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Drachensturm

Story:
Als der spanische Eroberer Francisco Pizarro in dem heutigen Peru anlandet, ist er nicht alleine. Drachenreiter sind in seinem Gefolge, darunter auch die blinde Mila. Sie wird plötzlich als Reiter des Drachen Al-Nabu ausgewählt. Und so muss sie den Feldzug unterstützen, auch wenn ihr dieser nicht behagt.

Meinung:
Als "Alternative History" bezeichnen Fantasy- und Science Fiction-Fans solche Geschichten, in der die die Vergangenheit ähnlich, aber eben nicht gleich verläuft. Ein Beispiel hierfür ist die "Feuerreiter ihrer Majestät"-Serie, geschrieben von Frau Naomi Novik, die die napoleonischen Kriege beschreibt, nur halt mit Drachen als Begleitern. Und jene Feuerechsen tauchen bei Torsten Finks Roman "Drachensturm" auf.

Er wurde 1965 in Mainz geboren. Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte er an der Nordsee, doch wie er selber sagt, war dies zu seinem Bedauern nicht von Dauer. Inzwischen schreibt er als freier Journalist, literarischer Kabarettist und Autor. Er lebt und arbeitet in Mainz.

Das Inka-Reich steht im Jahr 1532 vor einschneidenden Veränderungen. Fremde Menschen landen an den Küsten und beginnen damit, die Dörfer und Städte zu besetzen. Der Chaski, ein Staffetenläufer, Kemaq wird Zeuge ihrer Ankunft. Die Anderen verängstigen ihn, besonders die Wesen, die sie begleiten. Denn auch Drachen sind unter ihnen. Wiederholt kreuzen sich seine Wege mit diesen und er wird Zeuge, wie sie immer mehr seine Heimat erobern. Die einzige Hoffnung scheinen jene sagenumwobenen Himmelsmenschen zu sein. Doch von ihnen hat schon lange Zeit keiner etwas gehört.

Auch die junge Mia wird Zeuge der Eroberung des Inka-Reichs. Sie gehört zur Expedition Franciso Pizzaros und ist Mitglied des Drachenordens. Dieser und die letzten feuerspeienden Echsen sind hier auf Befehl des Kaisers. Sie sollen den Konquistadoren bei seinen Plänen helfen. Doch dann wird der Reiter von Nabu getötet und ein neuer muss gewählt werden. Der Drache lehnt jedoch alle vorgeschlagenen Knappen ab und entscheidet sich für Mia. Dies sorgt für Aufregung, denn nicht nur ist sie ein Mädchen. Aufgrund einer geheimnisvollen Krankheit verlor sie das Augenlicht und ist seitdem blind. Doch da ist etwas in ihr, eine merkwürdige Gabe, mit der sie durch die Augen der Drachen schauen kann. Und so gerät sie, ohne es zu wollen, in eine undurchschaubare Intrige.

Mit der Eroberung des Inka-Reiches hat der Autor Torsten Fink einen interessanten Handlungszeitpunkt gefunden. Wohl kaum ein Schulkind weiß nichts über die Konquistadoren und wie sie, deutlich in der Minderzahl, nach und nach das Land unter ihre Kontrolle brachten. Dabei war ihre Motivation immer das Gold, was auch der Schriftsteller nicht verschweigt.

Doch in seinem Roman spielt dies eine untergeordnete Rolle. Stattdessen konzentriert er sich auf seine beiden Hauptfiguren und schildert ihre Erlebnisse. Auf der spanischen Seite hat man Mia, während die Inkas durch Kemaq charakterisiert werden. Er charakterisiert die verschiedenen Parteien sehr gut. Er streicht ihre jeweiligen Eigenheiten hervor, ihre Stärken und ihre Schwächen.

Dabei wechseln sich die Erlebnisse der beiden Protagonisten immer ab. Nur selten bricht er diese Form auf und schildert über mehrere Seiten hinweg die Abenteuer eines Charakters. Doch tut er dies nur selten und nur dann, wenn es dramaturgisch notwendig ist.

Doch leider vermag der Roman kaum Spannung zu erzeugen. Die Figuren sind zwar alle sympathisch, doch fehlt ihnen das gewisse Etwas, um den Leser bei der Stange zu halten. Man hat das Gefühl, dass sie sich zu sehr auf gewisse Charaktereigenschaften reduzieren. Mia ist blind und zeitgleich in der Lage Bilder ihres Drachen zu empfangen. Kemaq ist ein Läufer, der ständig in den Brennpunkt der Ereignisse gerät und sich gleichzeitig um das Schicksal seiner Brüder sorgt. Das ist es im Grunde genommen, weshalb die Protagonisten blass und nicht überzeugend wirken.

Dem versucht der Autor entgegenzuwirken. Er baut zwei Handlungsfäden ein, die dafür sorgen sollen, dass man den Roman nicht aus der Hand legt. Da wäre zum einen das mysteriöse Attentat auf Nabus vorherigen Reiter, und andererseits die rätselhaften Himmelsmenschen, die scheinbar aus dem Nichts kommen und gehen. Doch über lange Zeit liegen die beiden Plots brach, werden kaum weiterentwickelt. Immer mal wieder benutzt er sie, sozusagen um sie in Erinnerung zu rufen. Doch geschieht dies äußerst selten und schon bald fragt man sich deshalb, wann endlich diese Zwei an Relevanz gewinnen. Dies passiert erst gegen Ende von "Drachensturm", viel zu spät um beim Leser mehr als müdes Interesse zu erwecken.

"Für Zwischendurch" kann man das Buch trotz des großen Umfanges empfehlen.



Fazit:
"Drachensturm" ist eine "Alternative History"-Erzählung des Autors Torsten Fink. Er erzählt, wie die Konquistadoren das Inka-Reich erobern. Sein Clou: Drachen begleiten die Expedition. Er charakterisiert beide Seiten perfekt, indem er ihre Stärke und Schwächen darstellt. Leider bleiben die Protagonisten blass und nicht überzeugend. Auch die zwei Handlungsfäden, die wohl wichtig sein sollen, überzeugen nicht, da er sie viel zu lange nicht richtig benutzt.

Drachensturm - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Torsten Fink
Drachensturm
Erscheinungsjahr: 17. Oktober 2011



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Blanvalet

Preis:
€ 15,00

ISBN:
978-3-442-26806-1

784 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Beide Seiten werden perfekt dargestellt
Negativ aufgefallen
  • Charaktere wirken blass
  • Zwei Handlungsfäden werden kaum genutzt
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Rezension vom: 01.02.2012
Kategorie: Fantasy
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