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Handbuch für Zeitreisende

Story:

Willkommen im Kleinuniversum 31. Falls sie Probleme mit ihrer Zeitmaschine haben, wenden sie sich an den Reparateur Charles Yu. Allerdings sollten so noch etwas warten. Denn er ist gerade in einer Zeitschleife gefangen.



Meinung:

Wenn es um Science Fiction und Humor geht, wird sofort der Name Douglas Adams genannt. Seine Romane, vor allem der Klassiker "Per Anhalter durch die Galaxis", sind vielfach in diversen Medien umgesetzt worden. Es gibt Hörspiele und Comics dazu. Sein Werk bildet eine große Marke in der Zukunftsgeschichtenliteratur. Und da wird man hellhörig, wenn es heißt, dass ein anderer Autor angeblich fähig sein soll, in die Fußstapfen des viel zu früh verstorbenen Schriftstellers zu treten. Charles Yu, mit seinem Debüt-Roman "Handbuch für Zeitreisende" soll so jemand sein.

Der 1976 in Los Angeles geborene Amerikaner sorgte 2005 mit seiner Erzählsammlung "Third Class Superhero" für Aufsehen. Sie wurde mit Preisen, wie dem Sherwood Anderson Fiction Award, ausgezeichnet. "Handbuch für Zeitreisende" ist sein erster, richtiger Roman.

Charles Yu ist Reparateur für Zeitmaschinen. Und davon gibt es im Kleinuniversum 31 jede Menge. Er sorgt dafür, dass die Zeit nicht gestört wird. Und holt so beispielsweise eine Enkelin von der Seite ihrer sterbenden Großmutter, weil sie damals nicht da war. Doch dann ändert sich sein Leben, als er in eine Zeitschleife gerät.

Er entdeckt, wie sein älteres Ego aus seiner Maschine steigt, erschießt ihn und erhält ein Buch, dass er selber schreiben wird. Und so muss er fliehen, begleitet von Tammy, einem weiblichen Betriebssystem mit Minderwertigkeitskomplexen und seinem Hund Ed, der ontologisch existiert, aber nicht real ist. Verzweifelt versucht Charles einen Weg zu finden, um aus der Schleife zu entkommen. Doch ist dies überhaupt möglich?

Man hat dem Roman und seinem Autoren keinen Gefallen getan, als man den Vergleich mit Douglas Adams auf die Rückseite des Bandes druckte. Das erweckt hohe Erwartungen, die die Geschichte unmöglich erfüllen kann. Genauso, wie auch andere Erzählungen bei einer solch hohen Vorempfehlung grandios scheitern würden.

Das liegt nun nicht daran, dass Charles Yus Erzählung unwitzig ist. Das Gegenteil ist der Fall: Humor ist eindeutig vorhanden, er ist nur anders als der von Adams. Er ist verschrobener, wie man anhand des nicht realen, aber ontologisch existierenden Hundes sehen kann. Und dies zieht sich durch den gesamten Roman.

Allerdings hat diese Komik das Problem, dass sie beim ersten Mal nicht richtig zündet. Man liest über die lustigen Stellen einfach drüber, und erst, wenn man innehält und überlegt, zünden sie. Für einen Roman, in dem der Humor eine zentrale Rolle spielt, ist das alarmierend. Es liegt vor allem daran, dass es dem Erzähler Charles Yu nicht gelingt, die entsprechenden Passagen prägnant wirken zu lassen.

Generell muss man auch sagen, dass das Buch sich sehr langweilig liest. Fast ein Drittel des Romans vergeht, ehe die eigentliche Handlung losgeht. Davor liefert Charles Yu nur ein paar allgemeine Fakten über sein erdachtes Universum. Und die werden äußerst dröge beschrieben.

Hier stört eindeutig der Schreibstil von Yu. Seine Sätze lesen sich so, als ob er sie einfach nur herunterschrieb, ohne sich die Mühe zu machen, noch einmal drüberzugucken und einige Unebenheiten glattzubügeln. Man stolpert über seine Absätze und das Lesen wird zu einer Qual.

Diese Situation bessert sich nur bedingt, wenn die Zeitschleife beginnt. Jetzt versucht der Autor die nötige Spannung zu liefern, damit man als Leser bei der Stange bleibt. Nur leider schafft er dies nicht. Man hat das Gefühl, dass die Handlung einschläfernd vor sich hin plätschert. Man muss sich geradezu zwingen, weiter zu blättern. Und irgendwann gibt man es entnervt auf.

Doch vor allem die überzogene Erwartungshaltung ist es, die dem Roman am Ende das Genick bricht. Das Buch ist kein Totalausfall, aber doch beinahe. Es ist allerhöchstes "Nur Für Fans" empfehlenswert.



Fazit:

Charles Yus "Handbuch für Zeitreisende" ist exemplarisch dafür, wie ein Roman an zu hohen Erwartungen scheitert. Der Autor schafft es noch nicht einmal ansatzweise, diese zu erfüllen. Der Humor, der durchaus vorhanden ist, zündet manchmal erst dann, wenn man über ihn nachdenkt. Der Schreibstil ist holprig und erst nach ungefähr einem Drittel fängt die eigentliche Handlung an. Das sind wahrlich keine Argumente, die für einen Kauf sprechen würden.



Handbuch für Zeitreisende - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Charles Yu
Handbuch für Zeitreisende
How to live safely in a science fictional universe

Übersetzer: Peter Robert
Erscheinungsjahr: 2. April 2012



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Rowohlt Polaris

Preis:
€ 13,95

ISBN:
978-3-86252-022-0

272 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Schöner, verschrobener Humor
Negativ aufgefallen
  • Komik funktioniert nicht immer
  • Handlung geht erst nach einem Drittel Länge los
  • Sprache liest sich holprig
  • Es kommt keine Spannung auf
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Rezension vom: 18.04.2012
Kategorie: Science Fiction
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