Die Teufelskicker - 25: 1, 2, 3 - Winter-Hexerei!
Story:
Es ist kurz vor Weihnachten und
Teufelskickerin Catrina (Julia Fölster) hat einen riesigen Wunsch:
Ein weißes Fest! Doch danach sieht es nicht aus. So entschließt sie sich,
selbst Hand anzulegen. Mit den Tipps ihrer Oma (Elga Schütz)
vollzieht sie mit ihren Freundinnen einen Schneetanz.
Und dann ist da noch die Sache mit dem
äußerst beliebte Trainer der kleinen Kicker und Catrinas heimlichem
Geliebten: Karim (Tobias Schmidt). Er und seine Schwester Malika
(Katharina von Keller) kommen aus Afghanistan, leben aber schon lange
in Deutschland. Doch nun droht ihnen die Abschiebung! Für Catrina
wird schnell klar - sie muss etwas tun, wenn sie ihre große Liebe
nicht verlieren will!
Meinung:
Schneehexen sorgen für Schneechaos und
geben alles, um einen Afghanen und seine Schwester vor der
Abschiebung zu bewahren! Nein, das ist nicht die Beschreibung für
eine schlechte Soap, das sind die Teufelshelfer äh -kicker. Man hat
sich ja schon daran gewöhnt, dass sich die Mannschaft aus Deutschen
und Türken (als ob es nur diese Nationen hierzulande gäbe!)
zusammensetzt. Doch ging es zu Beginn der Reihe 2006 noch um Fußball,
tolle Spiele, besondere Taktiken und Sportsgeist, was in aufregender
Form verpackt war, so hat sich die Reihe zu einer undefinierbaren
Masse entwickelt, in der es nur um Probleme mit anderen Kids geht und
immer müssen die Kicker helfen. Bloß: Wen soll das interessieren?
Das geht einmal, auch zweimal. Aber
wenn die Serie auf solche Bausteine aufbaut, dann ist mächtig was
schief gegangen. Schon seit Längerem lässt sich dieser Trend in der Serie nachvollziehen, aber diese Episode schießt den Vogel ab. Statt
einem unterhaltsamen Hörspiel für Kids, sind alle aus welchem Grund
auch immer ständig traurig und der Fußball tritt zu kurz.
Die Ully Arndt-Studios, die sich sowohl
für das Cover als auch für die Manuskripte verantwortlich zeigen,
müssen am Ende noch irgendwie die Kurve kriegen und während die
Kicker in der ersten Hälfte des Spiels, was nur nebenbei Erwähnung
findet, völlig abgelenkt sind, können sie nach der "Lösung"
ihres Problems die andere Mannschaft locker doch noch schlagen. Die
Autoren stammen aus der Werbebranche. Gründet sich darauf die
Geschichte mit aktuellem und ernsten Bezug?
Dass Kinder Anderen helfen, ist äußerst
löblich und leider nicht sehr oft der Fall. Das an sich ist nicht
verwerflich. Dass man hingegen eine Kinder-Unterhaltungs-Reihe damit
vollpumpt, schon.
Was tolle und moderne
Kinder-Fußballreihen angeht, haben die Teufelskicker seit einiger
Zeit ihre Spitzenrolle komplett eingebüßt. Buchserien wie "TOR!"
(im KOSMOS-Verlag) nehmen jetzt die Top-Position ein. Die Reihe von Luigi
Garlando erzählt das, was Nachwuchsfußballspieler wirklich
interessiert. Sei es, wie man auf einem schlammigen Boden den Ball
sicher spielt oder dass der, der Spaß hat, nie verliert. Und das so,
wie es sich gehört: Spannend und unterhaltsam verpackt!
Über die Umsetzung durch Fährhauston
unter der Leitung von Thomas Karallus und Christoph Guder kann
hingegen wie gewohnt nicht geklagt werden. Gewöhnte Qualität, die durch einen
guten Cast noch unterstrichen wird. So zeigen sich sowohl die
Kicker-Sprecher, die teilweise mittlerweile schon in mehreren anderen
Produktionen vertreten sind, von ihrer guten Seite, als auch das
"Erwachsenen-Team". So sind unter anderem Wolf Frass,
Oliver Rohrbeck, Lennardt Krüger und Elga Schütz vertreten.
Nicht nur inhaltlich geht es immer den
Trends nach, auch das Cover (ebenfalls von Ully Arndt-Studios) muss
sich anpassen. Moritz' Haare werden der Mode entsprechend immer
länger, die Motive immer übertriebener. Da fällt es gar nicht mehr
auf, dass die Darstellung eigentlich überhaupt nicht zum Hörspiel passt.
Oder sollte es eher heißen, zum Glück?
Fazit:
Teufelskicker schaffen sich ab. So oder
so ähnlich kann man die aktuelle Entwicklung der einst starken Serie
kurz zusammenfassen. Wer Fußballabenteuer hören will, greift hier
nicht zu.
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