Star Trek - New Frontier 04: Die Waffe
Story:
Auf einem Planeten sitzt eine Frau, die sich an eine Waffe drückt. Sie ist die einzige lebendige Person auf dieser Welt, alle anderen sind nur noch Aschehaufen. Sie verbindet irgendetwas mit der mysteriösen Morgan Primus, einer Angehörigen der Föderation. Doch was ist deren Verbindung mit Robin Leffler, die an Bord der Excalibur ist?
Meinung:
Die Excalibur ist zurück, und damit hat man einen weiteren Roman des Vielschreibers Peter David in der Hand. Und auch dieses Mal erwartet den Leser die eine oder andere Überraschung. Im Fokus der Handlung ist dieses Mal Robin Lefler.
Auf einem abgelegenen Planeten im tholianischen Gebiet existiert eine Frau. Sie drückt eine merkwürdige Waffe an sich, die auf alles feuert, was lebt. Dies hat die Folge, dass der gesamte Planet von einer Ascheschicht bedeckt und jegliche Existenz, bis auf jene ominöse Frau, vernichtet worden ist.
Woanders ist eine Frau mit dem Namen Morgan Primus inhaftiert. Da sie ein Bürger der Föderation ist, wird das nächste Raumschiff jenes Staatsgebildes informiert. Es ist die Excalibur, unter dem Kommando von Captain Calhoun. Ebenfalls mit am Bord ist Robin Lefler, die den Botschafter Si Cwan unterstützt. Als sie sich ein Bild der Gefangenen ansieht, fällt sie aus allen Wolken. Es handelt sich bei dieser Person um ihre Mutter, die angeblich bei einem Shuttle-Unfall vor langer Zeit ums Leben kam. Und nun macht sich das Raumschiff auf den Weg, um sie zu übernehmen. Für Robin keine einfache Situation, ist sie doch auf ihre Mutter schlecht zu sprechen. Doch bleibt keine Zeit, auf ihre Gefühle Rücksicht zu nehmen. Denn auf irgendeine Art und Weise ist Morgan mit der Frau verbunden.
Nach dem Durchhänger, den Peter David mit "Märtyrer" hatte, ist die Serie mit "Die Waffe" wieder in der gewohnten Höchstform. Problemlos gelingt es dem Autoren diverse Handlungen zu jonglieren, ohne dass man das Gefühl hat, eine käme dabei zu kurz. So beschäftigt sich ein Subplot im Buch mit dem Ei des Raubvogels, dem die Excalibur am Ende von "Zweifrontenkrieg" begegnet ist, welches sich im Warpkern befindet. Die Entdeckung ist alles andere als freudig, denn das Baby ist inzwischen geschlüpft und äußerst wehrhaft.
Doch hauptsächlich beschäftigt sich das Buch mit Morgan Primus und Robin Leffler, sowie der mysteriösen Waffe. Hier liefert Peter David erstklassige Charakter-Arbeit, indem er zeigt, wie angespannt die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ist. Und man kann der jüngeren Leffler nachfühlen, wenn sie entsetzt von der Tatsache ist, dass Morgan sie die ganze Zeit angelogen hat. Dies ist etwas, was wohl jeden in einer derartigen Situation treffen würde.
Gleichzeitig ist es auch interessant zu beobachten, wie sehr Morgan Primus sich dagegen wehrt, wieder mit ihrer Tochter vereint zu werden. Sie hat sicherlich ihre Gründe, doch diese müssen zutiefst emotional sein. Noch lässt Peter David den Leser über ihre Motive im Unklaren, doch deutet er auch genügend an, um ihn interessiert genug zu lassen.
Doch auch die restliche Mannschaft wird nicht vergessen. Nahezu jedes Besatzungsmitglied erhält ein oder zwei Szenen, in denen er vorkommt und ein klein wenig charakterisiert wird. Bei dem Chefingenieur Burgoyne 172 ist es beispielsweise das mysteriöse Wesen im Warpkern, welches ihn beschäftigt. Und hier zeigt sich ganz eindeutig der Vorteil der Roman-Form, da in einer TV-Serie parallel laufende Handlungsstränge sich nur gegenseitig den nötigen Platz zur Entwicklung wegnehmen würden.
Und so ist es auch am Ende ganz eindeutig, dass dieses Buch nichts anderes als ein "Klassiker" sein kann!
Fazit:
Peter David liefert mit "Die Waffe" erneut einen klasse Roman seiner "Star Trek: New Frontier"-Reihe ab. Das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf Robin Leffler, die erfährt, dass ihre totgeglaubte Mutter in Wahrheit noch lebt. Was folgt ist eine erstklassige Charakterarbeit, in der der Autor detailliert darstellt, wie die beiden sich wieder annähern. Doch darüber hinaus vergisst er auch nicht die übrigen Mitglieder der Excalibur. Nahezu jedes Mannschafts-Mitglied erhält einen Moment, der ihm alleine gehört. Ein Must-Have Band!
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