Der Deutsche Orden unter den Tempelrittern
Story:
Europa zur Zeit der Kreuzzüge: Immer wieder wird kommt es zu "heiligen" Kriegen gegen sogenannte "Ungläubige", egal ob im Heiligen Land oder in Polen. Eine Organisation, die sich bei diesen Feldzügen besonders verdient machte, war der "Deutsche Orden". In diesem Buch wird seine Geschichte erzählt.
Meinung:
Die Zeit der Kreuzzüge hat sicherlich das mittelalterliche Europa wie kein anderes historisches Ereignis gezeichnet. Viele Menschen sind ins Heilige Land gezogen, in dem Glauben auf einer göttlichen Mission zu sein und dieses Gebiet von den sogenannten "Ungläubigen" zu befreien. Doch diese Kriege waren nicht nur auf den nahen Osten beschränkt, sondern fanden auch in verschiedenen Teilen des europäischen Kontinents statt.
Besonders Spanien und Polen waren bald im Fokus von Feldzügen. Und dabei tat sich besonders der Deutsche Orden hervor. Ursprünglich ein Mönchsorden, wie beispielsweise die Franziskaner, entwickelte er sich schon bald zu einer militärischen Organisation, die maßgeblich dazu beitrug, Pilger vor Überfällen zu schützen und Kolonien in fremden Gebieten aufzubauen. Und selbst heute noch existiert dieser Bund, wenn auch erheblich geschrumpft und "nur" noch mit seiner ursprünglichen Aufgabe bedacht: Der Pflege von Kranken.
Hermann Schreiber, Autor dieses Sachbuches, ist österreichischer Historiker und Schriftsteller. Als letzterer hat er über 100 verschiedene Werke verfasst, von denen ein Teil unter Pseudonymen wie beispielsweise Ludwig Berneck erschien. Berühmt wurde er allerdings für seine populärwissenschaftlichen Bücher zum Beispiel über die Geschichte Schottlands. Inzwischen lebt er in München.
Der Schwerpunkt des Werkes bildet die Rolle des Deutschen Ordens in der Kolonisierung der Gebiete zwischen den Masurischen Seen und der Hafftküste. Doch ehe er sich diesem Thema widmet, erläutert Hermann Schreiber noch die Entstehungsgeschichte der Organisation. Aber auch die Zeit nach den Kreuzzügen, verbunden mit dem zunehmenden Bedeutungsverlust werden thematisiert. Das Buch hört dann in der heutigen Zeit auf, sozusagen mit den letzten Schlagzeilen, die der Deutsche Orden noch vor Drucklegung verursacht hatte.
Ein ausführliches Literaturverzeichnis, eine Zeittafel sowie ein Namens- und Orts- Register bilden den Schlussteil des Sachbuchs. Doch bis man zu diesen Übersichten kommt, muss man einiges an Sitzfleisch besitzen.
Denn Hermann Schreiber hat sein Buch so geschrieben, dass es für einen Durchschnittsleser nahezu unverständlich geworden ist. Denn die Art und Weise der Formulierungen sind, gelinde gesagt, missraten. Der Autor liebt es, sich in einem äußerst pathetischen Tonfall auszudrücken, und gibt dadurch gerne die neutrale Sichtweise der Ereignisse auf, die normalerweise zu einem guten Sachbuch mit historischem Thema gehört.
Noch schwerer wiegt allerdings seine Tendenz, wahre Schachtelsätze zu schreiben. Dies führt im extremsten Fall dazu, das ein Absatz, der ungefähr die Hälfte einer Din A 5 Seite einnimmt, nur aus zwei solchen Ungetümen besteht! Als Durchschnittsleser verliert man so recht schnell den Überblick, was jetzt der Autor eigentlich genau sagen will.
Und so ist es nicht gerade einfach, dem Thema des Sachbuches zu folgen. Die Quote all jener, die irgendwann entnervt das Handtuch werfen, dürfte recht groß sein.
Fazit:
Hermann Schreibers "Der Deutsche Orden unter den Kreuzrittern" verspricht eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Rolle jenes Ordens bei der Kolonisierung der Gebiete zwischen den Masurischen Seen und der Hafftküste. Doch leider verliert man als Leser schnell und den Überblick und damit auch die Lust am Lesen des Buches. Denn der Autor neigt zu einer pathetischen Ausdrucksweise. Ebenso drückt er sich gerne in längeren Schachtelsätzen aus. Dies führt dazu, dass der Inhalt des Buches unverständlich wird.
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