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3001: Die letzte Odyssee

Story:

Im Jahr 3001 wird Frank Poole, der vor über 1000 Jahren von Hal 9000 ermordet wurde, entdeckt. Er hat die Zeit tiefgefroren überlebt und findet sich jetzt in einer ihm fremden Welt wieder. Auch die Monolithen existieren noch. Und es häufen sich die Anzeichen, das diese Objekte den Auftrag erhalten haben, die Menschheit auszulöschen. Ihre einzige Hoffnung: David Bowman, Franks früherer Kollege.



Meinung:

2001 gilt zu Recht als eines der größten Science Fiction-Werke aller Zeit. Die Geschichte über die Monolithen, die Expedition zum Jupiter und dem Durchdrehen von Hal 9000 begeistert auch heute noch. Und wie es üblich ist, werden zu solchen Romanen Fortsetzungen geschrieben. 2010 und 2061 sind beide Teil von Arthur C. Clarkes "Space Odyssey"-Serie. Der 2008 verstorbene Autor schließt diese Reihe jetzt mit "3001: Die letzte Odyssee" ab.

Vor tausend Jahren war Frank Poole Teil einer Expedition zum Jupiter. Während ein Teil der menschlichen Besatzung schlief, sollten er und sein Kollege David Bowman gemeinsam mit dem Supercomputer Hal 9000 das Schiff steuern. Doch der Rechner hatte einen weiteren, geheimen Befehl. Denn im Orbit des Zielplaneten wurde ein Monolith entdeckt. Diese Order ließ ihn durchdrehen. Er tötete die Tiefschläfer und versuchte auch Frank Poole zu ermorden. Er stieß den Astronauten ins All hinaus, wo er zufror. Sein Kollege konnte unterdessen Hal ausschalten und gelangte zum Ziel. Gemeinsam mit dem Rechner wurde er in dem Monolithen aufgenommen und verschwand.

3001 wird Frank von Weltraumprospektoren gefunden und wiederbelebt. Er versucht sich an die neue Zeit anzupassen, was ihm auch langsam gelingt. Voller Staunen erlebt er die vielen Wunder, die seit seinem "Tod" sich entwickelt hatten. Doch am meisten interessiert ihn das Schicksal seines Kollegen, der die Erde nach seinem Aufgehen in den Monolithen noch ein paar Mal aufsuchte. Unterdessen wird klar, dass der Jupiter Monolith nach den Ereignissen von 2001 und 2061 einen Report zu einer höheren Stelle schickte. Jeden Augenblick kann eine neue Order kommen, die wohl auf die Vernichtung der Menschen hinauslaufen wird. Die einzige Hoffnung der Menschen liegt in David Bowman. Und so macht sich Frank Poole auf, nach seinem Freund und Kollegen zu suchen.

Wer die vorherigen Romane gelesen hat, dem dürften diverse Diskrepanzen auffallen. Der große Monolith befand sich im Orbit von Jupiter, der jetzt eine zweite Sonne ist, und nicht, wie es im ersten Band noch hieß, beim Saturn. Auch sind diese Objekte nicht mehr in der Lage schneller als das Licht zu kommunizieren. Dies sind nur einige Unterschiede, die einem Auffallen. Clarke selbst stand dazu, dass er diese Veränderungen eingebaut hatte. Allerdings erklärt er sie damit, dass jeder einzelne Romane in einem anderen Universum stattfand. Eine clevere Idee.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf macht man sich daran, den Roman zu lesen. Und zu Beginn fasziniert das Buch. Auch wenn die Erklärung, wie Frank Poole das Attentat von Hal überlebte, für Clarkesche Verhältnisse hanebüchen findet, akzeptiert man sie. Und tatsächlich gelingt es dem Schriftsteller darauf aufbauend eine faszinierende Zukunft zu beschreiben. Quasi durch die Augen des Protagonisten erlebt man beispielsweise mit, wie weit sich die Speichertechnologie fortentwickelt hat. So kann sie zur Handlungsgegenwart sogar einen menschlichen Geist auf einem Speichermedium sichern.

Amüsant sind auch die persönlichen Erlebnisse des Protagonisten. Frank Poole muss quasi über 1000 Jahre Welt- und Kulturgeschichte nachholen und erlebt so manche Dinge mit, die ihm merkwürdig vorkommen. Zum Beispiel der philosophische Streit, ob es mehr oder weniger als einen Gott gibt. Man fühlt sich durchaus an aktuelle Streitgespräche erinnert.

Doch irgendwann macht sich Langeweile breit. Das Buch plätschert vor sich hin und ist höhepunktearm. Selbst die Wiederkehr von David Bowman ruft nicht mehr als Schulterzucken hervor. Es wirkt nicht aufregend, sondern passiert einfach.

Noch schlimmer ist, dass die Obelisken entzaubert werden. Waren sie ursprünglich mysteriöse Objekte, die einen eigenen Plan verfolgten und der Menschheit auf ihre Weise wohlgesonnen waren, sind sie jetzt Dinger. Gegenstände, die vom Zahn der Zeit befallen werden, degenerieren und deshalb stupide Entscheidungen treffen. Dies enttäuscht und hat so gar nichts von der Mystik über, die noch die ersten Romane auszeichnete.

Deshalb sollte man auch nur als Clarke-Fan zugreifen. Denn für mehr als "Für Zwischendurch" ist der Roman nicht geeignet.



Fazit:

Arthur C. Clarkes Abschluss seiner "Spacy Odyssey"-Reihe enttäuscht. Trotz eines guten Anfangs und den Wundern der Zukunft macht sich irgendwann Langeweile breit. Die Handlung plätschert vor sich hin und von der ursprünglichen Mystik bleibt nichts mehr über.



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Arthur C. Clarke
3001: Die letzte Odyssee
3001: The Final Odyssey

Übersetzer: Irene Holicki
Erscheinungsjahr: 1999



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Heyne Verlag

ISBN:
3-453-13671-3

249 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Faszinierende Zukunft
Negativ aufgefallen
  • Handlung plätschert vor sich hin
  • Ende der Mystik
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Rezension vom: 03.02.2012
Kategorie: Science Fiction
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