Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner
Story:
Vor dem amerikanischen Gericht wird Crest des Mordes angeklagt. Der Prozess ist abgekartet, das Ende steht bereits fest. Die einzige Hoffnung des Arkoniden liegt bei Perry Rhodan. Doch dessen Ankunft wird erwartet. Wer wird am Ende siegreich sein?
Meinung:
"Die Terraner" markiert den Abschluss der ersten "Perry Rhodan Neo"-Staffel. Dabei wird die Serie mit Band 9 "Rhodans Hoffnung" nahtlos fortgesetzt. Das Konzept scheint also ein Erfolg zu sein.
Geschrieben wird der Band von Hubert Haensel, der seit 1995 zum Stammteam der Serie gehört. Des Weiteren kümmert er sich auch um die Betreuung der Silberbände, die die alten Ausgaben der Serie nach und nach zusammenfassen. Außerdem stammt der Perry-Rhodan-Report von ihm.
Crest befindet sich in den Händen der USA. Deren Präsident will ihm den Prozess machen, wegen den Ereignissen auf dem Mond. Doch schon jetzt steht das Ende fest. Der Arkonide wird zum Tode verurteilt werden, jedoch insgeheim von den Geheimdiensten des Landes ausgefragt werden, um an die Alien-Technologie zu kommen. Was keiner weiß: Clifford Monterny plant die Entführung des Angeklagten, weil er von diesem das Geheimnis der Unsterblichkeit erfahren möchte.
Doch ist er nicht der einzige, dem das Schicksal des Angeklagten am Herzen liegt. Auch Perry Rhodan möchte seinen Freund befreien, wenn auch aus anderen Gründen, als sein Gegenspieler. Ihm liegt viel daran, gemeinsam mit Crest eine neue, hoffnungsvolle Zukunft für die Erde aufzubauen. Für die Befreiung greift er daher auf die Hilfe seiner Freunde und Verbündeten zurück. Doch auch Thora will ihren Mentor befreien. Technologisch gesehen ist sie klar im Vorteil, kann sie doch auf das Beiboot TOSOMA IX zurückgreifen. Gemeinsam mit Rico stellt sie der Erde ein Ultimatum, bei dessen Ablauf sie den Planeten vernichten will. Die Zeit drängt.
Mit "Die Terraner" schreibt Hubert Haensel den vorläufigen Höhepunkt der Serie. Die Geschichte liest sich spannend und überzeugend. Dennoch hat sie auch deutliche Schwächen, doch dazu später mehr.
Bislang musste man immer bemängeln, dass Perry Rhodan als Titelheld sehr passiv blieb. Anstatt aktiv die Ereignisse zu bestimmen, blieb er zurückhaltend und reagierte eher, anstatt zu agieren. Eine Charaktereigenschaft, die schwer zu akzeptieren war. Doch in diesem Roman ändert sich das. Endlich erlebt man einen Hauptcharakter, der die Handlung mit seinen Taten bestimmt.
Es gelingt Hubert Haensel problemlos, die vielen offenen Handlungsstränge der vorherigen Bände aufzunehmen, und zu einem homogenen Abschluss zu bringen. Das merkt man an vielen kleinen Dingen, wie zum Beispiel den Auftritt Clark G. Flippers. Er verschwand förmlich in Band 3, nachdem er die Leiche seiner Freundin entdeckte. Sein Erscheinen und die Charakterisierung wirken überzeugend. So tritt er als Zeuge der Anklage auf und beschuldigt Crest. Doch ließ der Autor sich hierbei einen netten Dreh einfallen, der diese Aktion in einem gänzlich anderen Licht erscheinen lässt.
Dennoch überzeugt die Handlung nicht vollkommen. Denn in ihr tritt ein Manko auf, welches die Serie bislang hauptsächlich charakterisierte: Der Umgang mit der außerirdischen Technologie. Man kann sich fast sicher sein, das wenn diese in den Vordergrund gerückt wird, dies nur passiert, damit sie schon bald vernichtet wird. Dies trifft auch auf die arkonidischen Schutzanzüge zu, die von einigen Figuren getragen werden. Sie überleben den Verlauf der Handlung nicht und am Ende steht Perry nahezu mit leeren Händen da. Dies ist enttäuschend, da so unklar ist, wie es dem Titelhelden gelingen will, ins Weltall aufzubrechen.
Auch die Frauen sind kaum vertreten. Abgesehen von Thora sowie der bekannten Truckerin Iga Tulodziecki gibt es kaum nennenswerte Vertreter des anderen Geschlechts, die zur Handlung beitragen. Hoffentlich ändert sich dies mit den nächsten Romanen.
Doch trotz der Mankos liest sich der Band überzeugend genug, um ihm die Wertung "Reinschauen" zu geben.
Fazit:
"Die Terraner" schließt die erste Staffel von "Perry Rhodan Neo" gelungen ab. Hubert Haensel schildert eine packende Geschichte, in der die Titelfigur endlich aktiv ist. Auch der Abschluss von vielen Handlungssträngen gefällt. Schade ist der Umgang mit der außerirdischen Technologie, die einfach so rausgeschrieben wird.
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Hubert Haensel
Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner
Erscheinungsjahr: 5. Januar 2012
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Pabel Moewig Verlag
Preis: € 3,90
161 Seiten
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