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Schatten im Mondlicht

Story:
Es ist inzwischen mehr als zehn Jahre her, dass Carols Vater die Familie verlassen hat. Seither besteht ihre Mutter darauf, ihn systematisch und mit Nachdruck totzuschweigen. Deshalb weiß Carol praktisch nichts darüber, was ihr Vater heute macht oder wohin es ihn verschlagen hat.

Nun aber schickt irgendjemand der jungen Frau anonyme Briefe, aus denen hervorgeht, dass ihr Vater inzwischen in Mexiko lebt. Kurz darauf ermöglicht eine ebenfalls anonyme, kleine Erbschaft die Reise in das mittelamerikanische Land. Offenkundig möchte jemand, dass Carol sich auf die Suche nach ihrem Vater macht. Aber warum, um ihr zu helfen oder um ihr zu schaden?

Zusammen mit ihrem Freund macht sie sich auf nach Mexiko City und trifft dort tatsächlich auf ihren Vater. Der aber verhält sich sehr merkwürdig. Was steckt hinter alledem, und wird Carol mit heiler Haut – und heilem Herzen – aus der Sache herauskommen?

Meinung:
Elizabeth Peters werden die Leser unseres Online-Magazins als Autorin der Abenteuer von Amelia Peabody kennen. Dieser Roman spielt jedoch nicht im viktorianischen England, und es geht auch nicht um Ägyptologie. Protagonistin ist eine Collegeschülerin aus Amerika, die in Angelegenheiten verwickelt wird, die bis heute für große Probleme im Mexiko und weit darüber hinaus sorgen. Dabei stammt der Roman im englischen Original bereits aus dem Jahr 1971, die deutsche Ausgabe ist von 1989.

Auch von der Atmosphäre her ist "Schatten im Mondlicht" deutlich anders als die Peabody-Reihe. Stehen dort der Humor und die Eskapaden der Hauptfiguren im Vordergrund, neben der Kriminalgeschichte, bilden hier Carols emotionale Wirrungen das Zentrum. Carol und ihre Probleme mit ihrer Mutter, die den entschwundenen Ehemann einerseits konsequent aus ihrem Leben gestrichen hat, andererseits die dadurch entstandene Leerstelle sorgfältig pflegt und erhält. Carol und ihr Freund, der sich weder um seinen Collegeabschluss noch um sonst etwas Leben viele Gedanken macht, aber manchmal so ernsthaft wird, dass Carol regelrecht Angst vor ihm bekommt. Und natürlich Carol und ihr verschwundener Vater, dem die damals zwölfjährige vom Geheimagentenleben bis zum Unfall mit anschließender Amnesie tausenderlei Gründe erfand, warum es nicht seine Schuld sein konnte, dass er nicht wiederkam.

Der Roman geht deutlich in die Richtung dessen, was manche einen "Nackenbeisser" nennen. So bezeichnet man einen dieser eher seichten, sehr gefühlsbetonten Frauenromane mit typischem Cover: Ein muskulöser junger Mann, bevorzugt mit nacktem Oberkörper, hält eine attraktive Frau in den Armen und setzt gerade dazu an, sie leidenschaftlich zu küssen – oder ihr in den Nacken zu beißen, je nachdem. So "schlimm" ist "Schatten im Mondlicht" denn doch nicht, aber die Ankläge sind spürbar. Und den attraktiven jungen Man, an den Carol am Ende ihr Herz verlieren wird, gibt es selbstverständlich ebenfalls. Unter demselben Titel gibt es übrigens tatsächlich einen solchen "Nackenbeisser", aber das ist ein anderer Roman einer anderen Autorin.

Nominell wird die Handlung über das "Gefühlige" hinaus sogar einigermaßen spannend, aber diese Abenteuer bleiben immer im Hintergrund. Die Liebesgeschichte ist eher generisch, "Junge Frau trifft attraktiven Mann, den sie zuerst nicht leiden kann, zu dem sie sich aber dann doch hingezogen fühlt". Die Figuren sind hinreichend gut ausgearbeitet, aber man spürt hier das Geschäftsmäßige, Routinierte. Keiner Protagonisten wäre vermutlich stark genug, mehr als diesen Roman, etwa eine Serie zu tragen, aber für dieses Buch hat die Autorin genug Arbeit in sie investiert.

Wer sich für solche Bücher begeistern kann, bekommt mit "Schatten im Mondlicht" brauchbares Lesefutter, auch wenn es, um im Bild zu bleiben, nicht lange sättigt. Alle anderen dürften eher enttäuscht sein, insbesondere wenn man eine Geschichte in Peabody-Manier erwartet hat.

Fazit:
Ein sehr "gefühliger" Roman mit deutlichen Anklängen an die seichten, "Nackenbeisser" genannten Liebesromane für einsame Frauen. Ganz so schlimm ist "Schatten im Mondlicht" nicht, aber die emotionalen Wirrungen einer Collegeschülerin stehen eindeutig im Mittelpunkt, und darüber hinaus hat das Buch nicht wirklich viel zu bieten.

Schatten im Mondlicht - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Elizabeth Peters
Schatten im Mondlicht
Shadows in the Moonlight

Übersetzer: Leni Sobez
Erscheinungsjahr: 1989



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Heyne Verlag

ISBN:
3-453-07384-3

255 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Wer solche Bücher mag, findet hier brauchbares Lesefutter
Negativ aufgefallen
  • Über die Gefühlswirrungen einer Collegeschülerin kommt der Band nicht wirklich hinaus
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Rezension vom: 27.02.2012
Kategorie: Allgemeine Belletristik
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