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Rückkehr nach Neverend

Story:
Lan Dillion ist zurück auf Neverend. Eigentlich hatte er den Planeten, deren Bewohner in riesigen unterirdischen Höhlen leben, nach der Schule hinter sich lassen wollen. Aber nach zehn Jahren kehrt er für ein Klassentreffen zurück. Er hofft, dort auch seine Jugendliebe Tessa wiederzutreffen. Die beiden hatten sich getrennt, weil Tessa Neverend nicht verlassen und Lan nicht dort bleiben wollte.

Tessa hat jedoch ganz eigene Probleme. Vor kurzem wurde ihr Stiefvater ermordet, und in dem kleinen Museum, das er ihr hinterlassen hat, gehen merkwürdige Dinge vor sich. Aber auch Lan ist nicht mehr der zurückhaltende Junge, der damals seine Heimat verlassen hatte.

Meinung:
Man kann diesen Roman eigentlich mit einem Wort beschreiben, und das ist "solide". Der amerikanische Science Fiction-Autor John E. Stith liefert eine solide Abenteuergeschichte ab, die weder nach oben noch nach unten größere Ausschläge zeigt. Der in Colorado geborene Stith gehört zu den Vertretern der sogenannten Hard SF, die vergleichsweise großen Wert auf die wissenschaftliche Plausibilität ihrer Erzählungen legen. Sein Roman "Redshift Rendezvous" (deutsch "Zeitschichten") zum Beispiel spielt auf einem großen Raumschiff, das sich im Hyperraum bewegt. Dadurch liegen unterschiedliche Bereiche des Schiffs in verschiedenen "Zeitschichten", und bereits wenn man rennt, kommt man so nahe an die Lichtgeschwindigkeit, dass relativistische Effekte auftreten. Redshift Rendezvous wurde für den Nebula-Award nominiert.

In "Rückkehr nach Neverend" ist der wissenschaftliche Hintergrund weniger deutlich sichtbar. Einige interessante Ideen bringt der Autor jedoch ein, beispielsweise die Möglichkeit, mit Aliens über die eigentlich für Gehörlose entwickelte Zeichensprache zu kommunizieren. Im Vordergrund steht bei "Rückkehr nach Neverend" aber das Abenteuer. Lan kehrt für ein Klassentreffen zurück auf den Planeten, dessen enge, bei ihm Platzangst erzeugende Höhlen er vor zehn Jahren zurückgelassen hatte. Dort wird er unerklärlichen Geschehnissen konfrontiert, und jemand hat es offenbar darauf abgesehen, seiner Jugendliebe Tessa das von ihrem Vater geerbte Museum abzunehmen – mit allen Mitteln. Aber auch Lan hat eine ganze Menge Tricks im Ärmel, denn aus dem Jungen von damals ist ein interplanetarer Undercover-Geheimagent geworden.

Das klingt ziemlich nach Klischee, und tatsächlich überschlägt sich Stith bei seinen Figuren nicht an Kreativität. Lan ist der Held, Tessa die Damsel in Distress, Parke der gute Freund mit den Muskeln, die Bösen sind die Bösen und so weiter. Aber keiner der Charaktere bleibt völlig dem Kischee verhaftet, bei jedem bringt der Autor einen mehr oder weniger großen Aspekt ein, der den Stereotyp bricht. Lan beispielsweise setzt eigentlich alles daran, seine Fähigkeiten und seine Ausrüstung als Agent nicht einzusetzen, weil sonst seine Tarnung auffliegen würde. Nur wenn seine Tessa bedroht wird, hat die Zurückhaltung ein Ende. Tessa wiederum beschränkt sich nicht darauf, in Gefahr und rettungsbedürftig zu sein. Sie hat durchaus ihren eigenen Kopf und ist zunächst absolut nicht damit einverstanden, dass Lan mittlerweile auch Gewalt für seine Zwecke einsetzt.

Auch die Handlung ist, um den Begriff wieder aufzugreifen, solide. Der Autor erzählt eine Science Fiction-Geschichte, die sich von vergleichbaren Geschichten nicht großartig positiv abhebt. Auf der anderen Seite hebt sie sich jedoch auch nicht negativ ab. Stith liefert gewissermaßen gutes Handwerk ab. Das Universum, in dem er seine Geschichte spielen lässt, unterscheidet sich von unserer Welt nicht so grundlegend, dass man als Leser keine Verbindung dazu aufbauen könnte. Wo bei uns ein junger Mann vielleicht aus der provinziellen Kleinstadt in die weite Welt ziehen würde, ist im Roman Lan aus den Höhlen von Neverend in die Weiten des Weltraums gezogen. Das SF-Setting erlaubt dem Autor aber, immer wieder mal interessante Konzepte und Gadgets aus dem Hut zu zaubern. Etwa sind in den Höhlen in regelmäßigen Abständen Hologramme montiert, die als Ortsmarken und Wegweiser dienen. Neben der geographischen Länge und Breite geben sie auch die Höhe in dem vielschichtigen Höhlensystem an. Das tut dem Abenteuer natürlich gut.

Man sollte von "Rückkehr nach Neverend" keine hohe Literatur erwarten, keine großartigen neuen Konzepte oder überragende Charakterisierung der Figuren. Der Roman ist klassisches Abenteuergarn, gut geeignet für eine lange Zugfahrt oder Flugreise. Und diese Aufgabe meistert er souverän.

Fazit:
John E. Stith hat ein klassisches Abenteuergarn geschrieben, das sich am besten mit dem Begriff "solide" beschreiben lässt. Weder Handlung noch Figuren ragen positiv aus der Menge vergleichbarer Romane heraus, aber auch genausowenig negativ. "Rückkehr nach Neverend" ist eine gute Lektüre für eine lange Zugfahrt oder Flugreise.

Rückkehr nach Neverend - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

John E. Stith
Rückkehr nach Neverend
Reunion on Neverend

Übersetzer: Michael Kubiak
Erscheinungsjahr: 1998



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Bastei Lübbe

ISBN:
3-404-23198-8

382 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Gutes Abenteuergarn
  • Solide gebaute Handlung
  • Figuren werden immer etwas über den reinen Stereotyp hinaus ausgebaut
Negativ aufgefallen
  • Bei der Rollenverteilung und der Handlung überschlägt sich der Autor nicht an Kreativität
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Rezension vom: 02.01.2012
Kategorie: Science Fiction
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