Dorian Hunter Teil 9: Im Labyrinth des Todes
Story:
Auch wenn entsprechende Vorgänge im Bereich der Hörspiele seltener zu beobachten sind als im eigentlichen Musikgeschäft, gilt auch dort, dass sich mit dem Erfolg einer Produktion schnell auch der Aufstieg in der Label-Hierarchie einstellt. So geschehen auch bei der Neuauflage der schon aus den Siebzigern bekannten Horror-Hörspielreihe Dorian Hunter: Während die ersten acht Folgen der Serie noch beim unabhängigen Zaubermond-Verlag erschienen, holten sich die Produzenten der Serie mit Folge neun die Hilfe von Universal ins Boot. In der Vergangenheit mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, meint man wohl gemeinsam mit dem Hörbuch-Major die Qualität der Serie auf ein neues Niveau heben zu können.
Inhaltlich ist diese Zäsur aber nicht zu erkennen, denn Folge neun, Im Labyrinth des Todes, schließt direkt an die letzte bei Zaubermond erschienenen Folge Kinder des Bösen an. Wie sich bereits abzeichnete, schwebte die Partnerin von Dorian Hunter, Coco Zamis, in großer Gefahr.
Doch verhindern konnte Hunter das Übel offensichtlich nicht, denn zu Beginn von Im Labyrinth des Todes erreicht den Dämonen-Killer die schreckliche Nachricht, dass Zamis in Hongkong verstorben sei. Obwohl sogar der Secret Service diese Information bestätigt, macht sich Hunter unvermittelt auf den Weg nach Asien, um sich dort selbst vom Schicksal seiner Gefährtin zu überzeugen. Schnell stößt er auf den Lehrer Michael Lundsdale, der Coco nach Hongkong begleitet hatte und in dessen Umfeld auf einige Ungereimtheiten bezüglich Cocos Tod. Fans der Serie ahnen, dass niemand anderes als Hunters alte Widersacher, die dämonische Schwarze Familie, hinter diesen Vorgängen steckt und ihm diesmal besonders abartige Gegner auf den Hals hetzt.
Meinung:
Never change a winning team: Um möglichst keinen mit den ersten acht Folgen gewonnenen Fan zu verschrecken, machen die Produzenten von Dorian Hunter unabhängig vom Label-Gezerre genau da weiter, wo sie aufgehört haben und präsentieren eine weitere, überaus gelungene Portion Horror-Hörspiel. Das Cover entspricht dem angenehm zurückhaltenden Design der Vorgänger, Soundeffekte und Musik überzeugen ohne Einschränkung und auch die Sprecher füllen ihre Rollen hörbar mit Leben. Nicht zu verschweigen ist aber, dass auch wenn alle Grundlagen dem gewohnt hohen Niveau der Serie entsprechen, die Story von Im Labyrinth des Todes nicht zu den stärksten der bisherigen Serie gehört. Zwar geizt auch sie nicht mit plastischer Härte und gelungenen Schocks, kann damit aber nicht verbergen, dass das neunte Abenteuer von Dorian Hunter relativ unspektakulär abläuft und auch der für die Serie so prägende Metaplot erst gegen Ende wieder an Fahrt gewinnt. Da dieser Abschluss es aber wirklich in sich hat, schmälern diese minimalen Mängel den Genuss von Im Labyrinth des Todes nicht spürbar.
Fazit:
Sollte die Hörspiel-Konkurrenz je die Hoffnung gehabt haben, die Serie um den sarkastischen Dämonenkiller würde das Wechselspiel hinter den Kulissen nicht unbeschadet überstehen, wird sie mit Im Labyrinth des Todes eines besseren belehrt. Denn auch in seinem neunten Horror-Trip bietet Dorian Hunter wieder verdammt gute Unterhaltung, selbst wenn er das Tempo seiner Vorgänger nicht ganz mehr ganz erreicht. Allerdings dürften Hörer, die die Serie von Beginn an verfolgt haben, diese winzige Ruhepause zum Einen bitter nötig haben, zum Anderen dadurch nur noch sehnsüchtiger der kommenden Dinge harren.
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Ernst Vlcek, Neal Davenport
Dorian Hunter Teil 9: Im Labyrinth des Todes
Erscheinungsjahr: 2010
Autor der Besprechung:
Max Link
Verlag:
Zaubermond Verlag
Preis: € 9,95 |