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Die Violine des Teufels

Story:

Als bei einem Konzert die berühmte Geigerin Ane Larrazàbel stranguliert aufgefunden wird, steht die ganze Musikwelt Kopf. Alle fragen sich, wer für diese grausame Tat verantwortlich sein könnte? Waren es muslimische Fundamentalisten oder Neider? In jedem Fall steht der diensthabende Ermittelnde Ràul Perdomo vor seinem herausforderndsten Fall. Und gleichzeitig sterben all diejenigen, die mit dem Instrument der Toten zu tun hatten, auf bizarre Art und Weise. Ist hier ein Fluch am Werke?



Meinung:

Josef Gelineks Roman "Die Violine des Teufels" nutzt den Mythos von Paganini, dem berühmten und sogenannten "Teufelsgeiger", der als einer der besten Geiger galt und gilt. Wie es heißt, hatte er, um seine Virtuosität an dem Instrument zu erlangen, seine Seele an den Teufel verkauft. Und deshalb seien seine Streichinstrumente, darunter auch eine Stradivari, bis heute verflucht.

Wer hinter Josef Gelinek steckt, ist unbekannt. Klar ist nur, dass er den Namen eines böhmischen Komponisten und Pianisten benutzt, der im 18. Und 19. Jahrhundert gelebt hat. Das erste Werk des Autors war "Die zehnte Symphonie". Dieser Musik-Thriller erschien 2008 und spielt im selben Universum wie "Die Violine des Teufels". Es ist jedoch kein Vorwissen nötig, um das Buch zu lesen.

Es sollte eigentlich für Inspektor Ràul Perdomo ein ruhiger Abend werden. Um seinem musikalisch hochbegabten jungen Sohn eine Freude zu machen, anderthalb Jahre nach dem Unfall-Tod seiner Mutter, besuchen beide ein klassisches Konzert. Ane Larrazàbel soll auftreten, die aktuell beste Geigen-Spielerin. Sie will auf ihrer Stradivari ein Stück von Paganini aufführen. Doch dann wird sie in einer Pause erdrosselt aufgefunden, und auf ihrem Oberkörper steht in arabischer Schrift das Wort "Iblis", ein Name des Teufels, geschrieben.

Als der eigentliche Ermittler bei einer Bombenexplosion ums Leben kommt, übernimmt Perdomo die Ermittlungen. Dabei muss er sich nicht nur mit intriganten Kollegen herumschlagen, sondern kommt auch mit mythischen Elementen in Berührung. Wieso sterben die Leute, die mit der Geige zu tun hatten, auf eine so schockierende Art und Weise? Wieso hat sein Vorgänger eine Wahrsagerin besucht? Gleichzeitig muss er auch auf seinen Sohn achtgeben, der sein Talent dafür nutzt, um auf der Straße zu musizieren.

Joseph Gelinek erschafft eine Geschichte, die sich höchst interessant liest. Man erhält als Außenstehender einen detaillierten Blick hinter die Kulissen eines Orchesters, beziehungsweise wie es aufgebaut ist. Wenig überraschend ist, dass auch an einem solchen Ort Intrigen und andere Interessen zu Hause sind. So versucht der Dirigent zu verhindern, dass die Solisten zu sehr hervorstechen und ist allgemein auf begabte Frauen nicht gerade sehr gut zu sprechen.

Man erlebt die Handlung größtenteils aus den Augen von Inspektor Perdomo. Er ist fasziniert von der Welt der Klassik, auch wenn er sich eher der zeitgenössischen Musik zugezogen fühlt. Der Charakter agiert größtenteils recht ruhig und verliert nur selten die Fassung, etwa dann, als er erfährt, dass ausgerechnet seine Vorgesetzten wichtige Informationen an die Presse lanciert haben.

Allerdings steht dem Genuss des Buches ein gewaltiges Hindernis im Weg. Denn die Dialoge, die Joseph Gelinek schreibt, sind stellenweise absolut grauenhaft. Wann immer es etwas zu erklären gibt, und das gibt es häufig, werden sie hölzern, weil die Figuren anfangen zu erklären. Andere Charaktere werden dann zu bloßen Stichwortgebern. Die jeweiligen Wortwechsel fließen dann nicht, sondern lesen sich eher abgehakt. Es wirkt einfach nicht natürlich.

Auch sollte man ein gewisses Maß an musikalischer Bildung mitbringen. Zwar versucht der Autor an den jeweiligen Stellen, wo er ins Technische abgleitet, für den nicht-musikalisch-begabten Leser die notwendigen Informationen zu bieten. Doch gibt es auch immer wieder Passagen, in denen dies nicht ist. Da wird ein Musikspiel mit Fachtermini wiedergegeben, die dem Laien absolut nichts sagen. Dadurch kann man sehr schnell das Interesse an dem Buch verlieren.

Und so ist es dann auch am Ende nicht verwunderlich, dass der Roman nur ein "Für Zwischendurch" erhält.



Fazit:

Joseph Gelinek schreibt mit "Die Violine des Teufels" einen Musik-Thriller, der einiges verspricht. Er bietet einen Blick hinter die Kulissen eines klassischen Orchesters und ist gleichzeitig auch etwas mystisch geprägt. Inspektor Perdomo ist die Figur, durch deren Augen man die Handlung größtenteils erlebt. Nur dass jegliche Spannung durch größtenteils grauenhaften Dialoge zunichte gemacht wird. Auch, dass man trotz Bemühungen des Autors stellenweise nicht nachvollziehen kann, wovon die Rede ist, spricht deutlich gegen das Buch. Wer Interesse hat, kann zugreifen, alle anderen sollten sich einen Kauf überlegen.



Die Violine des Teufels - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Joseph Gelinek
Die Violine des Teufels
El violìn del diablo

Übersetzer: Alice Jakubeit
Erscheinungsjahr: 4. April 2011



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Knaur

Preis:
€ 14,99

ISBN:
978-3-426-65246-6

480 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Interessante Geschichte
Negativ aufgefallen
  • Hölzerne Dialoge
  • Musikalisches Fachwissen nötig
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Rezension vom: 24.09.2011
Kategorie: Thriller
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