Perry Rhodan Odyssee 4: Die Traumkapseln
Story:
Nach der spektakulären Flucht aus dem letzten Band, sind die Probleme für Perry und seine Freunde allerdings immer noch nicht alle erledigt. Es herrschen Spannungen zwischen den Quochten und den geflohenen Nodronen, und der Anführer letzterer muss erst einmal seine Macht zementieren. Und so reist diese bunte Gemeinschaft zu den Überbleibseln der letzten, freien Nodronen.
Meinung:
Frank Böhmert war zwar nur eine kurze Zeit lang ein aktiver Autor. Doch während jener Jahre konnte er einiges zum Perryversum beitragen. Seit 2007 ist er als Schriftsteller nicht mehr aktiv.
Bei einer PR-Tour über den ins Sol-System zurückgekehrten Mars werden Perry Rhodan, sein bester Freund Reginald Bull und einige andere Leute unfreiwilligerweise eine Milliarde Jahre in die Zukunft geholt. Die vogelartigen Tambu sind dafür verantwortlich. Sie wollen von den Unsterblichen Hilfe gegen die humanoiden Nodronen, die dabei sind, die Macht eines örtlich entstehenden Schwarms an sich zu reißen. Doch viel konnte die Gruppe nicht gegen sie ausrichten, weshalb sie fliehen mussten. Dabei wurde Perry gefangengenommen und landete auf einem Gefängnisplaneten. Dort gelang es ihm, Verbündete zu finden und eine Revolte anzuzetteln, so dass er und die anderen Inhaftierten fliehen konnten.
Doch sind dies die letzten guten Nachrichten. Denn kaum haben die Flüchtlinge den Gefängnisplaneten hinter sich gelassen, kommt es zwischen ihnen und den Quochten, die bei der Flucht geholfen haben, zu Streitereien. Hintergrund ist, das jene amphibische Spezies die rebellischen Nodronen bei einer wichtigen Schlacht im Stich gelassen hatten, aus ihrer Sicht aus wichtigen Gründen, da ihre Königin überraschend gestorben war. Ehe die Situation endgültig eskalieren kann, holt ein von Rebellen übernommenes Schiff die Flüchtlinge ab und bringt sie in ihre Heimat, die sogenannten Traumkapseln. Dort angekommen muss Erek Mookmher, der Anführer der ehemaligen Inhaftierten, seine Macht zementieren. Er ist nämlich Sohn des Häuptlings und muss sich gegen einen Rivalen zur Wehr setzen, der es auf seinen Posten abgesehen hat. Und von dem Ausgang dieser Situation hängt alles ab.
Bislang hat man die Nodronen eher als Barbaren wahr genommen, die mit einer eher lockeren Peitsche alles daran setzen, ihre Ziele durchzusetzen. Versuche, diese eher zweidimensionale Darstellung aufzubrechen, gab es bis zum letzten Band keine. In "Das Energie-Riff" gab es dann erste Versuche, die Frank Böhmert jetzt aufgreift und ausbaut.
Und so lernt man eine Spezies kennen, die ein wenig an die Mongolen erinnert. Ein Volk aus Nomaden, immer in Bewegung und mit archaischen Sitten. Aber auch eine Rasse mit festen Ehrbegriffen, die alles daran setzen, diese zu verteidigen. Diese Darstellung setzt sich wohltuend von der ab, die man aus den vorherigen Bänden kennt. Zum ersten Mal sind die Nodronen eine richtige, glaubwürdige, außerirdische Rasse, in allen Facetten. Hier hat Frank Böhmert sehr gute Arbeit geleistet.
Das gleiche gilt auch für die Charaktere. Besonders Erek Mookmher sticht dabei hervor. Auch hier zeigt sich die Bemühung, die Darstellung der Nodronen endlich positiver zu gestalten. Denn bislang kannte man jene Spezies eher durch die Figur Axx Cokroide, der ja eher der archetypische Schurke ist denn eine gute Identifikationsfigur.
Erek Mookmher erinnert in seiner Darstellung an einen Freigelassenen, der Schlimmes erlebt hat, und den zu Hause auch nicht gerade eine Idylle erwartet. Seine Frau hat einen anderen, und sein Kind erkennt ihn nicht mehr. So wird die Figur von Frank Böhm sehr gut dargestellt.
Auch erfährt man endlich einiges mehr über die Ereignisse im Hintergrund der Geschichte, unter anderem woher die Idee mit dem Schwarm kommt. Bislang war es eher so, dass dieses Gebilde im Perryversum den Kosmokraten, der höchsten positiven Macht, diente, ehe jene sich entschlossen, keine weiteren Schwärme mehr zu bauen. In Odyssee gab es immer wieder die Andeutung, dass in diesem Fall, in der Zukunft, nicht mehr jene hohen Mächte dahinter steckten, sondern vielmehr die normalen Völker. Und so stellte sich die Frage, woher ihre Inspiration kam. Die Antwort liefert dieses Buch.
Das einzige Manko dieses Romans ist, dass Frank Böhmert es etwas übertreibt, um Erek Mookhmer als positive Figur darzustellen. Das Duell mit seinem Konkurrenten und dem zu erwartenden Ausgang war unnötig und wirkte etwas übertrieben.
Und so hat man es mit einem gelungenen Roman zu tun, perfekt zum Reinschauen geeignet.
Fazit:
„Die
Traumkapseln“, von Frank Böhmert, ist der bislang beste Roman der „Odyssee“-Reihe.
Endlich werden die Nodronen in einem positiven Licht dargestellt, eine
wohltuende Abwechslung ihrer bislang eher negativen Darstellung. Man lernt sie
besser kennen, ebenso wie Erek Mookhmer. Bei letzterem übertreibt es der Autor
allerdings etwas in dem Versuch, ihn zu einem Helden zu machen. Das Duell mit
dem Konkurrenten wirkt übertrieben und fehl am Platze. Trotzdem ist das Buch zu
empfehlen.
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