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Das Orakel des Todes

Story:
Decius Caecilius Metellus ist nach wie vor in der kampanischen Provinz unterwegs. Einer seiner Gastgeber lädt ihn zur Besichtigung eines berühmten Totenorakels ein. Die Kultstätte besteht eigentlich aus zwei Tempeln: Oben wird Apollo verehrt, unten, am Ende eines Stollens an einem reißenden unterirdischen Fluß, sagen die Geister der Toten unter der Führung der Hexengöttin Hekate die Zukunft voraus.

Von den widersprüchlichen Antworten auf die drei Fragen, die Decius stellen darf, ist er nicht gerade beeindruckt. Viel mehr weckt sein Interesse die Leiche, die plötzlich in dem unterirdischen Strom auftaucht. Der oberster Priester des Apollo-Tempels ist tot. Hat die erbitterte Feindschaft zwischen den beiden Heiligtümern zu einem Mord geführt? Aber wie ist die Leiche in den Fluß geraten, der nirgendwo in der Umgebung an die Oberfläche kommt?

Die Anhänger des Apollo-Tempels sind jedenfalls von Schuld der Hekate-Priester überzeugt und verlangen eine rasche Bestrafung. Dagegen wehren sich die Anhänger des Hekate-Tempels energisch. Die angespannte Atmosphäre wird dadurch nicht gerade besser, dass sich in der hohen römischen Politik gerade Cäsar, Pompeius und der Senat streiten und ein Bürgerkrieg praktisch in der Luft liegt. Decius reißt als amtierender Praetor Peregrinus die Ermittlungen an sich und muss schnell die Wahrheit herausfinden...

Meinung:
Die gesamte SPQR-Reihe, deren zwölfter Band hier vorliegt, spielt in den letzten Jahren der römischen Republik. Jetzt ist das Ende nahezu gekommen, der Bürgerkrieg liegt für jeden spürbar in der Luft, wovon die Atmosphäre des Romans deutlich beeinflusst wird. Decius' Ermittlungen werden erschwert, weil die Menschen aufgrund der drohenden Gefahr überaus nervös sind. Ständig wird er gefragt, auf wessen Seite er sich wohl schlagen werde, zu Cäsar oder Pompeius, während Decius selbst sich vor allem aus dem Schlamassel heraushalten möchte.

Allerdings konzentriert sich "Das Orakel des Todes" nicht auf diesen Aspekt, im Mittelpunkt der Handlung steht der Kriminalfall, den er aufzuklären versucht. Im Gegensatz zu anderen, vor allem frühen Bänden der Reihe funktioniert nämlich diese SPQR-Folge gut als Kriminalroman. Die Handlung ist spannend erzählt, und es bleibt bis kurz vor Schluss unklar, wer alles zu den Tätern gehört und wie alles zusammenhängt.

Eine der gewohnten Eigenschaften der Reihe ist in diesem Band weniger ausgeprägt, und zwar das "versteckte Geschichtsbuch". Natürlich bekommt der Leser ein gerüttelt Maß an Eindrücken zur römischen Politik, Rechtswesen und Gesellschaft vermittelt, aber noch im vorherigen Band "Mord am Vesuv" war das stärker ausgeprägt. Das mag daran liegen, dass Decius in seinem Amt des Praetor Peregrinus nach wie von in Campania unterwegs ist, teils nur wenige Kilometer entfernt von den Schauplätzen des Vorgängers. Da wurde vieles schon schlicht im letzten Band erzählt.

"Das Orakel des Todes" eignet sich grundsätzlich auch für jüngere Leser, denen man aber ein gewisses Maß an Gewalt und Blut zumuten können muss. Es ist nun einmal ein Krimi, in dem Menschen sterben. Dafür ist der Sex merklich weniger ausgeprägt als in früheren Bänden; auch Decius Gattin Julia ist hier weniger als "Schöne des Romans" unterwegs denn als Partnerin ihres Mannes, bei seinen Ermittlungen und sonst auch.

Die letzten Sätze des Romans erzählt John Maddox Roberts in einer so punktgenauen Sprache, dass der Leser Decius Gefühle, während er von den Geschehnissen berichtet, regelrecht nachfühlen kann. Es scheint als hätte der Autor vorgehabt, an dieser Stelle die Serie abzuschließen, und es wäre ein würdiger Schluss geworden. Allerdings liegt der nächste Band, "Die Feinde des Imperators", bereits vor, und es heißt, Roberts arbeitete schon an Folge 14. Auch das ist dem Leser, nach der Form in der sich die letzten SPQR-Bände zeigten, nur recht.

Fazit:
Ein weiterer solider Krimi aus dem alten Campania kurz vor Ende der römischen Republik, bei dem die "große Politik" zwar ständig spürbar ist, aber doch Beiwerk bleibt. Das "versteckte Lehrbuch" fällt diesmal eher schmal aus.

Das Orakel des Todes - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

John Maddox Roberts
Das Orakel des Todes
The Oracle of the Dead

Übersetzer: Bärbel und Velten Arnold
Erscheinungsjahr: 2005



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Goldmann Verlag

Preis:
€ 7,95

ISBN:
978-3-442-45685-7

320 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Ein solider Krimi, in dem die "große Politik" ständig mitschwingt, aber nie den eigentlichen Kriminalfall überdeckt
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 11.05.2010
Kategorie: Historisches
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