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Roter Zwerg

Story:

Dave Lister hat es nicht einfach: Zuerst findet er sich nach einer Sauftour auf dem Saturn-Mond Mimas wieder, dann heuert auf dem Minen-Schiff Red Dwarf an, nur um herauszufinden, dass er viereinhalb Jahre brauchen wird, um wieder zur Erde zurückzukehren. Und als er nach einer Stasis-Strafe entlassen wird, sind mehr als drei Millionen Jahre vergangen, und er ist der letzte noch lebende Mensch. Und die Gesellschaft, die er hat, ist auch nicht viel besser: John Rimmer, das Hologramm seines Zimmergenossen, mindestens genauso nervig wie das reale Vorbild. Kater, der humanoide Nachfahre der Katze Frankenstein, die Lister eins auf das Schiff geschmuggelt hat und sehr selbstverliebt. Und dann auch noch Holly, die KI des Schiffs, die langsam senil wird. Schlimmer kann es eigentlich nicht mehr werden, oder?



Meinung:

Britische Science Fiction ist immer etwas besonders. Speziell die Fernseh-Serien sind häufig ein Ausbund an Kreativität, wenn auch früher meistens mit einem Budget geschlagen, was bei amerikanischen Serien gerade mal für eine Minute Drehzeit ausreichen würde. Dies hat sich heutzutage geändert, wie man vor allem an dem erfolgreichen "Doctor Who"-Revival und "Primeval" erkennen kann.

"Red Dwarf" ist so eine typische Science-Fiction-Serie aus den späten 80ern und den 90er Jahren. Ein vergleichsweise minimales Budget, das trotzdem ausgereicht hat, um eine Kultserie zu erschaffen, die von 1988 bis 1999 lief. Erdacht wurde sie von Grant Naylor, dem Pseudonym der beiden Kreativen Rob Grant und Doug Taylor. Beide sind in der britischen Fernsehlandschaft bekannt gewesen für ihre humoristischen Einfälle, haben sich allerdings Mitte der 90er voneinander getrennt.

Beide sind auch die Autoren von "Roter Zwerg", welches 1989 das erste Mal in Groß Britannien herauskam. Und anfänglich hält sich der Roman auch an die Fernsehserie, wenn es darum geht, die Figuren einzuführen. Der "Held" der Geschichte ist Techniker Dritter Klasse Dave Lister. Während er zur Bestrafung in Stasis versetzt wurde, geschah an Bord des Schiffes "Roter Zwerg", einem zehn Kilometer langen Minenschiff, eine Katastrophe die, bis auf ihn, alle Menschen umbrachte. Nachdem die durch den Unfall entstandene Radioaktivität abgeklungen war, also nach nur rund drei Millionen Jahren, wird er von der inzwischen leicht senilen Schiffs-KI Holly wieder erweckt. Und damit er nicht verrückt wird, wurde John Rimmer, sein Zimmer-Genosse und schlimmste Nervensäge, als Hologramm wieder erweckt. Und dann entdeckt die Besatzung auch noch Kater, einen humanoiden Nachfahren einer Katze, die Lister einst an Bord geschmuggelt hat, und die auch die Ursache für seine Bestrafung war. Diese bunte Crew macht sich auf den Weg zur Erde und erlebt dabei Dinge wie die Auswirkungen von Überlichtgeschwindigkeit, einem süchtig machenden Spiel und begegnet einem Androiden, der sich nach drei Millionen Jahren immer noch liebevoll um die Besatzung des havarierten Schiffes kümmert, von dem er stammt.

All dies wird in einem Tonfall präsentiert, der sicherlich nicht von ungefähr an Douglas Adams und seiner berühmten "Per Anhalter durch die Galaxie"-Reihe erinnert. Die Erlebnisse, die die Protagonisten erleben, sind stellenweise wirklich äußerst abstrus. Besonders die Geschichte der Evolution von Kater ist unglaublich komisch und gleichzeitig eine Art Spiegelbild der menschlichen Entwicklung. Mord, Totschlag und ein religiöser Zwist, ob eine Gottheit nun Cloiser oder Clister heißt.

Doch nachdem man ungefähr die Hälfte des Romans durch hat, ist die Luft raus und der Humor weiß nicht mehr so ganz zu überzeugen. Vielleicht liegt es einfach daran, dass man als langjähriger Science Fiction Leser nicht umhin kommt, den Roman mit den Douglas Adams Büchern zu vergleichen. Und man stellt dann fest, dass es einfach nicht ran reichen kann, obwohl am es nicht genau begründen kann.

Die deutsche Übersetzung schlägt sich recht wacker, doch an einer Stelle merkt man ganz deutlich, das sich einige Wortspiel einfach nicht übersetzen lassen. Ein Spitzname des Hologramms John Rimmer lautet Ass, was Lister später in Arschloch umwandelt. Die englischen Begriffe lauten "Ace" und "Asshole" und klingen phonetisch äußerst ähnlich, worauf auch die Komik beruht. Doch ist dies das einzige Mal, wo diese Unmöglichkeit auffällt.



Fazit:

Grant Taylors "Red Dwarf" ist ein netter Science-Fiction-Comedy-Roman, der diverse witzige Einfälle hat. Doch nach ungefähr der Hälfte des Buches ist einfach die Luft raus, vor allem wenn man den Vergleich zu Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxie" wagt. Die deutsche Übersetzung schafft es größtenteils, den Humor adäquat rüber zu tragen und scheitert nur bei einer einzigen Stelle.



Roter Zwerg - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Grant Naylor
Roter Zwerg
Red Dwarf: Infinity Welcomes Careful Drivers

Übersetzer: Wolfgang Thon
Erscheinungsjahr: 9. November 2009



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Blanvalet

Preis:
€ 7,95

ISBN:
978-3-442-26665-4

336 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Einige urkomische Stellen
Negativ aufgefallen
  • Nach ungefähr der Hälfte des Romans ist die Luft raus
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
Bewertung:
1
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Rezension vom: 25.02.2011
Kategorie: Science Fiction
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