Händen hält, immer wieder Aufträge, die er unter anderem auch in der realen Welt erfüllen muss. Seien es nun Botengänge oder das Nachspionieren eines fremden Geschäftsmannes – Nick muss diese Aufgaben erfüllen, um seinen Charakter zu steigern. Zusätzlich erhält er auch im realen Leben Belohnungen oder darf sich beim Kurier etwas wünschen.

Dabei wählt Ursula Poznanski nicht nur Nicks Perspektive, sondern auch die seines Spielcharakters Sarius. Dies sorgt dafür, dass der Leser sich noch besser in den Protagonisten hineinversetzen kann. Seine Sucht wird greifbar und nachvollziehbar. Man erlebt Erebos mit all seinen Gefahren und lernt die anderen Spielcharaktere kennen und grübelt sogar mit dem Hauptcharakter, wer sich hinter den Figuren verbergen könnte.

Auch die Geschichte weiß zu fesseln. Bereits nach wenigen Seiten ist man mitten im Geschehen. Genau wie bei dem Hauptcharakter fällt es dem Leser schwer mit „Erebos“ aufzuhören und sich zu fragen, was sich dahinter verbirgt. Man fiebert gemeinsam mit Nick, Emily und Victor dem Ende entgegen. Dieses wirkt an einigen Stellen zwar ein wenig zu konstruiert, da eine solche Technik wie in dem Buch beschrieben noch nicht existiert, doch der Roman bleibt bis zur letzten Seite spannend und gut durchdacht.

Darüber hinaus behandelt die Autorin das Thema Computerspiele und Suchtgefahr ohne mit erhobenem Zeigefinger darüber zu urteilen, sondern überlässt es jedem am Ende selbst ein Urteil zu fällen. Sie bietet lediglich einen interessanten Ansatz zum Diskutieren. Immerhin gibt es einige Online-Rollenspiele, wie beispielsweise „World of Warcraft“ oder „Guilt Wars“ die bereits jetzt in der Kritik stehen. Dass „Erebos“ in der Form zwar nicht existiert, jedoch bei der momentanen Entwicklung der Branche durchaus irgendwann umsetzbar wäre, wirkt beängstigend und faszinierend zugleich.

 

Ursula Poznanskis Stil ist sehr lebendig, fesselnd und flüssig. Sie versteht es sowohl Action- und Kampfszenen zu beschreiben, als auch die heutige Jugend mit all ihren Macken und Denkweisen einzufangen. Auf diesem Weg vermittelt sie ein realistisches Bild, was in einem 16-Jährigen vor sich geht, welche Gedanken und Gefühle in ihm vorherrschen. Seien es Nicks Gefühle für Emily oder seine Sucht- und später Entzugserscheinungen, es gelingt der Autorin ihren Hauptcharakter lebendig und überzeugend darzustellen.

Um die Spielsequenzen von den realistischen Szenen zu trennen nutzt, die Autorin für Nicks Perspektive die erste Vergangenheitsform, während Sarius Erlebnisse im Präsens geschildert werden. Dadurch wirken die Spielszenen auf den Leser noch realer, da man sie, wie Nick, in Jetzt-Zeit erlebt.



Fazit:

Mit „Erebos“ ist Ursula Poznanski ein mitreißender Jugendthriller gelungen, der den Nerv der Zeit trifft. Die Charaktere sind sehr gut durchdacht und nachvollziehbar, die Geschichte selbst ist bis auf einige Schwächen ebenfalls überzeugend umgesetzt.
Wer Jugendbücher, Thriller und Computerspiele mag, sollte einen Blick riskieren, ganz gleich ob man in die eigentliche Zielgruppe Jugendliche ab 14 gehört oder nicht. Auch erwachsene Leser werden an „Erebos“ ihre Freude haben. Sehr zu empfehlen.



Erebos - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ursula Poznanski
Erebos
Erscheinungsjahr: 2010



Autor der Besprechung:
Juliane Seidel

Verlag:
Loewe Verlag

Preis:
€ 9,95

ISBN:
978-3785573617

485 Seiten
Positiv aufgefallen
  • gut durchdachte und strukturierte Handlung
  • nachvollziehbare Charaktere
  • fesselnder Erzählstil
Negativ aufgefallen
  • Finale wirkt ein wenig konstruiert
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
Bewertung:
1
(4 Stimmen)
Bewertung
Du kannst dieses Book hier benoten. Oder schreib doch einfach selber eine Rezension!

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 30.05.2012
Kategorie: Rezensionen
«« Die vorhergehende Rezension
Die geheimen Reisen des Jack London: Die Wildnis
Die nächste Rezension »»
Die Drachenprinz-Saga 2: Mondläufer
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. Wenn Du möchtest, kannst Du eine Rezension zu diesem Titel beisteuern. Klicke dazu hier...