Perry Rhodan Taschenheft 10: Geisterschiff CREST IV
Story:
Vor tausend Jahren musste Perry Rhodan das Schiff Crest IV im Leerraum zwischen den Galaxien aufgeben. Nun erteilt er den Befehl, jenes legendäre Raumschiff zu finden. Und so begibt sich die Besatzung der HAMPTON T auf eine Reise in unbekannte Gefilde. Sie erwartet ein außergewöhnliches Abenteuer.
Meinung:
Die CREST IV steht in der Perry Rhodan-Serie für eine außergewöhnliche Reise. Damals geriet der Titelheld mitsamt dem Raumschiff und Besatzung unfreiwillig in eine fremde Galaxie. Der Weg zurück gestaltete sich als schwierig. Irgendwann erreichte die Mannschaft den Leerraum zwischen den Galaxien, stieg in ein anderes Gefährt um und ließ das Schiff zurück. Dem Bord-Computer erteilte man den Befehl per Diliationsflug zurück zur Erde zu reisen. Zu diesem Zweck beschleunigte das Schiff auf knapp unter Lichtgeschwindigkeit.
Der Autor dieses Romans ist Kurt Mahr. Er war ein Teil von Perry Rhodan von der ersten Stunde an und galt auf Grund eines Bauingenieurs-Studiums als der sogenannte "Physiker vom Dienst". Zeitweise lebte er in den USA wo er unter anderem an der Entwicklung von Raketentriebwerken arbeitete. Eine Zeitlang war er nicht für Perry Rhodan tätig. Dies änderte sich ab dem Jahr 1971, wo er erneut in die Serie einstieg. Neben seiner Tätigkeit als Autor schrieb er außerdem den Perry-Rhodan-Computer und erstellte gemeinsam mit Ernst Vlcek die Exposès der Serie. Er starb 1993 an den Folgen eines Unfalls.
Im Jahre 3437 erteilt Perry Rhodan der Besatzung eines Raumschiffs einen besonderen Befehl. Sie sollen die CREST IV suchen, die er vor über 1000 Jahren im Leerraum zwischen den Galaxien zurücklassen musste. Und so begibt sich die Besatzung der HAMPTON T auf die Suche.
Doch diese gestaltet sich schwieriger als gedacht, da das Raumschiff nicht an der errechneten Position ist. Nach dem ursprünglichen Verdacht, dass es zerstört sei, findet die Besatzung einen weiteren Hinweis, dem sie nachfolgen. Dieser bringt zu einem außerirdischen Volk, das damals schon mal versuchte, die CREST IV zu übernehmen. Stecken sie hinter dem Verschwinden jenes legendären Schiffes?
Man merkt dem Roman an, dass hier ein Wissenschaftler am Werk war. Kurt Mahr, der später auch richtige Physik studierte, stellt hier glaubwürdig die Auswirkungen dar, die ein Objekt im Dilitationsflug auf Raum und Zeit hat. Diese Passagen lesen sich äußerst interessant.
Ansonsten aber ist die CREST IV eher Mittel zum Zweck, um die Handlung vorran zu treiben. Und die kann nicht ganz überzeugen. Im Prinzip besteht das Buch aus vier verschiedenen Handlungsfäden, die Kurt Mahr notdürftig zu einem ganzen Werk zusammenflickt. Und so geraten die Übergänge zwischen den einzelnen Plots sehr holprig.
Was allerdings noch schlimmer ist, ist die Darstellung der Besatzung und ihrer Handlungsweise. Sie entspricht eher den Anfangstagen der Serie, anstatt der damaligen Art und Weise, wie die Protagonisten Ende der 70er in Perry Rhodan sonst agierten. Besonders schlimm ist die Szene, in der die höher entwickelten Terranern den Eingeborenen Glasperlen überreichen.
Da hilft auch die Gesamt-Auflösung nicht, die ansonsten nämlich sehr schön geraten ist. Wer hinter der Entführung steckt und wieso er so agiert, wird überraschend gut erklärt.
Und so ist "Geisterschiff CREST IV" eher ein Buch "Für Zwischendurch".
Fazit:
Kurt Mahr schreibt mit "Geisterschiff CREST IV" einen Roman, der wissenschaftlich absolut glaubwürdig ist. Auch die Auflösung der Geschichte ist ihm gut gelungen. Doch ansonsten mag das Buch nicht überzeugen. Zu losgelöst sind die einzelnen Handlungsfäden, zu holprig gerät der Übergang zwischen den einzelnen Plots. Auch die veraltete Darstellung der Verhaltensweise der Besatzung missfällt.
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