Perry Rhodan Odyssee 6: Die Lebensboten
Story:
Der Kampf um den Sternen-Schwarm geht in die letzte Runde. Mit Mühe und Not gelingt es Perry Rhodan und seiner Truppe in das kosmische Gebilde einzudringen, um Axx Cokroide aufzuhalten. Doch kann es sein, dass sie bereits zu spät kommen?
Meinung:
Der "Odyssee"-Zyklus nähert sich seinem Ende, welches von Uwe Anton geschrieben wird. Er hat Anglistik und Germanistik studiert, und ist seitdem nicht nur Schriftsteller, sondern auch Übersetzer. Des Weiteren erstellt er seit einiger Zeit auch die Exposés der Roman-Hefte.
Als Perry Rhodan, Reginald Bull und einige andere Personen eine PR-Tour über den Mars machen, werden sie eine Milliarde Jahre in die Zukunft entführt. Sie sollen den vogelartigen Cor'Morian helfen, den Schwarm - ein kosmisches Gebilde welches dazu dient, Leben im Universum zu verbreiten - vor den humanoiden Nodronen zu verteidigen. Doch anfänglich kann die Gruppe nichts gegen jene unternehmen. Unter schweren Verlusten müssen sie fliehen und erst später gelingt es ihnen, Verbündete zu finden, mit denen sie die Situation doch noch zu ihren Gunsten ändern können. Sie können die Zwillingsgötzen, die wahre Macht hinter den Nodronen, töten.
Doch offenbar war es bereits zu spät. Axx Cokroide, ihr eigentlicher Gegenspieler, konnte sich mit seinen Anhängern im Schwarm verschanzen. Er hat den Schmiegeschirm aktiviert, der eigentlich jedes Eindringen unmöglich macht. Doch dank der Cor'Morian können Perry und seine Freunde durch eine Hintertür hineingelangen. Was folgt ist ein Wettrennen um die eigentliche Macht im Schwarm, dessen Ende völlig offen ist.
Uwe Anton gehört zu den solidesten Autoren des Perry-Rhodan-Schreiber-Teams. Seine Romane sind durchweg gut zu lesen und qualitativ hochwertig. Doch auch er hat Ausreißer nach unten, wie zum Beispiel diesen Roman.
Ein Problem ist sicherlich, dass die Haupthandlung immer wieder durch Rückblenden in die Vergangenheit von Axx Cokroide unterbrochen wird. Dies erscheint wie ein Versuch des Autors, dieser bislang so blassen und zweidimensionalen Figur wenigstens etwas Tiefe zu verleihen. Doch was man liest, mag nicht so ganz überzeugen.
Axx Cokroide eine tragische Vergangenheit anzudichten, in der er von allem und jedem getäuscht wurde, wirkt stark aufgesetzt und wenig überzeugend. Hinzu kommt auch noch, dass diese Erklärungen für seine Brutalität Frauen gegenüber alles andere als überzeugend begründen. Hier rächt es sich, dass die Figur in den vorherigen Bänden bereits wenig überzeugte. Egal, wie sehr sich Uwe Anton da bemühen mag, er kann auf diesen schwachen Fundamenten nichts Stabiles aufbauen.
Ebenso wenig überzeugend wirkt das Ende der ganzen Konflikte. Fast scheint es so, als ob man Uwe Anton eine bestimmte Seitenanzahl genannt hat, mit der er auskommen muss. Und als er dann bemerkt hat, dass er damit nicht auskommt, muss er wohl das Finale drastisch zusammengekürzt haben, um doch noch hinzukommen. Und so wirkt es dann sehr enttäuschend, weil alles zu schnell vorbei ist.
Immerhin ist es dem Autoren gelungen, dem Leser einen näheren Blick in den Aufbau des Schwarms zu ermöglichen. Die verschiedenen Einschübe der Völker, wie sie aussehen und was für Funktionen sie erfüllen, sind eindeutig die Highlights des Buches. So erhält meinen sehr guten Einblick in die Funktionsweise dieses kosmischen Gebildes.
Letzten Endes ist Uwe Antons Beitrag zum "Odyssee"-Zyklus nur etwas für Fans.
Fazit:
Mit "Die Lebensboten" bringt der Autor Uwe Anton den "Odyssee"-Zyklus zu einem Abschluss. Leider gelingt es dem sonst so soliden Schriftsteller nicht, aus der Handlung etwas zu machen. Der Hauptgrund ist sicherlich der bemühte Versuch, den Hauptgegenspieler Axx Cokroide am Ende noch zu einem glaubhaften Charakter auszubauen. Dies scheitert allerdings daran, dass die Figur schon zu oft in einem schlechten Licht dargestellt wurde, so dass die Bemühungen, ihm eine tragische Vergangenheit anzudichten nicht wirken. Gut ist ihm hingegen die Darstellung der verschiedenen Völker im Schwarm gelungen, was allerdings auch das einzig nennenswerte Positive ist. Daher ist das Buch eher etwas für Fans der Serie und von Uwe Anton.
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